Kinderhandel stoppen
Jährlich werden schätzungsweise mehr als eine Million Kinder Opfer von Kinderhandel. Diese Art der modernen Sklaverei wollen wir abschaffen, indem wir gezielt benachteiligte Kinder und deren Familien unterstützen. Wir arbeiten gemeinsam mit den Programmgemeinden vor Ort daran, dass Kinder ihre Rechte wahrnehmen können und auch die Familien durch Einkommen schaffende Maßnahmen unterstützt werden.
Was ist Kinderhandel?
Im sogenannten Palermo-Protokoll der UN wurde 2000 eine einheitliche Begriffsklärung für Menschenhandel definiert:
Menschenhandel bezeichnet "die Anwerbung, Beförderung, Verbringung, Beherbergung oder Aufnahme von Personen durch die Androhung oder Anwendung von Gewalt oder anderen Formen der Nötigung, durch Entführung, Betrug, Täuschung, Missbrauch von Macht oder Ausnutzung besonderer Hilflosigkeit oder durch Gewährung oder Entgegennahme von Zahlungen oder Vorteilen zur Erlangung des Einverständnisses einer Person, die Gewalt über eine andere Person hat, zum Zweck der Ausbeutung." (UN.org)
Kinderhandel liegt vor, wenn die Opfer unter 18 Jahren sind.
Kinderrechte
Die UN-Kinderrechtskonvention ist ein Übereinkommen über die Rechte des Kindes. Sie legt Standard zum Schutz von Kindern fest und stellt deren Wohlbefinden in den Mittelpunkt. Sie wurde am 20. November 1989 in der Vollversammlung der Vereinten Nationen beschlossen und seitdem von fast allen Mitgliedstaaten angenommen und ratifiziert. Weitere Informationen: Kinderrechte
Kinderhandel findet weltweit statt und kann innerhalb eines Landes oder grenzüberschreitend auftreten. Bei einer Grenzüberschreitung werden die Kinder meist von einem ärmeren in ein reicheres Land gebracht. Die meisten von Kinderhandel betroffenen Kinder und Jugendlichen sind aus Afrika, dem Nahen Osten sowie Südasien. Die internationale Arbeitsorganisation (ILO) schätzt, dass heute weltweit über 5 Millionen Kinder betroffen sind.
Armut bildet die Grundlage für Kinderhandel, denn sie fördert die Bereitschaft ärmerer Familien ihre Kinder anderen Menschen anzuvertrauen. Diese Männer und Frauen sind häufig Bekannte oder sogar Verwandte der Familien. Sie haben das Vertrauen der Eltern und machen ihnen falsche Versprechen über Bildungsmöglichkeiten und Wohlstand. Sind die Kinder erst in ihrer Obhut, verkaufen sie sie zum Beispiel in Sklaverei ähnliche Arbeitsverhältnisse. Die Arbeitskraft der Kinder ist begehrt, da die Kosten und Ansprüche meist geringer sind, als bei Erwachsenen.
Beispiel: Kinderhandel in Indien
Kinder schützen - helfen Sie mit!
Wir von Plan International möchten dazu beitragen, dass Kinder in einem sicheren Lebensumfeld leben und lernen können. Deshalb initiieren wir Programme, die das Wohl der Kinder in den Mittelpunkt stellen. Insbesondere unsere Programmarbeit zum Verhindern von Kinderhandel stützt sich auf die Wirkungsbereiche Schutz von Kindern vor Gewalt, Bildung sowie die wirtschaftliche Stärkung von Jugendlichen.
Mit der Übernahme einer Patenschaft fördern Sie unsere Arbeit zum Schutze der Kinder und helfen mit, Kinderhandel zu unterbinden.
Ja, ich möchte Kindern helfen!
Fokus: Mädchen
Moderne Sklavinnen
Von Kinderhandel sind viele Kinder betroffen. In bestimmten Bereichen wie der Prostitution trifft es jedoch erheblich mehr Mädchen. Diese Mädchen haben keine Chance auf Schulbildung und somit kaum die Möglichkeit, der Prostitution zu entkommen. Um dieser Art der modernen Sklaverei zu begegnen, unterstützen wir gezielt benachteiligte Mädchen und deren Familien. Wir arbeiten mit den Familien und Behörden in den Herkunftsländern, wie zum Beispiel Indien, eng zusammen. Dabei spielt Bildung eine zentrale Rolle.
Mädchenhandel stoppen
Im Rahmen unserer Projekte werden Familien aufgeklärt und der Schulbesuch insbesondere für Mädchen gefördert. So erhalten sie die Chance, gleichberechtigt aufzuwachsen und ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Gegen den Mädchenhandel setzen wir von Plan International uns in Afrika, Asien und Lateinamerika ein.
- Bildung: Wir fördern den Schulbesuch und die berufliche Bildung als Basis für ein eigenes Einkommen.
- Schutz: Etwa durch Geburtsurkunden schützen wir Mädchen u.a. vor Kinderhandel und sorgen dafür, dass sie ihre Bürgerrechte leichter wahrnehmen können.
- Rechte: Wir informieren Kindern, Eltern, Lehrern und Gemeinden über die Rechte von Mädchen.
- Aufklärung: Wir klären über Familienplanung sowie über die Gefahren von frühen Schwangerschaften, HIV/Aids und sexuellem Missbrauch auf.
- Beteiligung: In Kinder- und Jugendgruppen fördern wir gezielt Mädchen.
- Gleichberechtigung: Wir bestärken Jungen darin, sich mit Geschlechterrollen und ihrer Männlichkeit auseinanderzusetzen und sich für ihre und die Rechte von Mädchen einzusetzen.