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Dürre Äthiopien
In Äthiopien herrscht die größte Dürre seit 30 Jahren. Weil viele Mädchen weite Wege laufen müssen, um Wasser zu holen, können sie nicht zur Schule gehen. © Plan International / Petterik Wiggers
18.09.2019 - von Anne Rütten

74. UN-Generalversammlung: Für mehr Klimaschutz und Jugendbeteiligung

Plan thematisiert auf dem Gipfel die Auswirkungen des Klimawandels auf das Leben und die Entscheidungsfreiheit von Mädchen und Frauen weltweit. Ihre Stärkung und Beteiligung an Entscheidungen muss Priorität sein.

Heute, am 18. September, beginnt die 74. Generalversammlung der Vereinten Nationen im UN-Hauptquartier in New York. Ein Schwerpunktthema der diesjährigen Konferenz ist der Klimawandel mit seinen Auswirkungen auf die Weltbevölkerung und die Möglichkeiten, das Klima zu schützen. 

Zusammen mit Plans internationaler Geschäftsführerin Anne-Birgitte Albrectsen wird eine Delegation von Plan International an Schlüsselveranstaltungen, Diskussionen und Treffen auf höchster Ebene teilnehmen. Auf einer eigenen Veranstaltung am 23. September wird Plan gezielte Maßnahmen zum Klimaschutz fordern, die insbesondere Mädchen schützen und fördern. Außerdem unterstützt Plan die Teilnahme von vier jungen Menschen aus Großbritannien, den USA, Spanien und Irland am Jugendklimagipfel der Konferenz am 21. September, der eine Plattform für junge Führungskräfte aus der ganzen Welt bietet, um Klimalösungen vorzustellen. Die Delegierten werden auch eine Petition entwerfen, in der sie die Länder auffordern, sich zu verpflichten, junge Menschen bei der Formulierung und Gestaltung von Klimaschutzmaßnahmen, -plänen und -gesetzen zu beraten.

Der Klimawandel betrifft die gesamte Weltbevölkerung, am stärksten jedoch die Menschen und Gemeinden in den Ländern Sub-Sahara Afrikas, Süd-Asiens und Lateinamerikas, die ohnehin sehr anfällig sind für Naturkatastrophen wie Erdbeben, Dürren und Überschwemmungen. Schätzungen zufolge wird es bis zum Jahr 2050 aus diesen Ländern 143 Millionen mehr Geflüchtete geben, da sich durch den Klimawandel die Lebensbedingungen maßgeblich verschlechtern - beispielsweise versiegen Wasserquellen und -Vorräte, sodass keine Landwirtschaft mehr betrieben werden kann und die Menschen unter Hunger und Durst leiden.

Innerhalb dieser Gemeinden bedeuten solche Krisen und auch eine mögliche Flucht insbesondere für Mädchen und Frauen weitreichende, schwerwiegende Konsequenzen: Sie sind einem erhöhten Risiko ausgesetzt, gegen ihren Willen früh verheiratet und schwanger zu werden - und bei der Geburt zu sterben -, sexualisierte Gewalt zu erleben, oder dauerhaft die Schule verlassen zu müssen. Durch den Klimawandel werden die bestehenden Ungleichheiten und Diskriminierungen gegenüber Mädchen und Frauen also noch verstärkt. 

Das Vorgehen gegen die globale Erwärmung auf nationaler wie internationaler Ebene kann sich dementsprechend auch auf die Geschlechtergerechtigkeit auswirken und darauf, ob Mädchen und junge Frauen ihre Rechte wahrnehmen können. Die Klimapolitik bietet den Regierungen daher die Möglichkeit, gleichzeitig Fortschritte bei der Gleichstellung der Geschlechter zu fördern. Der Klimagipfel bei der UN-Generalversammlung ist ein wichtiger Schritt zur Sicherung der Rechte von Mädchen in einem sich wandelnden Klima. Ziel ist es, dass die Länder ihre Ambitionen deutlich erhöhen, die vereinbarte Temperaturanstiegsgrenze von 1,5 Grad Celsius einzuhalten.