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Eines der Nothilfe-Camps in Katmandu
Eines der Nothilfe-Camps in Katmandu
28.04.2015 - von Janina Schümann

Die Folgen und Verwüstungen zwei Tage nach dem Erdbeben in Nepal

Die Geschäftsführerin von Plan International Großbritannien, Tanya Barron, war zum Zeitpunkt, als die Erdbeben Nepal heimsuchten, vor Ort und wurde von der Katastrophe überrascht.  Am Montagabend berichtet sie uns von ihren persönlichen Eindrücken und der Situation in den betroffenen Gebieten zwei Tage nach dem Unglück. Um die Folgen und die Verwüstung des Erdbebens zu verdeutlichen sendete sie uns ihre selbstgemachten Aufnahmen mit.


Montag, 27.04.2015

"Heute Morgen beim Aufwachen war jeder erleichtert, dass es in der Nacht nur zwei leichte Beben gegeben hatte. Nur eines war so stark, dass ich davon aufwachte und mich schnellstmöglich anzog.

Während des Wochenendes, das solch eine furchtbare Katastrophe für tausende der nepalesischen Bevölkerung brachte - und natürlich auch für viele junge Bergsteiger aus dem Ausland - wurden Plans Soforthilfemaßnahmen überwiegend von einem hervorragenden Team von Plan Nepal unter der Leitung des Länderdirektors geleistet. Doch am Ende waren alle wirklich erschöpft und die meisten hatten ihre Familien noch nicht gesehen und machten sich natürlich Sorgen.

Heute war das Gefühl anders, da die Katastrophenmanager vieler Organisationen in Nepal ankamen - das galt auch für Plan. Es gab uns allen enorme Zuversicht, als Unni eintraf, kurz darauf gefolgt von anderen Plan-Experten.

Eine positive Sache ist, dass der heutige Tag besseres Wetter für die tausenden Familien brachte, die in den Städten und Bergdörfern in Nothilfe-Camps schlafen. Doch zugleich wird auch allmählich das enorme Ausmaß der Zerstörung und die riesige Aufgabe, die vor uns liegt, deutlich.

Ich ging durch die Stadt und sah, dass die größte Sekundarschule einfach in sich zusammengefallen war, überall lagen große Trümmerhaufen - und dann kam ich in die Nothilfe-Camps. Bisher gibt es in Kathmandu 16, teils werden sie von der Regierung geleitet. In dem Camp, das ich betrat, sah ich Reihen von Latrinen, die nur durch dünne Stoffbahnen abgeschirmt waren. Um sie herum waren stinkende Pfützen mit Abwasser. Doch in erster Linie glich das Lager einer zusammengewürfelten Ansammlung von Campingzelten und an Stöcken befestigten Plastikplanen. Alles sah sehr ärmlich und unorganisiert aus. Es gab bestimmt keine Beleuchtung und ich denke, dass das Risiko für Mädchen und junge Frauen sehr hoch sein muss.

Ich weiß jedoch, dass Plan einige der Familien in den abgelegten Dörfern erreichen wird, in denen es bisher fast keine Hilfe gibt. Die Vorbereitung dieser ersten Unterstützung wird bis morgen in vollem Gange sein. Gerade jetzt bin ich sehr stolz, unserer Organisation anzugehören."