Die Coronavirus-Pandemie zeigt, wie wichtig starke Gesundheitssysteme sind. Morgen wird die Bundesregierung den Eckwertebeschluss für den Haushalt 2021 vorstellen, in dem es auch um Gelder für Entwicklungszusammenarbeit geht. Plan International warnt gemeinsam mit anderen Entwicklungsorganisationen davor, diese Mittel zur Bekämpfung extremer Armut und vermeidbarer Krankheiten zu kürzen.
Länder wie Deutschland sind deutlich robuster, um ihre Bürgerinnen und Bürger grundlegend zu versorgen und so die Folgen einer Epidemie oder Pandemie abzumildern. Anders sieht es jedoch in jenen Staaten aus, die ohnehin schon massiv von Armut betroffen sind. Sollte sich das Coronavirus beispielsweise in den Ländern Subsahara-Afrikas ausweiten, könnte dies zu massiven Problemen führen und viele Menschenleben kosten.
Die Bundesregierung muss zu ihrem Versprechen stehen, 0,7 Prozent der Wirtschaftsleistung für Entwicklungszusammenarbeit zur Verfügung zu stellen. Die Folgen wären sonst gravierend. Wenn die Gelder nicht auch in der mittelfristigen Finanzplanung abgesichert werden, können zudem Entwicklungsprojekte nicht langfristig geplant werden und es bleiben Menschen zurück, die am meisten benachteiligt sind: Mädchen und Frauen.
Mit der Agenda 2030 hat sich Deutschland dazu verpflichtet, niemanden zurückzulassen. In 2016 und 2017 wurden jedoch weniger als 1 Prozent der deutschen öffentlichen Mittel für Entwicklungszusammenarbeit (ODA) für die gezielte Förderung von Mädchen und Frauen eingesetzt.
Die Entwicklungsorganisationen Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW), Global Citizen, ONE, OXFAM Deutschland, Plan International Deutschland und Save the Children Deutschland appellieren vor dem Eckwertebeschluss gemeinsam an die Bundesregierung, mehr in die Bekämpfung extremer Armut und in die Stärkung von Gesundheitssystemen zu investieren.