Wasser, Hygiene und Umwelt
Sauberes Trinkwasser, Sanitärversorgung und Hygiene sind Grundbedürfnisse des Menschen. Außerdem sind sie entscheidend für die Gesundheit und Entwicklung von Milliarden Menschen, vor allem von Kindern.
Mit unseren Projekten bei Plan International wollen wir sicherstellen, dass es in den Gemeinden, mit denen wir zusammenarbeiten, sauberes Trinkwasser gibt. Wir helfen zudem, die Hygienebedingungen vor Ort nachhaltig zu verbessern. Das erreichen wir, indem wir Wasserentnahmestellen und Sanitäranlagen bauen.
Unser Ziel ist es, sicherzustellen, dass Kinder und ihre Familien das ganze Jahr über Zugang zu gutem Trinkwasser und hygienischen Einrichtungen haben, auch in Notfällen. Bei der Umsetzung der Wasserprojekte arbeiten wir eng mit den Familien zusammen, damit sie ihre eigenen nachhaltigen Lösungen entwickeln können.
Die Herausforderung
In vielen Ländern ist es normal, immer sauberes Trinkwasser zur Verfügung zu haben, aber das gilt nicht überall. Neben dem Ziel, zu Hause Wasser zu sparen, können wir auch in Ländern des globalen Südens dafür sorgen, dass alle langfristig Zugang zu Wasser haben.
*Hinweis: Anstatt des Begriffs "Entwicklungsländer" bevorzugen wir die Formulierung “Länder des globalen Südens”.
In vielen Ländern herrscht eine akute Wasserknappheit, was eine schlechte Wasserversorgung zur Folge hat. Im Jahr 2020 hatten etwa zwei Milliarden Menschen, also 26 Prozent der Weltbevölkerung, kein Trinkwasser.
Der Klimawandel beeinflusst die Ressource Wasser besonders stark. Die von Menschen verursachte Erderwärmung führt dazu, dass weltweit Gletscher schmelzen, der Meeresspiegel steigt und extreme Wetterereignisse wie Hitzewellen, Dürren, Überschwemmungen und Stürme häufiger werden.
Besonders schwierig wird es für Regionen, die bereits mit schweren Bedingungen zu kämpfen haben. Viele Gemeinden haben keinen einfachen Zugang zu Wasser, geschweige denn Trinkwasser, und die Wasserversorgung ist schlecht. Häufig tragen Frauen und Kinder das Wasser in Kanistern viele Kilometer weit, da ihre Gemeinden keine eigenen Brunnen haben.
Wenn das Wasser schmutzig oder mit gefährlichen Chemikalien verunreinigt ist, werden Menschen davon krank. In Ländern mit schlechter Gesundheitsversorgung trifft diese Gefahr vor allem Frauen und Millionen Kinder.
Schwangere Frauen setzen sich großen Gesundheitsrisiken aus, wenn sie schmutziges Wasser trinken. Säuglinge und Kleinkinder können an Krankheiten wie Lungenentzündung oder Malaria sterben, wenn ihr Immunsystem durch verschmutztes Wasser geschwächt wird. Die gesunde Entwicklung von Kleinkindern hängt stark davon ab, wie gut sich ihre Mütter oder andere Betreuungspersonen um ihre Gesundheit kümmern.
Chancengleichheit
Der fehlende Zugang zu Sanitäranlagen und Hygienemaßnahmen verstärkt weltweit die Ungleichheiten zwischen Männern und Frauen. Überall auf der Welt werden Mädchen und Frauen, besonders in Entwicklungsländern, noch immer benachteiligt. Wenn wir uns um die Hygienebedürfnisse von ihnen kümmern, helfen wir, die Chancengleichheit zu verbessern. Eine gute Sanitärversorgung verbessert auch die Chancen auf Bildung.
Mädchen verpassen häufig den Unterricht aufgrund ihrer Periode. Das liegt daran, weil die Schulen in den meisten Fällen keine sauberen Toiletten haben. Wenn es separate Toiletten für Mädchen gibt, gehen mehr von ihnen zur Schule und machen ihren Abschluss. Wir achten bei unseren Projekten darauf, dass die Toilettenanlagen so gebaut sind, dass sie Mädchen und Frauen Privatsphäre und Schutz bieten. Dadurch fühlen sie sich sicherer und können besser auf ihre Menstruationshygiene achten. Wir möchten auch erreichen, dass weniger Mädchen die Schule vorzeitig verlassen und ihnen die Chance auf ein gutes Leben ermöglichen.
