Ananas-Anbau in Laos: Die Nebensaison nutzen

Foto: Plan International

In einem Projekt von Plan International lernen Landwirt:innen in Laos, wie sie auch in der Nebensaison mit Feldfrüchten Einkommen erwirtschaften können.

In der malerischen Provinz Bokeo im Norden von Laos sind Nutzpflanzen das Lebenselixier vieler Gemeinden. Die wichtigste Nutzpflanze ist die Ananas – ihr Anbau steht an erster Stelle. Die finanzielle Absicherung kann jedoch eine Herausforderung sein, da Überschusserträge oft zu einem Preisverfall führen, der die Landwirt:innen aus dem Geschäft treibt.

Im Jahr 2021 startete Plan International gemeinsam mit dem lokalen Partner Maeying Huamchai Phattana (MHP) eine landwirtschaftliche Initiative, um die Lebensbedingungen der Menschen, die in den ländlichen Gemeinden von Bokeo Ananasanbau betreiben, zu verbessern. Das vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanzierte Projekt befasst sich mit dem Problem der Überproduktion und dem daraus resultierenden Verfall der Marktpreise und bietet den Landwirt:innen in der Nebensaison eine alternative Einkommensquelle.

In den Schulungen wird den Landwirt:innen gezeigt, wie sie ihren Ananaspflanzen nicht schädliche Hormone injizieren können, um das Wachstum zu fördern Plan International

Die Landwirt:innen wurden in der Verwendung von nicht schädlichen Hormonen geschult, die bei der Ananaspflanze eine frühe Blüte und Fruchtentwicklung bewirken, sowie in Techniken für die Anpflanzung, Gruppenorganisation und Vermarktung. Durch den Einsatz der nicht schädlichen Hormone kann sechs Monate nach der Hauptfruchtzeit eine weitere kleinere Ernte von Früchten der Nebensaison eingebracht werden.

Thor Herr wiegt eine Ananasfrucht auf ihrer Plantage Plan International

Thor Herr und ihre Familie investieren viel Zeit in den Anbau und die Pflege ihrer Anbauflächen. Das Paar bewirtschaftet zwei Hektar Ananas- und fünf Hektar Kautschukplantagen. Sie arbeiten unermüdlich, um die Ausbildung ihrer Kinder zu unterstützen. Die Aufzucht von Ananassetzlingen erfordert eine sorgfältige Pflege, um ihr Wachstum zu gewährleisten. Um die jungen Pflanzen zu schützen, müssen sie regelmäßig von Unkraut befreit werden. Zweimal werden sie mit den nicht schädlichen Hormonen gespritzt, mit einem Abstand von vier Tagen, um eine frühe Blüte und ein fruchtbares Wachstum zu fördern. Im Jahr 2022 verdienten Thor Herr und ihr Mann mit dem Verkauf von Ananas und Kautschuk über 70.000.000 Kip (3.650 Euro). „Wir haben alles selbst gemacht, um mehr zu verdienen und die Schulbildung unserer Kinder zu unterstützen“, so Thor Herr.

Landwirtin Naib pflegt ihre Ananaspflanzen Plan International
Eine Ananasplantage in Bokeo Plan International

Vermeidung von Überproduktion

Durch das Projekt werden die Landwirt:innen ermutigt, gemeinsam zu entscheiden, wann die Hormoninjektionen verabreicht werden. Durch die Staffelung der Injektionen wird sichergestellt, dass der Markt nicht zur gleichen Zeit mit Früchten gesättigt wird. Außerdem können die Landwirt:innen durch eine Vereinbarung über den Preis für Ananas außerhalb der Saison vor der Ernte ihre Erzeugnisse zu einem höheren Preis verkaufen und einen angemessenen Gewinn erzielen.

Die einst schwierige Nebensaison ist nun für die Landwirt:innen eine wichtige Zeit, da sie höhere Gewinne und eine ganzjährige Obstproduktion garantiert. Naib, die ebenfalls im Ananasgeschäft tätig ist, haben die zusätzlichen Verkaufseinnahmen sehr geholfen: „Ich habe von den Gewinnen des Vorjahres in eine Nähmaschine investiert“, berichtet sie. „In nur zwei Monaten habe ich 7.000.000 Kip (360 Euro, Anm. d. Red.) verdient. Angesichts dieser Ergebnisse möchte ich mein Nähgeschäft ausbauen.“

Naib und ihre Familie profitieren von der Möglichkeit, Ananas auch in der Nebensaison anzubauen und so weiteres Einkommen zu erwirtschaften Plan International

Ananas in allen Formen als langfristige Existenzgrundlage

Seit Beginn des Projekts ist die Zahl der Familien, die außerhalb der Saison Ananas anbauen, um 50 Prozent von 20 auf 30 gestiegen. Da die Produktion der Frucht zunimmt, könnte die Herstellung von Ananaschips und Ananasmarmelade auch das Einkommen der Dorfbewohner:innen steigern und ihnen eine langfristige Existenzgrundlage bieten, während gleichzeitig die Umweltauswirkungen minimiert werden. Für Plan International und den lokalen Partner MHP bedeutet dies, eng mit den Landwirt:innen zusammenzuarbeiten, um Nachhaltigkeit zu gewährleisten und eine Überproduktion von Ananas außerhalb der Saison zu verhindern. Das Projekt wird die Menschen weiterhin mit Schulungen unterstützen, damit sie aus den Früchten Mehrwertprodukte wie Marmelade herstellen können.

Die Geschichte wurde mit Material aus dem Plan-Büro in Laos erstellt.

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