Die Stadt Maiduguri im Nordosten <link internal-link in>Nigerias. Die Wege sind gesäumt von Müll und Unrat, Kinder spielen neben einem Abwasserkanal. Ein fauliger Geruch liegt in der Luft. Die hygienischen Bedingungen sind hier katastrophal, es gibt kaum sauberes Wasser und nicht genügend Nahrung. Krankheiten breiten sich aus, viele Kinder leiden an Mangelernährung oder Durchfall. Über drei Millionen Menschen leben in der Stadt, ihre Zahl hat sich in den letzten Jahren fast verdoppelt. Schuld ist der andauernde Konflikt zwischen der islamistischen Gruppe Boko Haram und der Armee, der Millionen Menschen gezwungen hat, ihre Heimat zu verlassen.
Die Folgen für die humanitäre Situation des Landes sind verheerend: Fast fünf Millionen Menschen in Nigeria sind auf die Versorgung mit Hilfsgütern angewiesen. „Wir haben so gut wie keine Möglichkeit, unser eigenes Geld zu verdienen, und die Kosten für Lebensmittel steigen immer weiter an“, erzählt eine Mutter, die mit ihren Kindern nach Maiduguri geflüchtet ist. Dieses Problem kennt auch die 23-jährige Mariam. Sie konnte ihren Kindern oft tagelang nichts anderes als Frühstücksflocken und Wasser geben. „Jeden Morgen, wenn ich bei Sonnenaufgang aufgewacht bin, musste ich sie hungrig zurücklassen und mich auf die Suche nach Lebensmitteln machen“, schildert sie. Viele Male kam sie mit leeren Händen zurück.
Gemeindehelfer klären über gesunde Ernährung auf
Plan International hat in Zusammenarbeit mit dem nigerianischen Gesundheitsministerium ein Programm zur Bekämpfung von Mangelernährung gestartet. Wir bilden freiwillige Gemeindehelfer aus, die mit den Familien über ausgewogene Ernährung sprechen und ihnen erklären, wie wichtig regelmäßige Mahlzeiten oder auch das Stillen in den ersten Lebensmonaten für die Gesundheit ihrer Kinder sind. Außerdem lernen sie, wie sie aus den vorhandenen lokalen Lebensmitteln nährstoffreiche Mahlzeiten zubereiten können.
Zusätzlich werden Vorsorgeuntersuchungen für Kinder unter fünf Jahren angeboten. Sind die Kinder krank oder unterernährt, werden sie medizinisch behandelt und erhalten spezielle Aufbaunahrung, die aus einer energiehaltigen Paste aus Erdnüssen besteht. „Um die Sauberkeit in den Haushalten zu verbessern, verteilen wir außerdem Hygiene-Kits an die Familien - so reduzieren wir die Infektionsrate“, erklärt Sisay Tadesse von Plan International Nigeria.