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Vanny (28) arbeitet als Hebamme in einem Gesundheitszentrum im Houn Distrikt, das von Plan International ins Leben gerufen wurde. © Bounma Phommahaxay and Noy Promsouvanh/Plan International.
Vanny (28) arbeitet als Hebamme in einem Gesundheitszentrum im Houn Distrikt, das von Plan International ins Leben gerufen wurde. © Plan International/ Bounma Phommahaxay/ Noy Promsouvanh/
09.11.2021 - von Verena Gresz (dt. Übers.)

Geburtenhilfe und Mutter-Kind-Gesundheit in Laos

Das “True Friend” Projekt von Plan International unterstützt die Ausbildung von Gesundheitsarbeiter:innen in der Oudomaxy Provinz in Laos. Mit gezielten Programmen werden Kliniken freundlicher gestaltet und junge Mütter und Schwangere dazu ermutigt, die medizinischen Dienstleistungen für eine bessere Mutter-Kind-Gesundheit wahrzunehmen.

Vanny (28) arbeitet als Hebamme in einem Gesundheitszentrum im Houn Distrikt in Laos, das von Plan International ins Leben gerufen wurde. „Ich bin seit der Gründung des Centers vor 13 Jahren im "True Friend"-Projekt aktiv. Zweimal im Jahr nehme ich an Fortbildungen mit 20 anderen Gesundheitsarbeiter:innen aus dem Distrikt teil,“ erzählt sie.

Das über die Jahre von Plan International voll ausgestattete Zentrum wurde im Februar 2019 der Gemeinde übergeben, die sich verpflichtet hat, allen Bürger:innen den Zugang zu den angebotenen Diensten zu ermöglichen. Dazu gehört auch, Vertrauen in der Bevölkerung aufzubauen. Deshalb bietet das "True Friend"-Projekt den Mitarbeiter:innen Seminare an, in denen sie lernen, wie sie Patient:innen während des Besuchs das Gefühl geben können, gut aufgehoben zu sein und die Klinik als freundlichen und sicheren Ort wahrzunehmen.


„Ich glaube, dass Gesundheit und Bildung die beste Voraussetzungen sind, um eine Gemeinde zu stärken und die Armut zu verringern,“ sagt Vanny. „Ich wollte dazu beitragen, die Qualität unserer Services zu verbessern. Mir fiel auf, dass sich Patientinnen in der sterilen Klinikatmosphäre nicht wohl gefühlt haben. Es ging also nicht nur um die Qualität unserer Arbeit, sondern auch darum, ob die Menschen sich gut aufgehoben fühlen und gerne zu uns kommen.“ erklärt sie. 

„Da war zum Beispiel eine Frau, die ihr erstes Baby in einer anderen Klinik bekommen und sich dort überhaupt nicht wohl gefühlt hatte. Die Kolleg:innen dort haben medizinisch nichts falsch gemacht, aber sie wollte so schnell wie möglich wieder nach Hause, auch wenn das mit gesundheitlichen Risiken für sie verbunden war. Sie hat ihr zweites Kind bei uns bekommen und uns gerade gesagt, dass sie ihr drittes Baby erwartet und es auch hier bekommen möchte. Sie redet auch oft mit ihren Bekannten und Freundinnen darüber, wie viel sicherer sie sich bei uns fühlt und dass unser Programm etwas ganz Besonderes ist“, sagt Vanny. 

In den Gesundheitszentren werden Vor- und Nachsorgeuntersuchungen für eine bessere Mutter/Kind Gesundheit angeboten. © Bounma Phommahaxay and Noy Promsouvanh/Plan International.
In den Gesundheitszentren werden Vor- und Nachsorgeuntersuchungen für eine bessere Mutter/Kind Gesundheit angeboten. © Bounma Phommahaxay and Noy Promsouvanh/Plan International.

Die Kindersterblichkeit in Laos ist zwar in den letzten Jahren zurückgegangen, sie ist aber im Vergleich zu anderen Ländern noch immer hoch. Ungefähr 70 Prozent der Bevölkerung lebt in ländlichen Gebieten, wo der Zugang zu Gesundheitsdiensten oft schwierig ist. Menschen müssen für einen Besuch in einem medizinischen Center oft große Strecken zurücklegen, die viele Frauen nur bei Komplikationen während der Geburt auf sich nehmen. Sie lassen wichtige Vor- und Nachsorgeuntersuchungen oft aus, die eben diesen Komplikationen vorbeugen könnten.

„Im letzten Jahr konnten wir über 7.400 Frauen und 3.300 Kindern unsere Leistungen anbieten. Wir bilden uns ständig weiter. Neben der Geburtenhilfe geht es in unseren Workshops auch um eine gesunde Ernährung für Mutter und Kind und das Thema sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte. In unserer Region hat es sich inzwischen herumgesprochen, dass wir nicht nur erstklassige medizinische Arbeit leisten, sondern auch besonderen Wert darauflegen, dass sich die Frauen in unserer Klinik wohl fühlen und gerne wiederkommen,“ erzählt Vanny.

“Veränderung kommt nicht über Nacht. Wer etwas anstoßen möchte, braucht einen langen Atem – aber der lohnt sich auch. Dank der vielen Workshops und Weiterbildungen konnte ich schon viel Positives für meine Gemeinde bewirken. Aber für mich ist das erst der Anfang. Es gibt noch viel zu tun,“ stellt Vanny abschließend fest.

Plan International hat neben dem "True Friend"-Projekt in Vannys Gesundheitszentrum noch weitere Initiativen in der Gemeinde gestartet, die auf eine Verbesserung der Wasserqualität und den Ausbau von Sanitäranlagen abzielen. Außerdem setzt Plan International Programme zur Ernährungssicherheit und Bildung um. Die Projekte werden in ständigem Austausch mit den verschiedenen Gemeindeleitungen in der Oudomaxy Provinz in Laos abgestimmt und beziehen Stimmen aus der lokalen Frauengewerkschaft sowie Vertreter:innen der Jugendverbände mit ein.