Frau baut Gemüse an

Zukunftschancen durch nachhaltige Landwirtschaft und Klimaschutz

Mit diesem Projekt unterstützen wir 16 Gemeinden in der entlegenen Region Bokeo dabei, mit den Auswirkungen des Klimawandels zurechtzukommen, ihre Landwirtschaft anzupassen und ihre Lebensgrundlagen zu sichern. Innovative und lokal angepasste Strategien in der Landwirtschaft sollen nicht nur die Ernährungssicherheit, sondern auch die Einkommen der Familien verbessern. Gleichzeitig leisten wir einen Beitrag zum Erhalt der Wälder und zum nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen. Insgesamt profitieren 1.150 Frauen, 1.000 Männer sowie 600 Mädchen und Jungen von Schulungen, Aufklärung zum Klimawandel und einem verbesserten Zugang zu Wasser.

Projektlaufzeit Juli 2022 - Juni 2026

Ziele
  1. Verbesserung der Lebensbedingungen im ländlichen Raum durch Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels und innovative Landwirtschaft in Laos
Maßnahmen
  1. Bau und Einrichtung von zwei landwirtschaftlichen Lernzentren
  2. Schulungen für junge Frauen und Männer zu nachhaltiger Landwirtschaft, Viehzucht und Fischereiwirtschaft, Methoden der Wasserversorgung, Unternehmertum sowie zur Verarbeitung und Vermarktung von landwirtschaftlichen Produkten
  3. Kartierung der Gemeindeflächen und Erarbeitung von Landnutzungsplänen
  4. Unterstützung beim Aufbau von Kleinstunternehmen
  5. Förderung von Wasserspeichern und Solarpumpen

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Was uns in Laos erwartet

Laos konnte in den vergangenen Jahren ein hohes Wirtschaftswachstum verzeichnen und die Armutsrate im Land reduzieren. Die Region Bokeo im Norden des Landes ist jedoch nach wie vor stark von Armut geprägt. Viele Menschen in Bokeo leben vom Reisanbau. Reis ist das Grundnahrungsmittel und der wichtigste Bestandteil jeder Mahlzeit. 

Durch den Klimawandel haben Dürreperioden in Laos zugenommen. Sie verursachen schwere landwirtschaftliche Schäden und auch der Reisanbau wird immer stärker in Mitleidenschaft gezogen. Wenn dann die Nahrungsvorräte nicht ausreichen, leihen sich viele Familien Reis bei sogenannten Reisbanken. Dies deckt zwar ihren unmittelbaren Bedarf, aber wegen hoher Zinsen geraten die Familien schnell in einen Armutskreislauf.

Die Dürren beeinträchtigen auch die Wasserversorgung. Wasser fehlt sowohl für den privaten Verbrauch als auch für die Landwirtschaft. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, fehlen den Menschen oft die Mittel und die fachlichen Kenntnisse.

Laos

Projektaktivitäten Jänner 2024 - Juni 2024

Baumpflanzaktion in Laos
Bei Baumpflanzaktionen und in Schulungen lernen die Projektteilnehmenden etwas über Klimaschutz, Ernährungssicherheit und nachhaltige Landwirtschaft und werden auch selbst aktiv.

Der Bau der Lernzentren in Huaymong und Mokkhakang begann im November 2023 und wurde im Frühjahr 2024 abgeschlossen. Das Huaymong-Zentrum wurde später fertig, da in den Bergen vier Bohrungen nötig waren, um eine Wasserquelle zu finden. Dennoch wurden beide Zentren termingerecht fertiggestellt. Im Mai 2024 wurden das Stromnetz vor Ort erneuert und Stützsäulen an den Lernzentren installiert.

Seit Januar 2024 engagieren sich acht Gemeindevertreter:innen aus den Zieldörfern für die Resilienz der Gemeinden. Bis Juni wuchs das Team auf elf Personen, darunter drei Frauen. Im Rahmen des Projekts fanden in den Zentren Eröffnungsfeiern und eine Baumpflanzkampagne statt. 164 Personen, darunter 68 Frauen und 23 Kinder (16 Mädchen), pflanzten insgesamt 510 Bäume und feierten den "Nationalen Tag des Baumes".

Im Rahmen des Projekts wurden Schulungen für nachhaltigen Anbau durchgeführt. 17 Teilnehmer:innen lernten Methoden der Landwirtschaft und Tierzucht, Ressourcenverwaltung sowie Fisch- und Froschzucht. Sie erhielten Einblicke in saisonale Bepflanzung und hydroponischen Gemüseanbau, um dieses Wissen weiterzugeben.

Plan Laos schulte das Projektteam mit 71 Teilnehmer:innen in Technologien der Wettervorhersage, um Echtzeitinformationen zu Stürmen, Taifunen und Dürren abrufen zu können.

Elf Teilnehmer:innen erlernten Grundlagen des Gemüseanbaus, darunter Bodenvorbereitung, Bewässerung, Düngung und Nachernteverfahren. Praktisch wurde dies durch das Anlegen von 16 Gartenparzellen und die Reinigung von Gewächshäusern umgesetzt.

