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Kita for Kids

Kits for Kids

Das Projekt „Kits for Kids“ möchte die UN-Kinderrechte auf Schutz, Spiel und Teilhabe in öffentlich-rechtlichen Einrichtungen stärken. Hierfür bietet die Bereitstellung von Spiel-, Lern und Entwicklungsmaterial geflüchteten Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, ihr Spiel- und Explorationsverhalten nach belastenden Erlebnissen zu normalisieren.

Das Projekt in der Übersicht

Projektregion:
Deutschlandweit mit Fokus auf die Hansestadt Hamburg

Projektlaufzeit:
Mitte Juli 2022 – Dezember 2022

Ziel:
Stärkung der UN-Kinderrechte auf Schutz, Spiel und Teilhabe für Kinder in öffentlich-rechtlichen Unterbringungen

Maßnahmen:

  • Bundesweite Durchführung von Sondierungsgesprächen mit relevanten Akteur:innen zur Identifikation von Bedarfen der Kindern und Jugendlichen ( 0 – 18 Jahre) in öffentlich-rechtlichen Unterbringungen
  • Bedarfsgerechte Zusammenstellung von Rucksäcken („Kits for Kids“), die aus Spiel-, Lern- und Entwicklungsmaterialien sowie Informations- und Aufklärungsmaterialien für Kinder und ihre Eltern bestehen
  • Capacity Building von Partnerorganisationen zur Durchführung von Aktionsnachmittagen zum Thema Kinderrechte (mit Fokus auf Schutz, Spiel und Teilhabe)
  • Bereitstellung von „Kits for Kids“ im Rahmen von Spiel- und Freizeitangeboten und Begleitung der Durchführung von Aktionsnachmittagen zum Thema Kinderrechte
  • Öffentlichkeitsarbeit zum Thema „Sensibilisierung zu Kinderrechten der Zielgruppe Kinder mit Fluchterfahrung“

Hintergrund des Projektes

Das deutsche Aufnahme- und Unterbringungssystem für Geflüchtete war bereits vor Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine stark überbelastet. Seit Februar des Jahres 2022 sind bereits über 7,8 Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen. Dadurch, dass Männern im Alter von 18 – 60 Jahren die Ausreise untersagt ist, zählen primär Frauen und Kinder zu den geflüchteten Menschen.

Dabei sind vor allem Kinder vielzähligen psychosozialen Belastungen ausgesetzt, wie dem Verlust sozialer Netzwerke und familiärer Strukturen. Ebenso stellt die Sorge um zurückgelassene Verwandte eine zentrale Belastung dar. Nach der Flucht wiegen diese für die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen besonders schwer. So nehmen multifaktoriellen Spannungen, zu denen beispielsweise Bedingungen in Erstaufnahme- und Folgeunterkünfte zählen, erheblichen Einfluss auf die Entfaltung des Familienlebens. Bereits bestehende Problematiken wie beengte Wohnräume oder wenige Rückzugs- und Beschäftigungsmöglichkeiten für Kinder werden durch den vermehrten Zuzug schutzsuchender Ukrainer:innen weiter verstärkt.

In einer solchen Notsituation bedarf es insbesondere für Kinder an niedrigschwelliger Unterstützung, um Stabilität und ein positives Sicherheitsempfinden wiedererlangen zu können. Vor allem die Bereitstellung von Spiel- und Entwicklungsmaterial im Rahmen von niedrigschwelligen Spielangeboten bieten die Möglichkeit dazu, Spiel- und Explorationsverhalten nach belastenden Erlebnissen wieder normalisieren zu können. Kindgerechte Aktivitäten helfen, Stresslevel zu reduzieren sowie Ausdrucks- und Verarbeitungskompetenzen zu stärken. Dabei spielt die Beratungsarbeit von Eltern und Akteur:innen öffentlich-rechtlicher Unterbringungen ebenfalls eine große Rolle.

