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In vielen Ländern der Welt ist es Mädchen und Frauen nicht möglich, selbstbestimmt über die Anzahl und den Zeitpunkt der Geburt ihrer Kinder zu entscheiden. ©Plan International
In vielen Ländern der Welt ist es Mädchen und Frauen nicht möglich, selbstbestimmt über die Anzahl und den Zeitpunkt der Geburt ihrer Kinder zu entscheiden. ©Plan International
09.07.2021 - von Barbara Wessel

Weltbevölkerungstag 2021: Recht auf Selbstbestimmung und Familienplanung

Die Weltbevölkerung nimmt weiter zu: Rund 7.880.000.000 Menschen leben derzeit auf der Erde - und pro Sekunde kommen knapp drei dazu. Zum Weltbevölkerungstag am 11. Juli macht Plan International darauf aufmerksam, wie wichtig es ist, dass überall auf der Welt Mädchen und junge Frauen über ihren Körper selbst bestimmen können und Zugang zu Verhütungsmitteln erhalten.

In vielen Ländern des Globalen Südens können Frauen nicht selbst entscheiden, wann und wie viele Kinder sie bekommen. Zwischen 2015 und 2019 wurden im Schnitt 64 von 1.000 Frauen ungewollt schwanger. Jährlich sind das 121 Millionen Schwangerschaften weltweit. Zwölf Millionen Frauen haben nach Schätzungen der Vereinten Nationen aufgrund der Corona-Pandemie derzeit Schwierigkeiten, an Verhütungsmittel zu kommen. Das habe laut Bericht des UN-Bevölkerungsfonds UNFPA zu etwa 1,4 Millionen ungewollten Schwangerschaften geführt. In 115 Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen hat demnach die Pandemie den Zugang zu Verhütungsmitteln und damit die Familienplanung erschwert.

Ein zusätzlicher Grund, weshalb die Bevölkerung insbesondere in den ärmeren Ländern der Welt wächst. Aktuell leben rund 7.880.000.000 Menschen auf der Erde. Jede Sekunde kommen knapp drei dazu. Pro Jahr wächst die Weltbevölkerung um rund 82,4 Millionen Menschen - das entspricht fast der Gesamteinwohnerzahl von Deutschland! Laut einer UN-Prognose zur Entwicklung der Weltbevölkerung wird sich die Zahl aller Menschen bis 2050 auf 9,74 Milliarden erhöhen.

Verhütung nur eingeschränkt möglich

Nur 55 Prozent der Frauen in Ländern mit mittlerem und niedrigem Einkommen können selbst entscheiden, ob sie Sex haben, verhüten oder Gesundheitsversorgung in Anspruch nehmen möchten. Würde auch der Bedarf von Mädchen und Frauen aus den ärmeren Ländern an Verhütungsmitteln berücksichtigt, könnten jährlich 64 Millionen ungeplante Schwangerschaften abgewendet werden. Dennoch gibt es über 30 Länder auf der Welt, die mindestens ein Gesetz haben, das den Zugang zu Verhütungsmitteln einschränkt. Diese Gesetze verbieten unverheirateten Frauen den Kauf von Verhütungsmitteln oder fordern dafür die Zustimmung ihrer Eltern. Doch auch weitere Barrieren halten Mädchen und Frauen davon ab, ihre sexuellen und reproduktiven Rechte wahrzunehmen. So fehlt es an finanziellen Mitteln, an Beratungsstellen für Jugendliche sowie an Informationen zur Aufklärung. Dazu kommt das soziale Stigma.

Recht, über den eigenen Körper zu entscheiden

Plan International setzt sich dafür ein, dass Mädchen weltweit über ihre Körper selbst bestimmen können. Um eine wirkliche Gleichberechtigung für Mädchen und Frauen zu erreichen, müssen sie ihre sexuellen und reproduktiven Rechte wahrnehmen können, unabhängig von der Pandemie. Dazu gehört auch das Recht, eigene Entscheidungen zu treffen sowie die Kontrolle über die eigene sexuelle und reproduktive Gesundheit.