Frühe Schwangerschaften stoppen
Frühe Schwangerschaften sind ein gesundheitliches Risiko für junge Mütter und ihre Kinder, da der junge Körper dieser Belastung oft nicht gewachsen ist. Wir klären junge Familien und Frauen in Entwicklungsländern über die Folgen einer frühen Schwangerschaft auf, fördern Gleichberechtigung und sind unterstützend in der Familienplanung tätig.
Frühe Schwangerschaften und Schwierigkeiten
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bringen jedes Jahr 16 Millionen Mädchen zwischen 15 und 19 Jahren ein Kind zur Welt. Eine weitere Million Mädchen sind dabei noch keine 15 Jahre alt. 90 Prozent der geborenen Kinder stammen von verheirateten Mädchen. Gerade junge Mädchen sind trotz Pubertät körperlich jedoch nicht ausreichend auf eine Schwangerschaft vorbereitet. Dies kann zu Komplikationen in der Schwangerschaft und bei der Geburt führen – eine der häufigsten Todesursachen bei Mädchen zwischen 15 und 19 Jahren.
Begriffsklärung
Mit „frühe Schwangerschaft„ bezeichnen wir von Plan International Schwangerschaften von Mädchen unter 20 Jahren, die teilweise auch als „Teenagerschwangerschaften“ bezeichnet werden.
Zum Beispiel ist ihr Becken noch viel zu schmal. Dies kann dazu führen, dass die Geburt sehr lange dauert und das Baby nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird. Zudem ist bei jugendlichen Müttern die Wahrscheinlichkeit größer, dass die Babys, untergewichtig oder zu früh zur Welt zu kommen. Die Sterblichkeitsrate dieser Babys ist 50 Prozent höher als bei Neugeborenen von Müttern zwischen 20 und 30 Jahren.
“Wir wissen nicht, wie wir es verhindern können, schwanger zu werden. Niemand spricht mit uns darüber.“
(Mädchen in Paraguay)
Nach Schätzungen der WHO sterben jeden Tag 830 Frauen an vermeidbaren Komplikationen in der Schwangerschaft und während der Geburt. 99 Prozent dieser Todesfälle treten in Entwicklungsländern auf. Qualitative medizinische Betreuung vor während und nach der Geburt kann das Leben von Müttern und Neugeborenen retten.
Wir sorgen für sichere Geburten
Um die hohen Zahlen der Kinder- und Müttersterblichkeit nachhaltig zu senken, unterstützt Plan International Projekte, welche die vor- und nachgeburtliche Betreuung für Frauen organisieren. Darüber hinaus initiieren wir Kurse zur Gesundheitsaufklärung, etwa über die Erkennung von Infektionskrankheiten, allgemeine Säuglingspflege und die Relevanz des Stillens.
Ja, ich möchte Mädchen helfen!
Aufklärungsarbeit und Gleichberechtigung
Beständige Aufklärungsarbeit fördert, dass Mädchen nicht im Kindesalter ungewollt schwanger werden und so ihr Recht auf eine Kindheit wahrnehmen können. Dabei ist es wichtig, besonders junge Männer zu erreichen, ihre Achtung vor dem anderen Geschlecht zu fördern und ihnen ihre Verantwortung bei der Verhütung und Familienplanung bewusst zu machen.
Um gegen die Problematik der frühen Schwangerschaften vorzugehen, führt Plan International in zahlreichen Programmländern Gesundheitsaufklärung durch und macht auf die gesundheitlichen Risiken von frühen Schwangerschaften aufmerksam.
Darüber hinaus wollen wir von Plan International die Sensibilisierung für Gleichberechtigung der Geschlechter voranbringen. So arbeiten wir von Plan International daran, Jugendlichen Toleranz und gegenseitigen Respekt beizubringen.
Plan International hilft bei der Familienplanung
Ziel der Förderung von Familienplanung ist, Frauen und Männern die Möglichkeit zu geben, ihre sexuellen und reproduktiven Rechte wahrzunehmen. In den meisten Gesellschaften sind Frauen nach wie vor den Männern untergeordnet, wodurch ihnen wenig Entscheidungs- und Handlungsspielraum bleibt. Viele Frauen haben folglich nur geringe Möglichkeiten, über ihre Sexualität oder Familienplanung mitzuentscheiden. Zahlreiche und oft rasch aufeinander folgende Schwangerschaften sind die Folge.
Zur Familienplanung gehören neben Informationen über Verhütungsmethoden auch die gezielte Beratung und Behandlung. So bieten die Gesundheitsstellen beispielsweise bei der Diagnose von sexuell übertragbaren Erkrankungen entsprechende Therapien an. Männer und Frauen sollen zusammen über die Zahl ihrer Kinder und die Geburtenabstände frei entscheiden können. Dabei gilt es, unerwünschte Schwangerschaften und Schwangerschaftsabbrüche zu vermeiden.