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© Plan International / Quinn Neely
21.12.2017 - von Janina Schümann

Jemma's Geschichte

Jemma, 16, aus dem südsudanesischen Bundesstaat Yei, ist eine von mehr als 280.000 Geflüchteten, die im Norden Ugandas in Bidi Bidi leben, das 2016 zum größten Flüchltingslager der Welt wurde.


„Der Krieg begann, als ich in der Schule war. Bewaffnete Armeen griffen an. Einige Schüler wurden entführt, andere wurden missbraucht. Der Schulleiter wurde vor unseren Augen getötet. Zum Glück sind wir entkommen und sind in Sicherheit.“

Achtzig Prozent der im Südsudan lebenden Menschen sind Frauen und Kinder. Die meisten fliehen dorthin, um dem grausamen Konflikt zu entkommen, der den Südsudan seit 2013 erfasst hat. Mädchen und Frauen, die vor der Gewalt flüchten, sind einem extremen Risiko sexueller Gewalt ausgesetzt, da die Flucht aus dem Land nach wie vor unsicher ist. Laut einer kürzlich in den Camps in der südsudanesichen Hauptstadt Juba durchgeführten UN-Umfrage wurden seit Beginn des Konflikts rund 70 Prozent der Frauen vergewaltigt.

Seit einem Jahr lebt Jemma bei einer Pflegefamilie in Bidi Bidi. Das Leben ist nicht einfach.

„Ich weiß nicht, wo meine Eltern sind. Wir haben meinen Vater in Juba zurückgelassen, aber im Moment wissen wir nicht, wo er oder wo meine Mutter ist.“

Plan International engagiert sich im Bidi Bidi Camp, um jungen Leuten wie Jemma eine Chance zu geben, ihre Probleme zu vergessen. Wir verteilen Bedarfsartikel wie Kleidung, Hygieneartikel und Seife an Tausende weiblicher Flüchtlinge.

„Mein Leben wird besser, da ich von Plan International unterstützt werde. Das hat mir dabei geholfen, weniger über die schlechten Dinge nachzudenken, die passiert sind“, sagt Jemma.

„Plan hat uns Raum für Freizeitaktivitäten wie Basketball, Fußball und Volleyball geschaffen. Auch Theater, Musik und Tanz wird uns angeboten. Wenn ich Sport treibe, fühle ich mich wohl. Ich denke nicht an die schlechte Dinge - ich bin glücklich.“

Jemma besucht wie tausende andere Flüchtlinge eine Schule in dem Flüchtlingscamp und hofft, dass sie eines Tages in ihr Land zurückkehren kann.

„Meine Hoffnungen für den Südsudan sind, dass sich alles Schlechte zum Guten wandeln wird“, sagt sie. „Wir lernen hier, um in Zukunft die neuen „Leader“ des Südsudans sein zu können… damit der Südsudan wieder ein gutes Land wird.“