In den meisten Bundesländern existieren keine verbindlichen Mindeststandards für die Unterbringung geflüchteter Kinder und ihrer Familien. Der Kinderschutz kommt in den Einrichtungen zu kurz. Gemeinsam mit Save the Children hat Plan International Deutschland mit dem Projekt „Kinder schützen – Strukturen stärken!“ die Landesregierungen in Baden-Württemberg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein dabei unterstützt, den Schutz von Kindern in Erstaufnahmeeinrichtungen für geflüchtete Menschen zu stärken.
Ziel des vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend geförderten Projekts ist die Verankerung des Schutzes von Kindern und eine flächendeckende Einführung von Kinderschutzstandards in Unterkünften. In enger Zusammenarbeit mit Entscheidungsträgern in den zuständigen Landesministerien und den Verantwortlichen der Erstaufnahmeeinrichtungen wurden standardisierte Handlungsabläufe und Verfahren zum Kinderschutz entwickelt.
Sensibilisierung für die Rechte der Kinder
„Auch die Maßnahmen zur Sensibilisierung der Bewohnerinnen und Bewohner für ihre Belange waren dabei ein wichtiger Aspekt.“ sagt Luisa Gebauer, Referentin im Kinderschutzprogramm von Plan International Deutschland. „Kinder und Eltern müssen ihre Rechte auf Schutz und Unterstützung kennen, ebenso die Wege, sie einzufordern.“
Zusätzlich wurde das Angebot für die Kinderbetreuung in den Erstaufnahmerichtungen in den Bundesländern verbessert. Hinsichtlich der Mitarbeiterqualifizierung im Bereich Kinderschutz haben sich die drei Bundesländer ebenfalls auf den Weg gemacht und die Ergebnisse des Projektes in die Entwicklung von Weiterbildungsmaßnahmen aufgenommen.