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Durch das feuchte Klima und das Überspülen der Latrinen können sich Krankheitserreger besonders schnell verbreiten. © Plan International / Saikat Mojumder
Durch das feuchte Klima und das Überspülen der Latrinen können sich Krankheitserreger besonders schnell verbreiten. © Plan International / Saikat Mojumder
17.01.2018

Rohingya: Lage in den Flüchtlingscamps spitzt sich durch bevorstehende Regenzeit dramatisch zu

Hamburg, 22.03.2018 – 

Den geflüchteten <link internal-link sind die>Rohingya in <link internal-link in>Bangladesch stehen nach Einschätzung von Plan International dramatische Wochen bevor: Durch die Regenzeit im Frühjahr drohen Überschwemmungen und Erdrutsche. Das Kinderhilfswerk warnt davor, dass sich die Situation der rund 866.000 Menschen, die in den Flüchtlingscamps der Region Cox’s Bazar leben, dadurch drastisch verschlechtern wird. Das Gebiet im Südosten des Landes, das vorher überwiegend aus Regenwald bestand, wurde für den Bau der Zelte gerodet. Der Boden kann deshalb die Wassermassen nicht mehr aufnehmen und ist extrem anfällig für Erdrutsche. Es besteht die Gefahr, dass tausende Menschen unter den Schlammlawinen begraben werden. Anhaltende Regenfälle und Sturzfluten drohen das Gebiet zu überschwemmen, vor allem die Täler.

„Die Situation ist bereits jetzt mehr als dramatisch - doch nun bahnt sich mit Beginn der Regenzeit eine weitere Katastrophe an“, sagt Maike Röttger, Vorsitzende der Geschäftsführung von Plan International Deutschland. „Die Menschen sind dem Monsun schutzlos ausgeliefert. Sie leben in notdürftig zusammengebauten Zelten aus Bambus und Plastikplanen, die ihr gesamtes Hab und Gut sind. Sie würden jegliche Lebensgrundlage verlieren und haben keine Möglichkeit, sich in Sicherheit zu bringen. Vor allem Frauen und Kinder können oft nicht schwimmen und drohen in den Wassermassen zu ertrinken.“

Die Regenzeit bringt noch weitere Probleme mit sich: Durch das feuchte Klima und das Überspülen der Latrinen können sich Krankheitserreger besonders schnell verbreiten. Aktuell gibt es einen Ausbruch von Diphterie. Es wird bereits von 4000 Erkrankten und 32 Todesfällen berichtet, darunter 24 Kinder. Zudem wird das ohnehin verseuchte Grundwasser belastet - bereits jetzt ist der Großteil davon ungenießbar. Die überfluteten Straßen und Wege erschweren zudem die Versorgung mit Hilfsgütern.

Seit August letzten Jahres sind über 655.000 Rohingya aus <link internal-link in>Myanmar ins Nachbarland Bangladesch geflohen - über die Hälfte von ihnen sind Kinder. Jede Woche kommen hunderte weitere Menschen an. Die Vereinten Nationen sprechen von der am schnellsten wachsenden Flüchtlingskrise der Welt. Die Camps sind aufgrund der massiven Anzahl an Flüchtlingen völlig überfüllt. Es herrschen unvorstellbare Bedingungen: Es gibt kein sauberes Wasser, keine Toiletten und nicht genügend Lebensmittel. Besonders schlimm trifft es die Frauen und Kinder, die etwa 80 Prozent der Bevölkerung ausmachen.

„Die Mütter haben nicht genug Milch, um ihre Babys zu stillen, viele der Kinder sind stark unterernährt“, sagt Maike Röttger. „Außerdem sind vor allem Mädchen und Jungen schwer traumatisiert: sie haben ihre Eltern verloren oder wurden Zeugen, wie ihre Familien getötet wurden. Sie sind besonders durch Missbrauch, Frühverheiratung und Ausbeutung gefährdet.“

Plan International hat bereits Kinderschutzmechanismen gestartet und sichere Räume für Mädchen und Jungen geschaffen. Die Kinder können dort spielen und erhalten psychosoziale Betreuung. Durch den Bau von Latrinen und Waschmöglichkeiten sowie das Verteilen von Hygiene-Sets mit Wassereimern, Kanistern, Zahnbürsten oder Seife soll die hygienische Situation verbessert und die Ausbreitung von Krankheiten wie zum Beispiel Cholera vermieden werden.

Plan International arbeitet seit 1994 in Bangladesch und ist sowohl in ländlichen Regionen als auch in urbanen Gebieten tätig, die von großer Armut geprägt sind und deren Bevölkerung besonders stark benachteiligt ist. Schwerpunkte der Arbeit sind unter anderem kindorientierte Katastrophenvorsorge und -hilfe, Bildung, Wasser- und sanitäre Versorgung sowie die Verbesserung der Gesundheitssituation.

Um die dringend benötigten Hilfsmaßnahmen in den Flüchtlingslagern der Rohingya umzusetzen, hat Plan einen<link https: www.plan.de spenden nothilfe-rohingya.html external-link-new-window nothilfe-fonds> Nothilfe-Fonds eingerichtet:

Plan International Deutschland e.V. - Stichwort: Rohingya
Bank für Sozialwirtschaft
Konto: IBAN: DE86 2512 0510 0009 4449 44
BIC: BFSWDE33HAN

Weiteres Pressematerial wie Fotos und Hintergrundinformationen als Download finden Sie unter folgendem Link: <link https: www.plan.de presse pressematerial-rohingya.html external-link-new-window pressematerial>www.plan.de/presse/pressematerial-rohingya.html

<link internal-link informationen zur>Weitere Informationen zur Rohingya-Krise


Für Interviews mit Geschäftsführerin Maike Röttger oder unserem Katastrophenexperten Björn Klüver, der kürzlich vor Ort war, wenden Sie sich an:
Plan International Deutschland e.V., Kommunikation, Bramfelder Str. 70, 22305 Hamburg
•    Sabine Marxen, Leiterin des Presseteams, Tel. 040 607716-278
•    Anabela Brandao, Pressereferentin, Tel. 040 - 607716-146, <link mail an>presse@plan.de


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