Aufgrund des kürzlich ausgebrochenen Konflikts in Juba, der Hauptstadt des <link internal-link im>Südsudans, befinden sich weiterhin Tausende auf der Flucht vor Massentötungen, Plünderei und Zwangsrekrutierungen von Kindersoldaten. Die Situation hat sich durch Lebensmittelknappheit und einen Ausbruch von Cholera weiter verschlimmert.
63 Prozent der Menschen, die laut dem Flüchtlingswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) seit dem 3. September 2016 in das Transitzentrum nach Gambella kamen, sind Kinder. Plan International setzt sich dafür ein, dass auch unter diesen Umständen Kinderrechte gewahrt werden und ein kindgerechtes Leben möglich ist. Dazu hat das Kinderhilfswerk in Gambella vier Kinderschutzzonen eingerichtet. Dort bekommen Kinder und Jugendlichen einen Schutzraum mit psychologischer Unterstützung und Freizeitaktivitäten.
Der Krieg zerreißt Familien
Thiajiak Gach (42) lebte mit seiner Familie im Bundesstaat Upper Nile im Südsudan, bevor er mit neun seiner zwölf Kinder in das Pagak Transitzentrum nach Äthiopien floh. Seit drei Jahren ist er von seiner Frau und drei seiner Kinder getrennt. „Unsere ganzen Eigentümer wurden verbrannt, wir haben alles verloren. Vor allem vermisse ich aber meine Frau und meine drei Kinder.“
Thiajiak, der seine rechte Hand im Unabhängigkeitskrieg 1988 verlor, ist mit der Hilfe seiner Kinder und anderer Leute hier angekommen. Jetzt hofft er, seine Frau und seine anderen Kinder im äthiopischen Flüchtlingslager wiederzufinden. „Wir haben drei Jahre lang mit der Unterstützung von Hilfsorganisationen in einer Unterkunft im Südsudan gelebt.“ Thiajiak möchte im Flüchtlingslager bleiben, bis es im Südsudan wieder friedlich ist.
Auch gerade erst im Transitzentrum angekommen ist Mayer Pal (28). Sie ist Mutter von vier Kindern. Auf der Flucht nach Äthiopien wurde sie von zwei ihrer Kinder getrennt. „Mein Mann arbeitet im Sudan für das Militär. Ich weiß nicht, ob er tot oder lebendig ist. Wir haben den Kontakt verloren. Ich denke immer an meine zwei verlorenen Kinder - ein Junge und ein Mädchen. Vielleicht leben sie jetzt in Nasir oder wurden in ein anderes Land gebracht. Ich habe nur noch meinen kleinen Jungen und meine fünfjährige Tochter.“
Mayer Pal ist nach einem langen Fußmarsch durch den Wald froh, im Aufnahmezentrum angekommen zu sein: „Ich möchte im Flüchtlingslager ein neues Leben mit meinen Kindern beginnen. Mein größter Wunsch ist es, dass wir eines Tages wieder als Familie vereint werden.“