„Mein Name ist Shamirah. Ich bin 21 Jahre alt und komme aus Uganda. Dieses Jahr werde ich meine Ausbildung zur Hebamme abschließen. Ich bin HIV-positiv und habe diesen Status mutig öffentlich gemacht. Ich setze mich leidenschaftlich für sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte (SRGR) von Mädchen und Frauen ein – und dafür, dass insbesondere solche, die mit HIV leben, sich an gesellschaftlichen Debatten in Führungspositionen beteiligen können.
Bisher konnte ich meine Social-Media-Plattformen nutzen, um das Bewusstsein der Öffentlichkeit für die Probleme zu sensibilisieren, mit denen junge HIV-positive Frauen konfrontiert sind. In meinem Land werden ihnen häufig SRGR-Dienste und die Möglichkeit, sich führend an den Belangen ihrer Gemeinde zu beteiligen, verweigert. Oft werden sie stigmatisiert, diskriminiert, isoliert und verurteilt. Manchmal müssen sie sogar für Dienstleistungen bezahlen, die eigentlich kostenlos sein sollten. Die Stigmatisierung führt dazu, dass weniger Menschen Informationen und Dienstleistungen im Bereich der sexuellen und reproduktiven Gesundheit in Anspruch nehmen – was wiederum zu einem Anstieg der Fälle führen kann.
Auf meinen Social-Media-Plattformen vermittle ich daher auch Wissen über SRGR einschließlich HIV. Ich beteilige mich zudem an Dialogen in den Gemeinden und schule andere darin, wie sie Informationen an die Menschen weitergeben können. Gemeinsam können wir eine Welt schaffen, die für ausgegrenzte Menschen sicherer ist.“
„Ich wünsche mir eine Zukunft, in der Mädchen und Frauen Zugang zu hochwertigen SRGR-Diensten haben und nicht stigmatisiert und diskriminiert werden.“
„Mein Name ist Aseel, 22 Jahre alt und ich lebe in Jordanien. Ich habe Anglistik studiert und mache aktuell einen Master. Während meines Studiums hatte ich die Möglichkeit, in einem palästinensischen Geflüchteten-Camp in Jordanien Englisch zu unterrichten.
Meine ersten Schülerinnen waren 25 Mädchen. Ich habe den Unterricht auf kreative Weise gestaltet, weil ich der Meinung bin, dass es nicht funktioniert, Informationen auf die übliche, abgestandene Weise zu vermitteln. Meine Leidenschaft für das Projekt wurde dadurch beflügelt, dass ich weiß, wie wichtig die englische Sprache in der heutigen Zeit ist. Leider verzeiht diese Welt denjenigen nicht, die sie nicht beherrschen.
Das Leben von Mädchen im Geflüchteten-Camp ist nicht einfach. Wir mussten sie auf dem Heimweg vor Belästigungen schützen und ihre Eltern von der Bedeutung des Englischunterrichts überzeugen. Meine Erfahrungen im Projekt öffneten mir außerdem die Augen dafür, wie sehr die Finanzen oft die Qualität der Ausbildung bestimmen.
Alle Kinder sollten Sprachen lernen und technische Kenntnisse haben, nicht nur diejenigen, die es sich leisten können. Ich wünsche mir, dass Schüler:innen nicht nur danach beurteilt werden, wie viel sie auswendig gelernt haben, sondern auch danach, wie sie in der Lage sind, Lösungen für die Probleme des täglichen Lebens zu entwickeln.
Ich stelle mir eine Zukunft vor, in der die Schulen sicher sind. Keine Schulen sollten bombardiert werden, Lehrkräfte sollte nicht das Ziel von Angriffen sein, kein Krieg sollte dazu führen, dass Kinder ein ganzes Schuljahr verpassen. Kinder sollten nicht hungern, frieren, vertrieben und misshandelt werden, sie sollten nicht stundenlang anstehen, um Brot oder sauberes Wasser zu bekommen. Kinder sollten im Unterricht sein, spielen und lernen.“
„Ich wünsche mir eine Zukunft, in der Bildung an erster Stelle steht.“
„Ich bin Serafine, eine junge Aktivistin aus Kenia, die sich dafür einsetzt, die Ungleichheiten und Vorurteile zu bekämpfen, die Mädchen und junge Frauen zurückhalten. Ich setze mich dafür ein, dass sie Führungsrollen übernehmen und eine Vertretung in Entscheidungsgremien einnehmen können.
Mädchen und junge Frauen sind selbst auf der untersten Ebene der Entscheidungsfindung kaum vertreten. Das liegt nicht daran, dass Mädchen nicht klug oder fleißig sind. Es liegt auch nicht daran, dass wir nicht die Kraft haben, ganz nach oben zu kommen. Der Hauptgrund dafür, dass es weltweit weniger Frauen in Führungsrollen gibt, liegt in den tief verwurzelten geschlechtsspezifischen Vorurteilen und Stereotypen in der Gesellschaft.
Junge Frauen, die sich durchsetzen, werden oft als zu aggressiv und unsympathisch angesehen. Wenn eine junge Frau eine Führungsrolle anstrebt, haben die Menschen leider eine vorgefasste Meinung darüber, wie diese Führungspersönlichkeit aussehen sollte. Wie soll sie dann aufsteigen? Wie soll sie das schaffen, wenn sie in der Gesellschaft ums Überleben kämpfen muss, nur weil sie eine Frau ist? Bis wann trage ich die gesellschaftliche Last, nur weil ich eine Frau bin?
Menschenrechte können nur dann in vollem Umfang gewahrt werden, wenn sie von allen in Anspruch genommen werden können. Anhaltende geschlechtsspezifische Ungleichheiten, einschließlich geschlechtsspezifischer Gewalt, berauben uns einer gerechten und besseren Welt.
Es bedarf größerer Anstrengungen, um eine Zukunft mit gleichen Chancen und unabhängigen Entscheidungen zu gewährleisten. Mädchen wünschen sich eine geschlechtergerechte Zukunft, in der sie ihre Stimme erheben, Maßnahmen ergreifen und wichtige Entscheidungen beeinflussen können, ohne untergraben zu werden.“
„Ich wünsche mir eine Zukunft, in der ich mich in der Gesellschaft nicht beweisen muss, nur weil ich eine Frau bin.“