Unsere Projektziele

Das Hauptziel dieses Projektes trägt dazu bei, die UN-Kinderrechte auf Schutz, Spiel und Teilhabe für Kinder und Jugendliche in öffentlich-rechtlicher Unterbringung zu stärken.

Damit soll erreicht werden, dass Kinder eine reale Chance erhalten, ihre Potenziale zu entfalten und sich als selbstbewusste Mitglieder der Gesellschaft in das soziale Geschehen einzubringen. Die Grundlage zur Erreichung dieses Ziels ist das Aufwachsen in Sicherheit und Würde, wofür das Kennen und Einfordern ihrer Rechte von besonderer Bedeutung ist. Das Projekt fokussiert sich dabei auf die Bedarfe, welche im Kontext des Krieges in der Ukraine für Kinder in Unterkünften in Deutschland entstehen. Die Rechte von Kindern auf Schutz, Spiel und Teilhabe bilden hierbei den zentralen Fokus.

Was wir für den Projekterfolg tun

Um eine erfolgreiche Umsetzung des Projektes und somit des Hauptziels zu gewährleisten, wurden neben den übergreifenden Aktivitäten verschiedenen Unterziele festgelegt:

Um eine Grundlage für die Erreichung der Ziele zu schaffen, werden im ersten Schritt Sondierungsgespräche mit den relevanten Stakeholdern durchgeführt. Dazu gehören die Akteur:innen der öffentlich-rechtlichen Unterbringungen. Die Bedarfe für die Aufbereitung des Projektes sind zum Beispiel die Anzahl der Kinder, die Altersgruppen oder die Unterbringungsstandorte von Ukrainer:innen. Innerhalb der Gespräche werden ebenfalls mögliche Chancen und Barrieren für die Verteilung der Kits im Rahmen von bestehenden Spielaktivitäten identifiziert. Diese werden durch externe Trägerorganisationen umgesetzt und richten sich ebenfalls an die neu zu implementierenden Aktionsnachmittage. 

Hierfür werden kultursensible und kindgerechte Aufklärungs- bzw. Informationsmaterialien recherchiert und anschließend passend zusammengestellt. Ebenfalls findet eine Bedarfsabfrage bei Bewohner:innen statt. Das Projekt richtet sich dabei an Kinder mit Flucht- und Migrationserfahrungen, die in Erstaufnahmeeinrichtungen oder Folgeunterkünften in Deutschland leben. Die Altersspanne reicht von 0 – 18 Jahren und wird in Untergruppen eingeteilt. Insgesamt werden 2.500 „Kits“ fertiggestellt und bedarfsgerecht innerhalb der Altersgruppe aufgeteilt.

Um dieses Teilziel zu erreichen, wird zu Beginn ein Konzept und ein Leitfaden zur Umsetzung der Aktionsnachmittage ausgestaltet. Das Konzept beinhaltet Kinder zwischen 7 – 12 Jahren und 13 – 18 Jahren. Auch werden Workshops für die Partnerorganisationen durchgeführt, um Ihnen zukünftig eine selbständige Ausführung der Spielnachmittage zu ermöglichen.

Im Rahmen der Verteilung der „Kits for Kids“ und der Durchführung von Aktionsnachmittagen soll eine (emotionale) Entlastung für Kinder und ihre Familien ermöglicht werden. Hierzu werden 1000 Rucksäcke in Hamburger Erstaufnahme Einrichtung und Folgeunterkünfte sowie 1500 Kits bundesweit verteilt.

Neben den direkten Angeboten innerhalb der Unterkünfte werden ebenso Maßnahmen getroffen, um die breite Öffentlichkeit für das Thema „Kinderrechte der Zielgruppe Kinder mit Fluchterfahrung“ zu sensibilisieren und ein Verständnis für die Bedarfe von Kindern nach der Flucht zu schaffen. Hierfür wird ein Leitfaden für das Konzept der Aktionsnachmittage veröffentlicht sowie zugehörige Pressemitteilungen, Social-Media-Beiträge und Informationstexte.