Außerdem profitieren Mädchen und Frauen von Informationsveranstaltungen über Hygiene. Dabei lernen sie wichtige Grundlagen, die ihnen zukünftig mehr Freiheit ermöglichen. Wir von Plan International helfen dabei, Hygienematerial wie Seife oder Binden für die Monatshygiene zur Verfügung zu stellen oder selbst herzustellen. In den Gemeinden sorgen wir dafür, dass die Bedürfnisse aller Menschen und Geschlechter berücksichtigt werden. Zum Beispiel sollten neue Toiletten für alle Menschen geplant werden, auch für Kinder mit Behinderungen.
Wir ermöglichen eine gute Sanitär- und Wasserversorgung
Ein wichtiger Fokus bei Plan International ist es, die Hygiene und sanitäre Versorgung für benachteiligte Familien zu verbessern. Wir helfen beim Bau neuer Toiletten und bieten Schulungen zu Hygienemaßnahmen in den Gemeinden an.
Außerdem lernen Kinder im Unterricht, wie wichtig der Zusammenhang zwischen Sauberkeit und Gesundheit ist. So erfahren sie, wie sie Krankheiten vorbeugen können. Wir sprechen auch darüber, warum es besser ist, Toiletten und Waschgelegenheiten zu benutzen, anstatt im Freien seine Notdurft zu verrichten. Das ist in vielen Entwicklungsländern noch ein weit verbreitetes Problem.
Häufig ist der Weg zur nächsten Wasserquelle lang und das Wasser oft nicht sauber.
Deshalb planen wir gemeinsam mit den Gemeindemitgliedern, um eine zuverlässige Versorgung mit sauberem Wasser sicherzustellen. Zum Beispiel bauen wir gut erreichbare Brunnen, um die Wege zur Wasserversorgung zu verkürzen und die Qualität des Wassers nachhaltig zu verbessern.
Um die Hygienebedingungen zu verbessern, schulen wir Wasser- und Sanitärkomitees und erklären die Zusammenhänge von Hygiene und Gesundheit auf.
Dafür bauen wir gemeinsam mit den Gemeinden neue Sanitäranlagen und integrieren Kurse über Hygienemaßnahmen in den Schulunterricht. Außerdem machen wir uns dafür stark, dass Regierungen und Dienstleister universellen Zugang zu sauberem Wasser, ausreichend sanitäre Anlagen sowie Hygieneschulungen als Priorität in ihr Programm aufnehmen.
Videosammlung: Wir von Plan International ermöglichen eine gute Wasserversorgung
Projektbeispiel: Sauberes Wasser für Ghana
Im Zeitraum August 2018 – Dezember 2021 haben wir im Rahmen des Projekts 89 Prozent der Menschen in der Projektregion die Wasserversorgung verbessert.
An Orten, in denen die Bewohner:innen zuvor mehrere Stunden Fußweg zurücklegen mussten, um Wasser aus Flüssen oder anderen unsicheren Quellen zu holen, gibt es nun 46 Wasserstellen direkt in den Gemeinden.
- Durch Schulungen haben wir in den Gemeinden ein Bewusstsein für die Zusammenhänge von sauberem Wasser, Sanitäranlagen, Hygiene und Krankheitsprävention geschaffen. Die Gemeindemitglieder wissen nun, welche Krankheiten durch verschmutztes Trinkwasser und mangelnde Hygiene übertragen werden, und kennen sowohl die Gründe für die Erkrankungen als auch Maßnahmen zur Prävention.
- Durch den Bau von 324 kostengünstigen Latrinen profitieren 63 Prozent der Menschen in den Projektgemeinden von einer verbesserten Sanitärversorgung.
- An allen 36 Schulen haben wir nach Geschlechtern getrennte Sanitäranlagen und Waschmöglichkeiten errichtet. Diese bieten vor allem Schülerinnen während ihrer Menstruation bessere Hygienemöglichkeiten und mehr Privatsphäre.
Wasser, Hygiene & Umwelt - aktuelle Projekte
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