Der Tsunami, der sich in der Meerenge zwischen den beiden Inseln aufgebaut hatte, hat schwere Verwüstungen hinterlassen. Besonders schlimm hat es die Regionen Pandeglang, South Lampung und Serang getroffen. Bisher sind mindestens 420 Menschen ums Leben gekommen, mehr als 1400 wurden verletzt, über 150 werden noch vermisst. Hunderte Häuser wurden zerstört, etwa 20.000 Menschen sind seitdem obdachlos. Die genaue Ursache des Tsunami ist noch nicht bekannt, es wird jedoch vermutet, dass ein Vulkanausbruch und damit verbundene Landrutsche unter Wasser die Flutwelle ausgelöst haben.
Die Angst vor einem weiteren Vulkanausbruch ist groß, da noch immer eine riesige Aschewolke über dem Anak Krakatau zu sehen ist. Ob ein erneuter Ausbruch eine weitere Flutwelle auslösen würde, ist unklar. Der nationale Katastrophenschutz und lokale Organisationen koordinieren die Rettungs- und Wiederaufbaumaßnahmen vor Ort, dazu gehören vor allem die Suche nach Vermissten in den Trümmern, das Verteilen von Wasser und Lebensmitteln sowie das Errichten von Latrinen und sicheren Unterkünften.
Plan International hat keine Programmgebiete auf den Inseln Java und Sumatra, es sind keine Patenkinder betroffen. Ein Nothilfe-Team des Kinderhilfswerks hat aber im Katastrophengebiet erste Lageeinschätzungen vorgenommen und ist für einen möglichen Nothilfe-Einsatz vorbereitet. In der Hauptstadt Jakarta stehen Vorräte an Nothilfegütern, Hygiene- und Unterkunftsmaterialien wie Planen und Decken zur Verfügung, die im Notfall schnell von den Mitarbeitern verteilt werden können. Das Nothilfe-Team steht in ständigem Kontakt mit dem nationalen Katastrophenschutz und anderen internationalen Hilfsorganisationen. Zum aktuellen Zeitpunkt ist eine Unterstützung in den vom Tsunami betroffenen Gebieten allerdings nicht erforderlich.
Plan arbeitet seit 1969 in Indonesien. Der Inselstaat ist wegen seiner Lage auf dem Pazifischen Feuerring regelmäßig von Erdbeben betroffen. Am zweiten Weihnachtstag 2004 hatten ein Erdbeben und ein darauffolgender Tsunami in Indonesien und den Anrainerstaaten rund 230.000 Menschen getötet.