Die 20-jährige Amela aus Mosambik wurde, einige Tage bevor der Wirbelsturm auf ihre Stadt traf, zum dritten Mal Mutter. Auf der Flucht vor den Wassermassen rettete sie sich auf einen Baum und harrte dort vier Tage lang mit ihrem Neugeborenen aus. „Alles, woran ich denken konnte, war mich und mein Baby zu retten", sagt sie. Amela steht am Rande der Notunterkunft und erinnert sich mit Tränen in den Augen an ihre Rettung: „Ich verbrachte drei Tage auf dem Baum, bevor ich ein Boot kommen sah. Ich war so müde und mit meinen Kräften am Ende, aber gleichzeitig so glücklich, dass endlich Hilfe kam."
Amela wurde mit mehr als 800 anderen Menschen - darunter zahlreiche unbegleitete Kinder und werdende Mütter - mit Motorbooten von Plan International in Sicherheit gebracht. „Die Menschen, die auf Dächern ihrer Häuser Zuflucht gesucht haben, waren verzweifelt und ihnen stand der Schock ins Gesicht geschrieben“, sagt Manito Mavilingue, Leiter der Nothilfemaßnahmen bei Plan International Mosambik. „Einige von ihnen mussten mit ansehen, wie Familienmitglieder kraftlos von rettenden Häuserdächern oder Bäumen fielen und von den Wassermassen mitgerissen wurden. Viele der Menschen die wir in Sicherheit gebracht haben, sind traumatisiert.“
In einigen Regionen, die bisher von der Außenwelt abgeschnitten waren, zieht sich das Wasser nun langsam zurück, sodass das Ausmaß der Zerstörung sichtbar wird - und auch die Zahl der Toten noch weiter ansteigen könnte. Aus der Provinz Sofala in Mosambik wurden bereits 276 Cholera-Fälle gemeldet. Weil sich durch die Überschwemmungen auch Mücken stark vermehren können, steigt zudem die Gefahr für Malaria nicht nur in Mosambik, sondern auch in den betroffenden Gebieten in Malawi und Simbabwe.
Plan International leistet in allen drei Ländern Nothilfe. Schwerpunkte sind die Versorgung mit sauberem Wasser, Unterkunftsmaterialien und Gütern des täglichen Bedarfs sowie Schutz und Bildung für Kinder in Notsituationen.