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Syrische Frauen nehmen an Sitzungen teil bei denen sie über ihre Probleme diskutieren. ©Plan
17.09.2015 - von Janina Schümann

Flüchtlingsmütter aus Syrien finden Hoffnung und Unterstützung in Ägypten

In der Halbwüste im küstennahen Gebiet von Alexandria, Ägypten, sind Nasrin und Amira bereit, ihren Tag in dem örtlichen Gemeindezentrum zu starten.

 

Nasrin, ein Flüchtling aus Syrien, hat sich mit Amira aus Ägypten zusammengetan.


Mit der Unterstützung von Plan International Ägypten leiten die beiden Sitzungen für Mütter, die vor den syrischen Konflikten geflohen sind und für ägyptische Gastfamilien. „Die heutige Sitzung wird hart werden“, verrät uns Nasrin. Es wird eine Diskussion über das Thema geführt, wie man mit dem schwierigen Verhalten der Kinder, welche durch die psychische Belastung des Krieges und der Fluchtverursacht wurden, umgehen soll.

„Unsere Kinder sind verstört, wenn sie uns streiten hören, etwa über den Geldmangel, um die Gebühren für die Schule und das Schulmaterial zu bezahlen. Es ist sehr schwer, wenn sie so traumatisiert sind. Sie hören alles. Sie wissen, dass wir arm sind und ihre Kosten nicht bezahlen können“, sagt eine verzweifelte Mutter.

Nasrin und Amira erklären, wie man mit so einer Situation umgeht. Es folgen weitere Nachfragen: Eine Mutter möchte wissen, wie man die Lücke des Vaters ihres Kindes schließt, der in Syrien zurückblieb. Die Gruppe unterstützt sich gegenseitig zu unterstützen und tauscht sie Ratschläge und Lösungen untereinander aus. Die Sitzungen zur Kindererziehung haben hunderten von syrischen Frauen die Möglichkeit gegeben, sich kennen zu lernen, und Freundschaften auch mit anderen ägyptischen Müttern zu schließen, die auch an diesen Sitzungen teilnahmen.

Nasrin sagt, dass die Mütter eine große psychologische Verbesserung spüren. seit diese Maßnahmen begonnen haben. „Die Mütter verstehen, dass sie oft die gleichen Probleme haben. Sie erkennen außerdem, dass sie sich gegenseitig stärken können, wenn sie ihre Gefühle und Emotionen zum Ausdruck bringen“, sagt Nasrin.

Amira und Nasrin sind der Meinung, dass darüber hinaus weitere Bedürfnisse der Betroffenen gestillt werden müssen. „Diese Familien benötigen ein Einkommen“, sagt Amira. „Ich wünschte, wir könnten ihnen mit einigen Fertigkeiten und einkommenschaffenden Maßnahmen helfen, aber immerhin haben wir diesen Bereich. Diese Maßnahmen helfen ihnen, den Stress von ihrem aufgewühlten Alltag zu bewältigen.“

Ob die Frauen aus dem Gruppen möchten, dass ihre Ehemänner auch an den Sitzungen teilnehmen? „Ich wünschte sehr, dass sie es würden“, offenbart eine Mutter. „Sie haben keine Arbeit, sie fühlen sich unwohl, und sie haben nichts zu tun, also liegen sie die meiste Zeit zuhause. Das ist eine der größten Ursachen für unser Unglück.“ Ermutigt von der Diskussion versprechen die Mütter, ihre Ehemänner zu den Sitzungen mitzubringen, während der Leiter des Gemeindezentrums versuchen wirdMaterial zur Verfügung zu stellen, damit sich die Männer sportlich engagieren können. Als sie gehen, sagt der Manager: „Frauen haben den Schlüssel zu den täglichen Aktivitäten der Männer, also können sie es schaffen, dass sie sie hierher begleiten.“