Gemeinsam stark durch den Start: AMIF fördert Plans Kinderschutzprogramm
Allein zwei Drittel der in den letzten Jahren auf dem Fluchtweg nach Deutschland gekommenen Familien haben ein oder mehrere Kinder unter sechs Jahren. Die zugewanderten Eltern stehen nicht nur vor bürokratischen Hürden. Es sind vor allem die sozialen Herausforderungen, die sich auf die Entwicklung ihrer Kinder auswirken können. Viele der Mädchen und Jungen werden in Kindertageseinrichtungen betreut. Gleichzeitig stellt der Zuwachs an Kindern mit Flucht- oder Migrationserfahrung die Kitas und ihre Mitarbeitende vor neue Anforderungen an ihre pädagogische Arbeit.
Um auch Kindern mit Migrationshintergrund in Deutschland bessere Chancen für die Zukunft zu ermöglichen, hat Plan International Deutschland gemeinsam mit Kooperationspartner Papilio gGmbH ein Kinderschutzprogramm ins Leben gerufen, das sich gezielt an Kindertageseinrichtungen und ihre Mitarbeitende richtet: Das bundesweite Pilotprojekt „Gemeinsam stark durch den Start“ wird kofinanziert aus Mitteln des Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds (AMIF) und hat eine Laufzeit von drei Jahren. Geplanter Start der Schulungen ist im Oktober dieses Jahres.
Ziel des dreistufigen Fortbildungsprogramms für Kita-Mitarbeitende ist die Stärkung ihres pädagogischen Handelns und die Sensibilisierung für interkulturelle Themen. Zusätzlich erhalten die Teilnehmenden praktisches Arbeitsmaterial, mit dessen Hilfe sie Sprachbarrieren überwinden und Themen wie Kinderrechte und Rassismus-Prävention altersgerecht vermitteln können. Besonders Kinder mit Flucht- und Migrationserfahrung profitieren von dem Projekt. Nur, wenn sie ihre Bedürfnisse artikulieren und ihre Rechte einfordern können, ist eine nachhaltige Integration möglich. Es werden aber bewusst alle Kita-Kinder in das Projekt einbezogen, denn ein interkulturelles Zusammenleben gelingt nur, wenn alle aktiv beteiligt sind.