Zwei Punkte für Gleichberechtigung
Gleichberechtigung zu fördern gehört zu den Kernzielen von Plan International und ist die Grundvoraussetzung für die Erreichung unserer anderen Ziele. Aus diesem Grunde spiegelt sich unser Engagement für Gleichberechtigung und Inklusion in all unseren Arbeits- und Wirkungsbereichen wider: Durch unsere Girls Get Equal Kampagne in der Advocacyarbeit, durch den gendertransformativen Ansatz in unseren Projekten vor Ort und durch Grundsatzdokumente, Richt- und Leitlinien in unserer Arbeit bei Plan International Deutschland.
Warum genderinklusive Sprache?
Wir von Plan International setzen uns für eine Welt ein, in der sich alle Kinder gleichberechtigt und frei von geschlechterspezifischen Erwartungen entfalten und entwickeln können. Unser Engagement für Chancengleichheit und Geschlechtergerechtigkeit spiegelt sich in all unseren Arbeits- und Wirkungsbereichen wider.
Unser Fokus liegt nicht nur darauf, die Lebensbedingungen von Frauen und Mädchen zu verbessern, wir wollen auch ungleiche Machtverhältnisse verändern. Dazu streben wir an, die gesellschaftliche Stellung von Frauen und Mädchen zu verbessern und die Verwirklichung ihrer Rechte zu bewirken. Deshalb sollten die Werte unserer Organisation auch in der Art unserer Kommunikation wiederzuerkennen sein.
Die neue Strategie von Plan International Deutschland entwickelt unser bisheriges Selbstverständnis weiter. Wir vermitteln neue inhaltliche Schwerpunkte und bekräftigen unseren Anspruch, unsere Werte nicht nur nach außen zu tragen, sondern auch intern zu leben. Der Fokus liegt noch stärker auf Gleichberechtigung und gendertransformativem Denken. Wir wollen mutig und einflussnehmend sein. Wir wollen unsere Überzeugungen auf der politischen Bühne platzieren und unsere Partner:innen und Pat:innen anregen, sich für unsere inhaltlichen Forderungen zum Wohl der Kinder einzusetzen. All das muss sich auch in unseren Materialien, unserer Kommunikation und unserer Sprache widerspiegeln.
Wir verwenden den Doppelpunkt
Um die Vielfalt der Geschlechter sichtbar zu machen und ihnen damit auch eine mentale Repräsentanz zu verleihen, gibt es eine Reihe von Möglichkeiten.
Bei Plan International haben wir uns für die Verwendung des Doppelpunkts entschieden, weil dieser das Wort nicht auseinanderzieht. Außerdem ist der Doppelpunkt weitestgehend barrierefrei. Auch für Menschen mit Behinderungen, zum Beispiel einer Sehbehinderung, sind Texte mit dem Gender-Doppelpunkt gut verständlich. Denn Sprachausgabeprogramme machen an der Stelle des Doppelpunkts lediglich eine kleine Pause, Sternchen dagegen werden von den Programmen mitgelesen.
Das jeweilige Schriftzeichen wird zwischen dem eigentlichen Wortstamm und der movierten weiblichen Endung einer Personenbezeichnung eingefügt (Pat:in) oder zwischen männlicher und weiblicher Endung (Schüler:in). Dabei steht das Symbol stellvertretend für die Vielfalt der unterschiedlichen Identitäten. In der gesprochenen Sprache kann dies durch eine kurze Pause signalisiert werden.
FAQs: Genderinklusive Sprache
Oft wird die maskuline Form geschrieben, die feminine nur mitgemeint. Sprache ist aber kein neutrales Kommunikationsinstrument, sondern sie formt, was und wie wir denken und was wir für möglich halten. Wir übermitteln nicht nur Inhalte, sondern auch Werte und Weltansichten. Wird nur die männliche Form genannt, spiegelt sich das in unserer gedanklichen Vorstellung wider. Auch sprachwissenschaftliche und psychologische Studien zeigen, dass Frauen bei der Verwendung des generischen Maskulinums meist nicht mitgedacht werden.
