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Junge Frauen bereiten Essen vor einer Lehmhütte zu.
Wetterextreme und Konflikte haben zu Hunger im Norden Mosambiks geführt. Zwei von fünf Kindern in der Provinz Cabo Delgado sind chronisch unterernährt, und unter der vertriebenen Bevölkerung werden immer mehr Fälle von schwerer akuter Unterernährung festgestellt (Foto: Lidia Langa)
14.10.2021 - von Antje Schröder

Schlimmste Hungerkrise seit Jahrzehnten bedroht Leben von Millionen Kindern

Konflikte, die Corona-Pandemie, die Klimakrise und wirtschaftliche Turbulenzen haben zu einem steilen Anstieg des Hungers in der Welt geführt. 41 Millionen Menschen stehen kurz vor einer Hungersnot. Kinder und Frauen sind am stärksten betroffen.

Die Welt steht vor einer der größten Hungerkatastrophen der vergangenen Jahrzehnte. Etwa 41 Millionen Menschen sind akut von einer Hungersnot bedroht. Gründe für die Krise sind Konflikte, die Corona-Pandemie und die Klimakrise. Bewaffnete Auseinandersetzungen sind die Hauptursache akuter Ernährungsunsicherheit. So zerstörten etwa langwierige Kämpfe Mali über Syrien bis Mosambik die Lebensgrundlagen vieler Menschen und zwangen Familien zur Flucht. Die Folge: Millionen Kinder sind vom Hungerstod bedroht. Außerdem ist es für humanitäre Organisationen äußerst gefährlich geworden, die bedürftigen Gemeinschaften zu erreichen. Schätzungen zufolge benötigen allein in den zentralen Sahelländern Mali, Burkina Faso und Niger über 14 Millionen Menschen dringend humanitäre Hilfe.

Die Corona-Pandemie hat weltweit zu einem starken Anstieg von Armut und Ungleichheit geführt, da die Pandemiebeschränkungen und Ausgangssperren in vielen Ländern zu einer Unterbrechung der Nahrungsmittelversorgung. Mädchen und Frauen machen 70 Prozent der Hungernden aus. Denn wenn das Essen knapp ist, essen sie oft weniger und zuletzt. Und wenn Familien unter Druck geraten, werden Mädchen häufiger als Jungen von der Schule genommen und sind dem Risiko von Kinder-, Früh- und Zwangsheirat, geschlechtsspezifischer Gewalt, sexueller Ausbeutung und ungewollter Schwangerschaft ausgesetzt.
 

Die Zeit zum Handeln ist jetzt

Rüdiger Schöch, Teamleiter der Humanitären Hilfe von Plan International Deutschland, sagt: „Einer von acht Menschen hungert weltweit. Und allein in den letzten sechs Monaten hat sich die Zahl der Menschen, die vom Hungerstod betroffen sind, vervierfacht. Dieser enorme Anstieg und unzureichende Ernährungssysteme erfordern ein entschlossenes Handeln. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die Finanzmittel für lebensrettende humanitäre Hilfe – einschließlich Nahrung, Bildung, Kinderschutz und Unterstützung des Lebensunterhalts – dringend aufgestockt werden. Wir können es uns nicht leisten, zu warten. Kinder sterben bereits an Hunger.“

Plan International ist in zahlreichen Ländern, die die Hauptlast dieser globalen Nahrungsmittelkrise tragen, mit Hilfsprogrammen tätig. Rüdiger Schöch: „Wir weiten Programme wie Bargeld- und Gutscheinhilfe, Essensverteilung, Kinderschutz und Schulmahlzeiten zügig aus. Wir benötigen dringend Unterstützung, damit wir noch mehr Mädchen und ihre Familien erreichen können, die von Nahrungsmittelknappheit betroffen sind.“

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