Zusätzlich fanden „Training of the Trainer“-Sitzungen zur Verknüpfung von Landwirtschaft, Ressourcen und Ernährung (LANN) statt. Die LANN-Aktivitäten wurden insgesamt in 16 Dörfern durchgeführt und erreichten 354 Haushalte mit 1.063 Teilnehmer:innen. Die Moderatoren nutzten interaktive Methoden, um Themen wie Ernährung für Kleinkinder, Familienplanung und Hygienepraktiken zu vermitteln. Zudem halfen sie den Teilnehmer:innen, die Ernährungssicherheit zu verbessern und klärten sie über die Notwendigkeit einer guten Abfallentsorgung und Sanitärversorgung auf – insbesondere aufgrund von Wassermangel in der Trockenzeit.

Im Februar trat das Projektteam in enger Abstimmung mit den Bezirksämtern für Bildung und Sport der Bezirke Phaoudom und Paktha zusammen, um Zielschulen auszuwählen. An diesen Schulen stehen Trainings zur Anpassung an den Klimawandel, Verringerung des Katastrophenrisikos und Sensibilisierung für den Klimawandel im Fokus. Im April fanden dann die Schulungen mit 110 Teilnehmenden statt. 

Im Mai wurden dann in denselben Bezirken vier Dörfer ausgewählt. Vor der Monsunzeit entwickelten wir gemeinsam mit den Teilnehmer:innen Pläne für eine nachhaltige Landnutzung. Das Umsetzungsteam ging dabei systematisch vor: Zunächst wurden die Dorfgrenzen präzise abgesteckt, gefolgt von einer detaillierten Kartierung der Landnutzung und der umliegenden Wälder. Mithilfe von Satellitenkarten erstellten die Projektdörfer detaillierte Übersichtskarten, die als Grundlage für ihre neuen Landwirtschafts- und Waldnutzungspläne dienen. Auf Basis dieser Daten entwickelten die Gemeinden gemeinsam mit dem Projektteam umfassende Landnutzungspläne und -vereinbarungen

Diese Pläne tragen dazu bei, die nachhaltige Nutzung von Ressourcen zu sichern und die lokale Biodiversität zu schützen. Insgesamt nahmen 322 Projektteilnehmer:innen, darunter 71 Frauen, aktiv an diesem Prozess teil.

Projekteindrücke: Nachhaltiger Anbau von Besengras

Landwirt aus Laos baut Besengras an
Khamphai pflanzte 300 Besengrassetzlinge auf seinem Grundstück, nachdem er eine Schulung zur Herstellung von Besen im Gemeindelernzentrum erhalten hatte. Mit dem Verkauf der Besen kann er nun seine Familie ernähren.

Khamphai, ein 36-jähriger Landwirt aus dem Norden von Laos, stand mit seiner Familie vor der Herausforderung sinkender Reiserträge und schwindender natürlicher Ressourcen wie dem Besengras. Um ihre Familie weiterhin zu ernähren, begannen seine Frau und er härter zu arbeiten und nach neuen Möglichkeiten zu suchen.

Durch die Teilnahme an einer Schulung im Gemeindelernzentrum lernte Khamphai die Kunst der Besenherstellung aus Besengras. Mit dem Verkauf seiner handgefertigten Besen verdiente er nicht nur ein zusätzliches Einkommen, sondern erkannte auch das Potenzial des Besengrases als knappe und dadurch wertvolle Ressource. Er pflanzte 300 Besengrassetzlinge auf seinem Land, um die wachsende Nachfrage zu bedienen.

Im Mai erzielte er 375.000 Kip durch den Verkauf seiner Besen und erhielt viel Lob von seinen Kunden. Das macht ihn stolz. Nun wurde Khamphai von einem Partner von Plan International Laos, der Meaying Houamchai Phatthana Association (MHP), kontaktiert, um als Co-Trainer an der bevorstehenden Schulung zum Thema Besenherstellung teilzunehmen und dadurch anderen zu helfen, neue Perspektiven für ihre Zukunft zu entdecken.

Beispielhafte Projektkosten

Gemüsegartenparzellen in Laos
Elf Teilnehmer:innen erlernten die Grundlagen des Gemüseanbaus und legten selbst Gemüsegartenparzellen und Zuchtflächen für Setzlinge an Schulungen zur Förderung nachhaltiger Landwirtschaft

625 EUR
kostet ein Pilotprojekt für nachhaltige Fischerei

1.058 EUR
ist der Zuschuss, den eine Bäuerin/ein Bauer benötigt, um auf nachhaltige Landwirtschaft umzustellen

12.560 EUR
brauchen wir zur Etablierung von Lern- und Austauschformaten für Landwirtschaft betreibende Gemeindemitglieder

97.046 EUR
kostet der Bau eines landwirtschaftlichen Lernzentrums


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Mittelverwendung

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Geprüfte Transparenz

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