Unsere Texte richten sich häufig an viele Personen, egal welches Geschlecht sie haben. Deshalb wollen wir mit unserer Wortwahl alle Menschen ansprechen, einbeziehen und sichtbar machen. Damit können wir einen großen Beitrag zu Gleichberechtigung und Inklusion leisten und stereotype Rollenbilder aufbrechen. Das funktioniert, wenn wir darauf achten, alle Geschlechter adäquat zu repräsentieren und Sprache so einzusetzen, dass sie nicht diskriminiert.
In unserem Grundsatzpapier zur Gleichberechtigung verpflichten wir uns dazu, stets eine geschlechtergerechte und gendersensible Kommunikation zu nutzen. Das bedeutet alle Menschen gleichermaßen anzusprechen und alle Geschlechter sichtbar zu machen. Doch nicht jeder Mensch passt in ein binäres Geschlechtersystem, das nur Männer und Frauen kennt. Dies ist seit dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom September 2017 auch im deutschen Gesetz verankert. Das Diskriminierungsverbot aus Art. 3 III GG schützt auch diejenigen Personen, die sich dauerhaft weder dem männlichen noch dem weiblichen Geschlecht zuordnen lassen. Die Nennung aller Geschlechter drückt die Gleichbehandlung und Wertschätzung aller Menschen aus - unabhängig ihres Geschlechts.
Um die Vielfalt der Geschlechter sichtbar zu machen und ihnen damit auch eine mentale Repräsentanz zu verleihen, gibt es eine Reihe von Möglichkeiten. Am geläufigsten ist der Gendergap (Schüler_in), beziehungsweise seine Variationen, das Gendersternchen (Schüler*in) und der Genderdoppelpunkt (Schüler:in). Dabei steht das Symbol stellvertretend für die Vielfalt der unterschiedlichen Identitäten.
Bei Plan International haben wir uns für die Verwendung des Doppelpunkts entschieden, weil dieser das Wort nicht auseinanderzieht. Außerdem ist der Doppelpunkt weitestgehend barrierefrei. Auch für Menschen mit Behinderungen, zum Beispiel einer Sehbehinderung, sind Texte mit dem Gender-Doppelpunkt gut verständlich. Denn Sprachausgabeprogramme machen an der Stelle des Doppelpunkts lediglich eine kleine Pause, Sternchen dagegen werden von den Programmen mitgelesen.
Plan International lehnt jegliche Form der geschlechtsspezifischen Diskriminierung entschieden ab. Dazu gehört für uns auch, Stereotypen und ungleiche Machtverhältnisse zwischen den Geschlechtern zu hinterfragen. Eine Sprache, die die männliche Form als Norm ansieht, reproduziert die Vormachtstellung des Mannes in unserer Gesellschaft und festigt die nachgeordnete Stellung aller anderen Geschlechter. Sprache ist kein neutrales Kommunikationsinstrument, sondern sie formt, was und wie wir denken. Mit unserer Sprache drücken wir die Möglichkeiten und Grenzen unserer Vorstellungswelt aus. Deshalb glauben wir, dass ein Wandel unserer Sprache ein wichtiges Instrument ist, um geschlechtsspezifische Normen und Rollenvorstellungen nachhaltig zu ändern.
Wir arbeiten bereits daran, all unsere Materialien gendergerecht umzugestalten. Dies nimmt allerdings sehr viel Zeit in Anspruch, da wir alle Informationen detailgenau aufarbeiten. Im gleichen Zug mit der Fertigstellung der Materialien werden wir auch die Sprache auf unserer Internetseite anpassen. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass dieser Vorgang noch etwas Zeit in Anspruch nimmt. Zudem haben wir eine Arbeitsgruppe zum Thema Gender gegründet, um eine einheitliche, genderkonforme Sprache auf all unseren Kanälen zu gewährleisten.