Agenda 2030
Im Zusammenhang mit nachhaltiger Entwicklung und globalen Zielen fällt oft der Begriff "Agenda 2030". Die Agenda 2030 ist eine Art globaler Fahrplan, der von allen Mitgliedsländern der Vereinten Nationen verabschiedet wurde. Die Bundesregierung nennt die Agenda auch "Weltzukunftsvertrag". Mit der Agenda 2030 soll sich das Leben vieler Menschen nachhaltig verbessern.
Die Agenda 2030 ist ein Aktionsplan der Vereinten Nationen und besteht im Kern aus 17 Zielen. Mithilfe der nachhaltigen Entwicklungsziele soll die Welt gerechter, gesünder, friedlicher und sozialer gestaltet werden - und das bis 2030. Daher der Name Agenda 2030.
Die Vision der Agenda ist eine "Welt, die frei von Armut, Hunger, Krankheit und Not ist und in der alles Leben gedeihen kann."
Das sind die 17 Ziele
Die UN-Nachhaltigkeitsziele, auf englisch Sustainable Development Goals (kurz SDGs genannt) umfassen alle drei Dimensionen der Nachhaltigkeit: Soziales, Wirtschaft und Umwelt. Der Fokus dieser Ziele liegt besonders auf benachteiligten und diskriminierten Bevölkerungsgruppen.
Gut zu wissen: Das sind einige Ziele der Agenda für mehr Nachhaltigkeit
- SDG 3: Gesundheit und Wohlergehen
- SDG 4: Hochwertige Bildung
- SDG 5: Geschlechtergleichstellung
- SDG 6: Sauberes Wasser und Sanitär-Einrichtungen
- SDG 8: Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum
- SDG 10: Weniger Ungleichheiten
- SDG 16: Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen
Weitere Informationen zu den 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung
Die Hauptaussage der Ziele ist, niemanden zurückzulassen ("leave no one behind"). Diese Ziele können natürlich nur durch eine konsequente und globale Umsetzung der Mitgliedsstaaten erfolgen. Alle Länder sollten regelmäßig über ihre Arbeit für diese Ziele berichten. In Deutschland übernimmt dies die Bundesregierung zum Beispiel in Form eines Staatenberichts und hat die deutsche Nachhaltigkeitsstrategie entwickelt.
Warum wurde die Agenda 2030 beschlossen?
Bei der Agenda geht es um eine nachhaltige Entwicklung. In gewisser Weise findet auch eine Umgestaltung von Volkswirtschaften statt.
In den letzten Jahren wurde deutlich, dass all die Herausforderungen, vor denen die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen heute stehen, miteinander zusammenhängen: Klimawandel, Ungleichheiten, Armut und Hunger beeinflussen sich gegenseitig. Diesen Herausforderungen können wir uns nur gemeinsam stellen. Und das funktioniert nur im Einklang mit nachhaltiger Nutzung unserer Ressourcen, Chancengleichheit, menschenwürdiger Arbeit und vielem mehr. Ganze Volkswirtschaften müssen sich ändern.
Im Juli 2015 einigten sich die 193 UN-Mitgliedsstaaten auf die Ziele der Agenda 2030. Die globale Agenda löste die UN-Millenniums-Entwicklungsziele ab, die nicht in Gänze erreicht werden konnten. Mit den 17 SDGs wurden messbare Unterziele festgelegt. Sie formulieren im Rahmen der nachhaltigen Entwicklung die zukünftige internationale Zusammenarbeit der Mitgliedstaaten.
Nur wenn Entwicklungsländer, Schwellenländer und Industriestaaten gleichermaßen zum Erreichen der Ziele beitragen, lassen sie sich auch verwirklichen. Alle zusammen schaffen nachhaltige Entwicklung.
Wie erfolgt die Umsetzung der Agenda 2030?
Alle Länder sind dazu verpflichtet, die Umsetzung der nachhaltigen Entwicklungsziele im eigenen Land umzusetzen. Aber auch das globale Engagement ist wichtig: Was tut Deutschland zum Beispiel weltweit, um Armut zu bekämpfen? Welche Maßnahmen werden in der Entwicklungszusammenarbeit mit anderen Ländern getroffen?
Jedes der 17 Sustainable Development Goals hat eine Reihe an Unterzielen. Der Erfolg der Länder auf dem Weg zur Erreichung der Ziele wird anhand von Indikatoren gemessen. Diese Indikatoren werden laufend gemeldet. So wissen die Vereinten Nationen und die Weltöffentlichkeit, wie nah oder wie entfernt sie ihren Zielen sind.
Die Vereinten Nationen haben ein zentrales Gremium (Hochrangiges Politisches Forum für nachhaltige Entwicklung) für die Überprüfung der Agenda 2030 auf globaler Ebene.
Jedes Jahr findet ein großer Austausch in New York statt, um die aktuelle Umsetzung zu besprechen und Erfahrungswerte auszutauschen.
Außerdem findet alle vier Jahre ein globaler UN-Nachhaltigkeitsgipfel ("SDG-Gipfel") statt, wo der aktuelle Stand zur Umsetzung der SDGs das Hauptthema ist.
Das dritte nachhaltige Entwicklungsziel will ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern. Ohne ein funktionierendes Gesundheitssystem ist eine nachhaltige Entwicklung nicht möglich. Die Herausforderungen in diesem Bereich sind allerdings immens. So sterben immer noch täglich 16.000 Kleinkinder, zumeist an vermeidbaren Krankheiten.
Unterziele (unter anderem)
- Bis 2030 die weltweite Müttersterblichkeit auf unter 70 je 100.000 Lebendgeburten senken.
- Bis 2030 die Aids-, Tuberkulose- und Malariaepidemien und die Tropenkrankheiten beseitigen und Heptatitis, durch Wasser übertragene Krankheiten und andere übertragene Krankheiten bekämpfen.
Indikatoren (unter anderem)
- Müttersterblichkeitsrate
- Malariaerkrankungen pro 100.000 Einwohner und Tuberkuloseerkrankungen pro 100.000 Einwohner
Das tun wir von Plan International für nachhaltige Entwicklung
Wir von Plan International sind in mehr als 45 Ländern Afrikas, Lateinamerikas und Asiens aktiv. Unsere Arbeit ist eng mit den Zielen der Agenda verknüpft. In unseren Programmländern setzen wir uns dafür ein, dass alle Menschen die Chance auf ein besseres Leben haben. Ein Leben ohne Hunger, Gewalt und Armut. Das erreichen wir mit unseren nachhaltigen Projekten zur Selbsthilfe, die zur Erfüllung der globalen Entwicklungsziele beitragen.