Für die frei gelassenen Mädchen und ihre Familien mag der schlimmste Teil des Albtraums nun vorbei sein. Doch neben den 113 Mädchen aus Chibok sind Tausende weiterer Mädchen und Jungen in den letzten sieben Jahren in der Tschad-Region verschwunden. Viele sind vermutlich gefangen und sexuellen Übergriffen durch Boko Haram-Krieger ausgesetzt, einschließlich Zwangsheirat, sexueller Gewalt und Sklaverei.
Mädchen, die nach ihrer Flucht in ihre Gemeinden zurückkehren, haben in ihrer Gefangenschaft oft ein Kind bekommen. In ihren Dörfern sind diese jungen Mütter stigmatisiert und mit Ausgrenzung konfrontiert. Plan International arbeitet in Nigeria bereits mit betroffenen Mädchen, um ihnen psychosoziale Unterstützung und Zugang zu Gesundheitsdiensten zu bieten. Wir helfen ihnen auch dabei, sich wieder in ihre Gemeinden zu integrieren, indem wir ihnen Bildungsmöglichkeiten und berufliche Trainings anbieten.
Plan lobt die nigerianische Regierung und andere Organisationen für ihr Bemühen um die Freilassung der 82 Mädchen. Gleichzeitig fordern wir sie auf, sich weiter dafür zu engagieren, dass auch alle anderen entführten Kinder zu ihren Familien zurückkehren können - in ein Umfeld, das Sicherheit, Stabilität und Gewaltfreiheit garantiert und in dem Kinder grundlegende Freiheiten und Menschenrechte genießen können.