Zum Weltfrauentag 2021 fordert Plan International mit der globalen Kampagne Girls Get Equal deshalb erneut echte Gleichberechtigung für Mädchen und Frauen. Auf politischer Ebene braucht es mehr Einsatz. Die deutsche und österreichische Bundesregierung muss ihre starke internationale Rolle nutzen, um Gleichberechtigung auf der Agenda zu halten – auch und gerade in Krisenzeiten ist das entscheidend dafür, ob nachhaltige Entwicklungsziele wie Bildung und Klimaschutz erreicht und extreme Armut wirksam beendet werden können.
Dies gelingt nur, wenn junge Menschen – insbesondere junge Frauen – an den nationalen und internationalen Prozessen teilhaben und ihre Sicht einbringen können. Denn sie sind zurzeit noch zu selten an politischen Entscheidungen beteiligt: Nur zwei Prozent der Abgeordneten aller Parlamente weltweit sind unter 30 Jahren, und nur jede vierte davon ist eine Frau. Dabei bilden Menschen zwischen 14 und 24 Jahren in vielen Ländern die Bevölkerungsmehrheit. Sie haben nicht nur das Recht auf Teilhabe, sie möchten die politische und gesellschaftliche Entwicklung auch aktiv mitgestalten. Das war das Ergebnis einer Plan-Studie aus dem Jahr 2019, für die fast 10.000 Mädchen und junge Frauen in 19 Ländern zu ihren Ambitionen befragt wurden. 76 Prozent der Befragten gaben an, dass sie gerne eine Führungsposition übernehmen würden. Über 60 Prozent glaubten auch, dass sie dafür die nötigen Fähigkeiten mitbrächten. Gleichzeitig befürchten jedoch 94 Prozent der Befragten ungerechte Behandlung und Diskriminierung. 93 Prozent der Mädchen waren zudem überzeugt, dass sie als Führungskräfte mit sexueller Belästigung rechnen müssten.
Angesichts dieser Ergebnisse bleibt auch 2021 noch viel zu tun, um Gleichberechtigung weiter voran zu treiben und den Weg für Frauen in Führungspositionen zu erleichtern. „Die Ergebnisse der Studie machen deutlich, dass - wenn wir nicht schnell handeln - Generationen von Mädchen wenig Einfluss auf wichtige Lebensbereiche wie Wirtschaft, Politik oder Gesellschaft haben werden. Deshalb müssen wir die Barrieren abbauen, die Mädchen daran hindern, Führungspositionen zu besetzen“, sagt Maike Röttger, Geschäftsführerin von Plan International Deutschland.