Vor 30 Jahren wurde die UN-Kinderrechtskonvention verabschiedet. Trotzdem sind die Aussichten für viele Kinder immer noch düster. Derzeit ist rund ein Drittel der Weltbevölkerung unter 18 Jahre alt - das sind 2,3 Milliarden Mädchen und Jungen. Diese Kinder haben ein doppelt so hohes Risiko, zukünftig in extremer Armut zu leben. „30 Jahre Kinderrechte sind ein wichtiges Jubiläum, bedeuten für uns aber keinen Grund zum Feiern“, sagt Maike Röttger, Geschäftsführerin der Kinderrechtsorganisation Plan International Deutschland. „Immer mehr Kinder sind von Armut, Flucht und Krieg bedroht - und der Bevölkerungsanteil der jungen Menschen nimmt stetig zu. Deshalb ist es so wichtig, Kinder und Jugendliche in den ärmsten und fragilsten Ländern stark zu machen. Wir setzen uns dafür ein, dass sie gleichberechtigt aufwachsen können, Bildung erhalten und die Chance haben, ihr Leben selbstbestimmt zu gestalten.“
Das Recht auf Beteiligung an Entscheidungsprozessen ist in der UN-Kinderrechtskonvention festgeschrieben. Dennoch sind Jungen und Mädchen weltweit zu wenig in politische Entscheidungsprozesse eingebunden. Maike Röttger: „Erst wenn Mädchen und Jungen aktiv ihre Meinung einbringen und mitbestimmen, können sie Dinge zum Besseren verändern. Viele Missstände würden dann verschwinden.“
Plan International bestärkt vor allem junge Frauen darin, Führungsrollen zu übernehmen. „In unserer Arbeit erleben wir täglich, welche beeindruckenden Veränderungen möglich sind, wenn wir Kindern und Jugendlichen eigenen Handlungsspielraum verschaffen. Dann wird eine junge Frau in Ecuador zu einer sozial engagierten Bürgermeisterin, in Kolumbien unterstützen junge Menschen den Friedensprozess in ihrer Heimat und in Malawi machen sich Frauen gegen Frühverheiratung stark. Deshalb ist es wichtig, nicht über Kinder zu reden, sondern mit ihnen“, so Maike Röttger.