Zyklon Idai: Kinder können nicht mehr zur Schule gehen!
Der unerbittliche Regen und Wind zerstörte ihr Haus in der malawischen Region Mulanje. Mitten in der Nacht, als die Familie schlief, brach das Haus in sich zusammen.
Florida wachte unter den Trümmern ihres Schlafzimmers auf, unfähig sich zu bewegen. „Meine Beine waren unter Schutt und Steinen eingeklemmt. Ich dachte sie wären gebrochen", sagt sie. „Am nächsten Morgen sind wir direkt ins Krankenhaus gegangen. Glücklicherweise habe ich nur Prellungen und blaue Flecken erlitten.“
Viel schlimmer als die Verletzungen ist für Florida aber der Verlust ihrer Schulsachen. Im letzten Schuljahr war sie Klassenbeste und hofft, eines Tages Krankenschwester zu werden. Diese Zukunft ist nun in Gefahr, denn viele Schulen in der Region Mulanje wurden zerstört oder werden als Unterkünfte für Familien genutzt, die durch den Zyklon obdachlos geworden sind. Es ist unklar, wann der Unterricht für Tausende von Kindern wie Florida wieder aufgenommen werden kann. Einige Kinder - insbesondere Mädchen - werden vielleicht nie wieder zur Schule gehen können. Denn in Krisensituationen erhöht sich das Risiko für Mädchen um ein Vielfaches, sexuell missbraucht, ungewollt schwanger und früh verheiratet zu werden, wodurch sie die Schule verlassen müssen. Aber Florida gibt nicht auf. „Meine Eltern können mir jetzt keine neuen Bücher kaufen, also benutze ich geliehene“, sagt sie optimistisch.
In Malawi sind nach den neuesten Zahlen insgesamt 868.895 Menschen von den Überschwemmungen betroffen, 731.879 Menschen sind auf Hilfe angewiesen. Zur aktuellen Lage in den von Zyklon Idai betroffenen Gebieten lesen Sie hier.