Start-up-Projekt für geflüchtete Frauen

Foto: Plan International

In Somalia leiden Millionen Menschen unter den Auswirkungen einer verheerenden Dürre. Geschätzte 6,9 Millionen Menschen – 38 Prozent der Bevölkerung – sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. In einem Camp für Binnenvertriebene im Norden des Landes unterstützt Plan International Frauen dabei, eigene Unternehmen zu gründen.

Ihre Lebensgrundlagen sind zerstört. Rund 3,5 Millionen Somalier:innen sind vor Hunger, Wassermangel und bewaffneten Konflikten geflohen. Rooda Khalif ist eine von ihnen. Die Mutter von sieben Kindern lebt seit sechs Jahren im Camp Barwaaqo in der Region Togdheer. „Wir sind während der Dürre hierhergekommen“, sagt sie. „Unser Vieh ist verendet. Deshalb haben wir uns entschlossen, in dieses Camp zu gehen.”

Nach ihrer Ankunft im Camp beschloss Rooda, sich ein Geschäft aufzubauen, um ihre Familie zu versorgen. Sie eröffnete einen kleinen Laden und arbeitete hart. Aber sie hatte Mühe, genug Geld zu verdienen, weil sie keine großen Vorräte anlegen konnte.

Dann hörte sie von dem Start-up-Projekt, welches Plan International zusammen mit der somalischen Organisation TAAKULO umsetzt. Es unterstützt Frauen im Camp dabei, eigene kleine Unternehmen zu gründen, und gehört zum Nothilfeprogramm der Dänischen Agentur für Entwicklungszusammenarbeit (DANIDA).

Rooda in ihrem Geschäft im Camp Barwaaqo
Rooda in ihrem Geschäft im Camp Barwaaqo Plan International

„Plan sah, wie ehrgeizig wir sind und dass wir arbeiten wollen. Aber uns fehlte das Geld, um ein Geschäft aufzubauen.“

Rooda Khalif, Jungunternehmerin im Camp Barwaaqo
Auf dem Weg ins Camp
Auf dem Weg ins Camp Plan International

Mithilfe der Mittel, die durch das Projekt bereitgestellt wurden, konnte Rooda ihr Geschäft eröffnen. Sie betreibt nun einen florierenden Laden, in dem sie Lebensmittel, Getränke und andere Waren verkauft. 

„Dieses Geschäft macht einen riesigen Unterschied im Leben meiner Kinder", sagt sie. „Zum Beispiel haben sie jetzt drei Mahlzeiten am Tag. Früher konnten wir uns nur eine einzige Mahlzeit am Tag leisten. Manchmal hatten wir gar nichts zu essen und meine Kinder gingen hungrig ins Bett. Für die Zukunft wünsche ich mir, dass meine Kinder Teil der Gemeinschaft werden, dass sie Ärzt:innen sein können, so wie die Leute der Organisationen, die uns hier besuchen.“

Eine andere Projektteilnehmerin ist Rooda Ali. Sie ist vor fünf Jahren ins Camp gekommen, zusammen mit ihrem Mann und ihren vier Kindern. Auch sie sind wegen der Dürre geflüchtet. 

Um über die Runden zu kommen, hat Rooda Ali ein kleines Geschäft für Bekleidung eröffnet. Sie lieh sich Kleider von einem Lieferanten, dann verkaufte sie die Sachen, um ihre Schulden zu bezahlen. Aber mit diesem Geschäftsmodell konnte sie kaum etwas verdienen. 

Mit Plans Unterstützung konnte Rooda Ali ihr Geschäft ausbauen
Mit Plans Unterstützung konnte Rooda Ali ihr Geschäft ausbauen Plan International

Das Start-up-Projekt von Plan International bot ihr einen Rettungsanker: „Sie gaben mir 600 Dollar, mit denen ich meine Schulden abbezahlte“, erzählt sie. „Nachdem sie mich registriert und mir das Geld gegeben hatten, ging ich in den Laden, in dem ich schon früher meine Waren bekommen hatte. Dort kaufte ich alle Kleider, die ich verkaufen wollte. So konnte ich mein altes Geschäft wiederbeleben.“

Dank des Geldes konnte Rooda Ali ihr Geschäft schnell ausbauen. „Diese Chance hat mein Leben verändert. Mir geht es jetzt viel besser als anderen im Camp.“ 

Rooda Ali will ihr Glück nutzen, um anderen Familien zu helfen. „Dies ist ein Lager für Binnenvertriebene. Die Menschen sind geflohen, deshalb gebe ich ihnen Kleidung. Sie können es mir zurückzahlen, wenn sie Geld bekommen“, erklärt sie. „Die Menschen hier bekommen nicht jeden Tag Geld. Was immer in unserer Gemeinschaft passiert, es ist meine Gemeinschaft und es sind meine Leute, also gebe ich ihnen eine Chance.“

Rooda Ali sagt, dass es ein guter Weg ist, Menschen in Arbeit zu bringen. So wird der Gemeinschaft geholfen, sich selbst zu versorgen.

Frau vor ihrer notdürftig errichteten Unterkunft
Frau vor ihrer notdürftig errichteten Unterkunft Izla Bethdavid

„Wir brauchen mehr Start-up-Projekte für Frauen, damit sie ihre eigenen Unternehmen gründen können.“

Rooda Ali, Jungunternehmerin
Rooda Ali, Jungunternehmerin

Sie würde auch gerne mehr Initiativen im Camp sehen, wie Nähen, Henna oder Heimwerken. Rooda Ali ist stolz darauf, dass ihr Unternehmen eines derjenigen im Camp ist, die durch das Start-Up-Projekt unterstützt werden. 

„Ich hoffe, dass mein Geschäft wächst und ich ein Vorbild für die Gemeinschaft werde.“ 

 

Dieser Artikel wurde mit Material aus dem Plan-Büro in Somalia erstellt.

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