Hunger und Mangelernährung stoppen
Laut dem aktuellen Ernährungsreport 2021 der FAO (Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen) und WHO haben zwischen 720 und 811 Millionen Menschen weltweit nicht genug zu essen. Besonders gefährdet sind Frauen, Säuglinge, Kinder und Jugendliche. Wir von Plan International gehen in Afrika, Asien und Lateinamerika gegen Hunger vor.
Was ist Mangelernährung?
Mangelernährung tritt auf, wenn der Körper nicht genug wichtige Nährstoffe wie Vitamine und Mineralien bekommt, die er zum Leben braucht. Das kann sowohl bei zu wenig Essen als auch bei zu viel Essen passieren. Menschen, die mangelernährt sind, werden oft krank, können nicht gut arbeiten oder lernen. Besonders für kleine Kinder ist ständiger Hunger schlimm. Sie können leichter krank werden und ihre Entwicklung kann beeinträchtigt werden. Manche hungernden Kinder werden durch die fehlenden Nährstoffe sogar blind.
Viele Kinder, die nicht genug zu essen haben, sterben an Krankheiten, die eigentlich nicht so gefährlich wären, wie zum Beispiel Durchfall. Mangelhafte Ernährung ist der eigentliche Grund für fast jeden zweiten Todesfall bei Kleinkindern unter fünf Jahren. Es ist eine der größten Herausforderungen weltweit, der wir uns stellen müssen.
Es gibt zwei Formen der Mangelernährung: Die chronische Mangelernährung und die akute Mangelernährung.
Bei einer chronischen Mangelernährung verlieren die Menschen viel Gewicht, wir sprechen hier von einem starken Gewichtsverlust. Ihr Body-Mass-Index (BMI) ist niedrig und ihre Muskelmasse ist geringer. Der Körper bekommt dauerhaft zu wenig Nahrung.
Bei einer akuten Mangelernährung baut der Körper schnell seine Energie- und Sauerstoffspeicher ab, weil er zu wenig Nahrung bekommt. Der Körper beginnt, sein eigenes Gewebe zu nutzen, um nach Nährstoffen und lebenswichtiger Energie zu suchen. Das verlangsamt den Stoffwechsel, stört die Temperaturregelung und schwächt das Immunsystem. Je mehr Muskeln und Gewebe verloren gehen, desto größer ist die Gefahr für das Überleben.
Der Welthunger-Index bewertet alle Länder weltweit hinsichtlich Hunger und Mangelernährung. Besonders verbreitet ist laut dem Welthunger-Index 2023 Hunger in Afrika südlich der Sahara und Südasien. Afrika südlich der Sahara hat die weltweit höchsten Raten von Unterernährung, Wachstumsverzögerung und Kindersterblichkeit. Länder wie die Zentralafrikanische Republik, Jemen, Tschad und Madagaskar haben einen sehr hohen Welthungerindex. Aber auch südasiatische Länder wie Pakistan, Indien, Bangladesch, Myanmar und Kambodscha haben hohe Werte. Die Situation ist sehr ernst.
Was sind die Ursachen von Mangelernährung?
De Ursachen von Hunger in der Welt sind vielseitig und hängen häufig mit Armut zusammen.
Was sind die Folgen von Mangelernährung?
Viele Mädchen und Jungen sind aufgrund von Mangel- und Unterernährung nicht so entwickelt, wie sie es eigentlich in ihrem Alter sein sollten. Kinder, die in den ersten 1000 Tagen ihres Lebens keine ausreichende Ernährung bekommen haben, können bleibende Schäden davon tragen.
- Betroffene Kinder haben ein verzögertes Wachstum und sind meistens kleiner als Andere in ihrem Alter. Auch die Entwicklung von Organen und Muskeln kann beeinträchtigt sein.
- Fehlerhafte Ernährung beeinträchtigt das Immunsystem, was zu häufigeren Krankheiten führen kann.
- Kinder haben oft nicht genug Energie, um ihren Alltag zu bewältigen. Häufig sind sie den ganzen Tag müde und schwach.
- Mangelernährung beeinträchtigt die kognitive Entwicklung, was unter anderem zu Lernschwierigkeiten und Gedächtnisproblemen führen kann. So kommt es zu schlechten Leistungen in der Schule und eingeschränkten Zukunftsperspektiven.
Was wir gegen Hunger und Mangelernährung unternehmen
Damit die Themen chronischer Hunger und unterernährte Kinder der Vergangenheit angehören, ist viel zu tun. Doch Hunger ist vermeidbar. Wir von Plan International setzen uns als Kinderhilfsorganisation mit verschiedenen Projekten für eine ausgewogene und gesunde Ernährung, besonders bei Kleinkindern, weltweit ein.
In Kambodscha verbessern wir im Rahmen des Projekts "Mangelernährung verhindern" die allgemeine Gesundheitssituation. Dafür bauen wir Kindergärten und informieren über gesunde Ernährung. So können auch Anzeichen von Krankheiten und Mangelernährung bei Kindern schneller erkannt werden.
In unserem Projekt "Allin Mikuna: Kinder gesund ernähren" in Peru konnten wir die Gesundheit und Ernährung von Kindern in der Region Paucartambo verbessern. Durch Schulungen für Eltern zu gesunder Ernährung, Hygiene und Vorbeugen von Krankheiten haben 600 Familien Biogärten angelegt und die Sanitäranlagen verbessert.
Wir möchten für Menschen, besonders für Kinder, die Chance auf eine gute Zukunft schaffen: ohne Hunger und mit guter geistiger und körperlicher Entwicklung. Das erreichen wir dank regelmäßiger Spendeneinnahmen, die unsere Projekte finanzieren.
Sie möchten unsere Arbeit unterstützen? Gemeinsam ermöglichen wir Kindern eine gesunde Ernährung, Bildung und eine sichere Zukunft. Sie können jetzt online spenden, um das Leben von Kindern weltweit zu verbessern.
Jede Spende kann etwas Großes bewirken.
Unsere Soforthilfe bei Hungersnöten
Leider kommt es immer wieder zu Hungersnöten, besonders in Afrika. Meistens sind langanhaltende Dürren der Grund dafür. Die Hungersnot wird offiziell von der UN ausgerufen.
Wenn dies der Fall ist, sind wir dank Ihrer Spende mit schneller Hilfe vor Ort. Wir versorgen zum Beispiel Betroffene mit angereicherten Nahrungsmitteln und richten sichere Räume für Kinder ein. Wir stellen auch Übergangsklassenzimmer, Schulmaterial und Schulmahlzeiten bereit, um den hungernden Kindern die Rückkehr in den Schulalltag zu ermöglichen.