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Das SEWOH-SENO Projekt stellt malischen Geflüchteten und Gemeinden in der umliegenden Seno Provinz Saatgut, Werkzeuge und Nutztiere aber auch das nötige Wissen zur nachhaltigen Bewirtschaftung von Agrarfeldern zur Verfügung. © Plan International.
Das SEWOH-SENO Projekt stellt malischen Geflüchteten und Gemeinden in der umliegenden Seno Provinz Saatgut, Werkzeuge und Nutztiere aber auch das nötige Wissen zur nachhaltigen Bewirtschaftung von Agrarfeldern zur Verfügung. © Plan International.
01.11.2021 - von Verena Gresz

Agrar-Skills für eine nachhaltige Nahrungssicherung in Burkina Faso

In Burkina Faso leben momentan mehr als 23.000 geflüchtete Menschen in verschiedenen Camps in der Sahel Zone. Lange Zeit war vor allem die konstante Nahrungsversorgung in der trockenen Region ein ständiges Problem. Um die Lage von malischen Geflüchteten im Goudebou Camp und Gemeinden in der umliegenden Seno Provinz zu stabilisieren, hat Plan International das SEWOH-SENO Projekt ins Leben gerufen, das den Menschen Getreidesamen, Werkzeug und Nutztiere aber auch das notwendige Wissen für eine nachhaltige Bewirtschaftung eigener Felder zur Verfügung stellt.

Familienvater Abdoul lebte bis 2012 in der Landgemeinde Tessit, die zur Gao Region im Osten Malis gehört. „Ich war ein Hirte und konnte meine Familie immer gut ernähren“ erzählt er. Als der Konflikt mit den Tuareg Rebellen im Norden des Landes eskalierte, floh Abdoul mit seiner Familie in das benachbarte Burkina Faso.

„Die Krise und die zunehmende Gewalt haben uns aus Mali vertrieben. Als wir nach dem Grenzübergang in der Stadt Dori in Burkina Faso ankamen, waren all unsere Vorräte aufgebraucht. Außerdem hatten wir wenig Mittel, um uns im Stadtleben anzupassen. Weder ich noch meine Frau haben einen Berufsabschluss und die Arbeit für nicht ausreichend ausgebildete Kräfte war in Dori sehr knapp. Oft hatten wir einfach nichts zu essen,“ berichtet Abdoul.

Im Rahmen des SEWOH-SENO Projekts hat Abdoul im vergangenen Jahr an verschieden Workshops teilgenommen. „Ich habe ein Training zu nachhaltiger Tierzucht besucht und anschließend vier Ziegen zum Aufbau meiner eigenen Viehhaltung bekommen. In unseren Gruppen haben wir auch an unterschiedlichen Seminaren zu landwirtschaftlichen Techniken wie einer guten Wasser- und Bodenerhaltung teilgenommen. Auch hier gab man uns im Nachhinein Saatgut und Werkzeuge, damit wir unsere neuen Fertigkeiten gleich in die Tat umsetzen konnten,“ sagt Abdoul und fügt hinzu: „Heute lebe ich von der Landwirtschaft und kann meine Familie wieder gut ernähren. Außerdem helfe ich regelmäßig bei den Workshops für neu angekommene Geflüchtete aus. Es ist ein großartiges Gefühl, dass ich mein Wissen jetzt sogar weitergeben und anderen helfen kann, die in derselben Situation sind, in der ich damals war.“

Das SEWOH-SENO Projekt wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) in Deutschland unterstützt und hat in Kooperation mit seinem französischen Gegenstück, der Association pour la Gestion de l’Environnement et le Développement (AGED), die Umsetzung der Fördermaßnahmen bis Ende September 2021 gesichert.

Insgesamt konnten seit Beginn des Programms 520 Familien mit und ohne Fluchthintergrund in Burkina Faso von der Förderung profitieren. Plan International setzt sich für eine Verlängerung des Projekts ein, um eine nachhaltige Agrarwirtschaft in der Region zu fördern, Nahrungsknappheit zu bekämpfen und die Abhängigkeit von externen Geldern auf lange Sicht abzubauen.