Die Prinzen singen seit 1992, dass Küssen verboten ist, doch das trifft absolut nicht auf HIV-positiv Erkrankte zu. Genau das ist aber immer noch vielen nicht klar. Ziel des Welt-Aids-Tages ist es deshalb, Menschen zu zeigen, wie wichtig ein Miteinander ohne Vorurteile und Ausgrenzung ist – und zu zeigen, dass alle respektvoll miteinander leben können.
In Deutschland leben Menschen mit HIV bei rechtzeitiger und richtiger Diagnose wie alle anderen auch. Und das gilt uneingeschränkt in allen Lebensbereichen. Sie sind genauso leistungsfähig und können Dank ihrer Medikamente ohne Probleme ihr Liebesleben führen. Auch Kinder zu zeugen und zu kriegen stellt keine große Herausforderung dar.
Weltweit sind rund 37,9 Millionen Menschen von HIV betroffen. Darunter etwa 1,7 Millionen Kinder. Besonders in Ost-Europa und Zentral-Asien ist die Zahl der Neuinfektionen gestiegen. Mit am schwersten betroffen sind Menschen in Subsahara-Afrika. Fast ein Drittel der neu Infizierten stammen von dort. Besonders betroffen sind Mädchen und Frauen.
Das größte Problem bei der Bekämpfung von HIV liegt beim fehlenden Zugang zu medizinischer Versorgung. Während in Deutschland eigentlich allen HIV-Patienten und HIV-Patientinnen ein halbwegs normales Leben ermöglicht wird, fehlt weltweit 39,5 Prozent der Betroffenen immer noch der Zugang zu lebenswichtigen Medikamenten. Also knapp 15 Millionen Menschen. Aber warum diesen Menschen nicht helfen, denen man eigentlich helfen könnte? Tatsächlich wäre es möglich, dass die Ausbreitung von HIV mit Hilfe der heutigen Medikamente komplett gestoppt würde. Wenn alle Betroffenen Zugang zu Medikamenten hätten, könnte die Zahl der Neuinfektionen gleich Null gehalten werden.
Neben der Forderung nach besserer medizinischer Versorgung möchte der Welt-Aids-Tag vor allem über Aids aufklären. Wichtig dafür ist der Unterschied zwischen HIV und Aids. HIV steht für "Humanes Immundefizienz-Virus" - bezeichnet also den Erreger. Aids hingegen ist die Abkürzung für die Krankheit "Acquired immunodeficiency syndrome" („erworbenes Immundefektsyndrom"), die durch das HI-Virus hervorgerufen wird. Wer mit dem Virus infiziert ist, muss nicht sofort erkranken.
HIV ist nur sehr schwer zu übertragen. Übertragungswege sind nicht gemeinsames Geschirr, Küsse oder gemeinsam genutzte Toiletten. Auch sind Erste Hilfe und medizinische Behandlungen bei normaler Hygiene keine Gefahr. Erst, wenn genug HIV-Erreger in die Blutbahn oder an die Schleimhäute eines anderen gelangen, kann das Virus übertragen werden. Das passiert meist bei Geschlechtsverkehr und da hilft ein Kondom wie auch bei anderen übertragbaren Krankheiten.
Was aber absolut nicht hilft, sind Vorurteile und Diskriminierungen. Wie schon gesagt, Menschen, die medizinisch gut behandelt werden, haben eigentlich kein „unnormales“ Leben. Diskriminierung aber tut weh und kann auch krank machen. Dabei basiert diese meist auf ungerechtfertigten Vorurteilen und/ oder Unwissenheit.
Schon eine kleine Geste hilft: Trag am Welt-Aids-Tag die rote Schleife als Zeichen für deine Anteilnahme, informiere dich über Aids und HIV, begegne Menschen mit HIV mit Respekt und Solidarität.
DetailZusammengefasst: Steh auf gegen Diskriminierung wenn du sie bemerkst und nicht nur, wenn es um HIV geht!