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Psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen

Psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen

Die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen ist ein wichtiges Thema, das uns alle betrifft. Doch was bedeutet psychische Gesundheit und wie wird sie beeinflusst? Das fassen wir von Plan International in diesem Artikel zusammen.

Was ist psychische Gesundheit?

Icon Gesundheit

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) beschreibt Gesundheit mit einem Zustand des körperlichen, psychischen und sozialen Wohlbefindens. Gesundheit beschreibt, dass wir uns gut fühlen.

Die psychische Gesundheit (englisch: mental health) ist wichtig, damit wir unser alltägliches Leben gut meistern können. Wenn man psychisch gesund ist, beschreibt das nicht nur das Fehlen von psychischen Störungen oder Krankheiten, sondern es geht auch um ein seelisches Wohlbefinden: Ein Gefühl von innerem Gleichgewicht, Selbstakzeptanz und die Fähigkeit, positive Beziehungen zu pflegen.

Psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen

Laut UNICEF lebt schätzungsweise weltweit jeder siebte junge Mensch zwischen zehn und 19 Jahren mit einer diagnostizierten psychischen Erkrankung wie Depressionen oder Angststörungen.

Obwohl diese Zahl besorgniserregend ist, ist das Thema für viele Menschen immer noch tabu und wird häufig nicht ernst genommen. In vielen Ländern des globalen Südens gibt es außerdem nicht genug Möglichkeiten, Kindern und Jugendlichen bei psychischen Problemen zu helfen. Laut UNICEF geben viele Regierungen in Afrika, Asien und Lateinamerika im Durchschnitt weniger als einen US-Dollar pro Person für die Behandlung von psychischen Erkrankungen aus. Außerdem gibt es nicht genügend Fachleute wie Psychiater:innen, die sich auf Kinder und Jugendliche spezialisiert haben.

Laut der BELLA- Studie des Robert Koch-Instituts zeigen 21,9 Prozent aller Kinder und Jugendliche in Deutschland psychische Auffälligkeiten auf. Am häufigsten sind das Ängste.

Die Studie untersucht zudem, welche Auslöser es dafür gibt. Auslöser waren unter anderem komplizierte Verhältnisse innerhalb der Familie sowie finanzielle Unsicherheiten. Leider wird in der Studie auch deutlich, dass längst nicht alle betroffenen Kinder und Jugendlichen die psychische Hilfe bekommen, die sie brauchen.

Einfluss der Corona-Pandemie

Icon: Corona Virus

Die Covid-19-Pandemie hat unser Leben verändert und uns gezeigt, wie wichtig es ist, auf unsere psychische Gesundheit zu achten.

Während der Pandemie waren vielerorts die Schulen geschlossen, Kinder und Jugendliche konnten nicht mehr mit ihren Freund:innen spielen. Außerdem hatten viele Familien in der Zeit große Angst, um ihre Gesundheit und ihre Zukunft. All das hat bei den Kindern während der Pandemie zu psychischen Belastungen geführt: Die COPSY-Studie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf hat gezeigt, dass während der Covid-19-Pandemie die depressive Symptome bei jungen Menschen zugenommen haben. Auch psychosomatische Beschwerden und Ängste wurden vermehrt beobachtet.

Damit die Kinder sich trotz der Coronapandemie und anderen negativen Erfahrungen weiterhin gut entwickeln können, ist es besonders wichtig, die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen zu fördern. Dabei ist zu beachten, dass jedes Kind unterschiedlich mit Krisen und Erfahrungen umgeht.

Psychische Gesundheit fördern

Ein liebevolles und unterstützendes Familienumfeld fördert die Gesundheit von Kindern. Eine Studie des Robert Koch-Instituts hat gezeigt, dass zusätzliche körperliche Aktivität und Freizeitaktivitäten positive Auswirkungen auf die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen haben können.

Es ist wichtig, dass Eltern ein offenes Ohr für ihre Kinder haben und sie unterstützen. Auch die Schule kann helfen, indem sie ein gutes Schulklima schafft und psychologische Beratungsangebote bereitstellt.

Professionelle Hilfe bei psychischen Problemen und Erkrankungen

Wenn Kinder und Jugendliche unter psychischen Problemen oder Erkrankungen leiden, ist es wichtig, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Falsch ist, das Thema zu verschweigen oder es nicht ernst zu nehmen.

In Deutschland gibt es viele Stellen, die kostenlos professionelle Hilfe und Unterstützung anbieten:

  • In vielen Städten bietet der Kinder- und Jugendpsychiatrische Dienst Unterstützung für Kinder, Jugendliche und Eltern an.
  • Auch lokale Jugendämter und Beratungsstellen für Erziehung und Familie bieten psychische Hilfe in Krisensituationen an.
  • Außerdem gibt es kostenlose Service-Hotlines wie "Nummer gegen Kummer", die Kinder und Jugendliche anonym anrufen und sich dort beraten lassen können. Dort sitzen meist erwachsene oder jugendliche Berater:innen am Telefon. Erreichbar unter: 116 111.

Es ist wichtig, dass wir die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen ernst nehmen und ihnen die Unterstützung geben, die sie brauchen. Eine gute psychische Gesundheit hilft Kindern und Jugendlichen dabei, glücklich und erfüllt zu leben und ihre Träume zu verwirklichen. Deshalb sollten wir uns alle dafür einsetzen, dass Mädchen und Jungen in einer Umgebung aufwachsen können, die ihre seelische Gesundheit fördert und stärkt

Weitere Informationen

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie auf den Websites des Robert Koch-Instituts und der Deutschen Gesellschaft für Klinische Psychologie und Psychotherapie.

Außerdem finden Sie Alles zur Kindergesundheit auf dem Portal zur Kindergesundheit.

Gesundheit von Kindern in Plan-Projektgebieten ermöglichen

Um die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Afrika, Asien und Lateinamerika zu fördern, setzen wir von Plan International verschiedene Maßnahmen um, die speziell auf die Situation vor Ort ausgerichtet sind.

Wir richten für Mädchen und Jungen unter anderem kinderfreundliche Räume ein. Das sind sichere Orte, wo sie spielen können und die psychosoziale und emotionale Unterstützung erhalten, die sie brauchen. Zusätzlich organisieren wir unter anderem psychologische Erste-Hilfe-Schulungen für Mitarbeiter:innen und bieten Unterstützung für Fachkräfte an, die mit Kindern arbeiten. Im Rahmen von Aufklärungsveranstaltungen laden wir auch Eltern ein, damit sie psychische Auffälligkeiten ernst nehmen und ihre Kinder entsprechend unterstützen.

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