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Mit einem typischen Baumwollschal vor der starken Sonne geschützt wartet diese Händlerin auf Kundschaft – und kümmert sich um ihre Enkelin. © Foto: Plan/Marc Tornow
Mit einem typischen Baumwollschal vor der starken Sonne geschützt wartet diese Händlerin auf Kundschaft – und kümmert sich um ihre Enkelin. © Foto: Plan/Marc Tornow
10.07.2018 - von Marc Tornow

Unternehmergeist an der Landstraße

Wer in Kambodscha unterwegs ist, trifft auf Kuriositäten wie Imbissstände mit gebratenen Vogelspinnen. Die meisten Läden bieten aber herkömmliche Speisen und Dienstleistungen an, die vielen Menschen ein Einkommen geben


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Den Blick in einen neuen Tag gerichtet öffnen die meisten Ladenbesitzenden ihr Geschäft schon im Morgengrauen. Mit der wirtschaftlichen Erholung Kambodschas versuchen immer mehr private Händler ihr Glück. Auch in entlegenen Gebieten verbessert sich damit die Versorgungslage. Dabei bestehen viele Verkaufsstände aus nicht viel mehr als vier Pfählen mit einem Strohdach darüber.

Da ist zum Beispiel Vuth (19), die in einer solchen Bude steht – und stolz ihre Ware präsentiert. Frisches Gemüse bietet die junge Händlerin der Kundschaft von Svay Chek an. Verbunden damit sind Vorschläge für besonders nahrhafte Speisen. „Die meisten Eltern kümmern sich nur darum, dass ihre Kinder satt werden – sie bekommen Reis zu essen“, sagt die junge Geschäftsfrau und füllt einen Korb mit Blattgemüse auf. „Doch welche Früchte gesund sind, ist oft unbekannt.“

Die passenden Rezeptvorschläge sind daher auf einer Liste notiert, die gleich griffbereit neben der Waage hängt. Denn über Plan International bekam Vuth nicht nur ein Training zu Buchhaltung und Management, sie wurde auch mit heimischen Sorten bekanntgemacht, die besonders nährstoff- und vitaminreich, aber bei einigen Landsleuten in Vergessenheit geraten sind. Sie stehen jetzt auf der Liste zusammengefasst. Während sich Vuth erfolgreich eine eigene Existenz aufbaut, sorgt sie gleichzeitig mit ihrem Angebot für gesündere Kinder im Dorf.

Kleine Buden wie die von Vuth finden sich überall in den Dörfern und entlang der Landstraßen Kambodschas. Sie bieten neben Grundnahrungsmitteln und den essenziell gewordenen Ersatzteilen für Mopeds inzwischen auch Haushaltswaren, Zubehör für die Landwirtschaft – bis hin zu kleinen Restaurants. In einigen Töpfen schmoren – für Zugereiste gewöhnungsbedürftig – Insekten, Skorpione oder handtellergroße Spinnen. Doch wer an den Tischen von Chong Kal Platz nimmt, bekommt Hühnchen Amok serviert, ein mit frischen Kokosraspeln verfeinertes, reichhaltiges Curry-Gericht.