Sicher in deiner Stadt
Jugendliche gewinnen einen neuen Blick auf die eigene Stadt und verstehen, warum sich gerade junge Frauen und Mädchen weltweit im öffentlichen Raum oft nicht sicher fühlen.
Aktion für den Unterricht: Sicher in deiner Stadt
Im Plan-Projekt Sichere Städte für Mädchen setzen sich Jugendliche dafür ein, die Gefahren für Mädchen und junge Frauen in ihren Stadtteilen zu aufzuzeichnen und Empfehlungen zu formulieren. Junge Frauen sind besonders von sexualisierter Gewalt im öffentlichen Raum und in öffentlichen Verkehrsmitteln betroffen, was ihre Bewegungsfreiheit und die Wahrnehmung ihrer Rechte, zum Beispiel auf Bildung oder politische Teilhabe einschränkt. Sexualisierte Gewalt und Belästigung – verbal und physisch – sind Hauptgründe, warum junge Frauen sich in vielen städtischen Gegenden nicht sicher fühlen.
Ziel der Unterrichtseinheit ist es, einen neuen Blick auf die eigene Stadt zu erlangen und zu verstehen, warum sich Jugendliche und junge Erwachsene, insbesondere junge Frauen und Mädchen weltweit im öffentlichen Raum oft nicht sicher fühlen.
Das Material beschreibt die Durchführung eines Sicherheitsrundgangs in der eigenen Stadt oder dem eigenen Ort nach Vorbild des internationalen Projektes. Für Schüler:innen ab Klasse 7.
Safe in the City?
Jeden Tag erfahren Mädchen und junge Frauen in Großstädten sexuelle Belästigung, Diskriminierung und Gewalt. Eine Befragung von Plan International in Metropolen wie Kampala, Sydney, Delhi und Lima hat gezeigt, dass sie sich vor allem auf der Straße, in Bussen und auf öffentlichen Plätzen extrem unsicher fühlen und sich in ihrer Stadt nicht frei bewegen können.
Aber wie sieht es hier bei uns in Deutschland aus? Fühlen sich Mädchen und junge Frauen in ihrer Stadt sicher? Um das herauszufinden, haben wir eine Befragung initiiert, an der sich rund 1.000 Mädchen und Frauen beteiligt haben. Von den insgesamt 1.267 gesetzten Ortsmarkierungen in Hamburg, Berlin, Köln und München wurden 80 Prozent als negativ eingestuft. Beschrieben wurden zum Beispiel aufdringliche Sprüche beim Joggen im Park, schlecht beleuchtete Straßen auf dem Heimweg, Verfolgungen oder unsittliche Berührungen. Unsere Umfrage zeigt, dass Mädchen und Frauen sich in ihrer Stadt nicht wirklich sicher und frei bewegen können. Im Schnitt hat jede der Teilnehmerinnen einen unsicheren Ort in ihrem Umfeld markiert. Jede vierte Frau hat sexuelle Belästigung erlebt und jede fünfte wurde schon mal verfolgt, beschimpft und bedroht.
Jedes Mädchen und jede Frau hat das Recht, sich in ihrer Stadt frei und ohne Angst zu bewegen. Um dahin zu kommen, sollten Mädchen und Frauen aktiv in die Gestaltung ihres Umfeldes einbezogen werden. Städtebauliche Maßnahmen wie mehr oder bessere Beleuchtung oder das Abschaffen von uneinsichtigen, düsteren Ecken in Parks wären zum Beispiel ein guter erster Schritt. Genauso wichtig ist es aber, dass wir Geschlechterrollenbilder verändern. Viele Jungen und Männer denken immer noch, dass es völlig in Ordnung ist, Frauen zu belästigen. Stereotype und Diskriminierung sind die tiefer liegenden Gründe dafür, dass Mädchen und Frauen sich nicht sicher fühlen können.
Das Projekt Sichere Städte für Mädchen in Delhi
Mädchen beschreiben ihre Situation in Delhi und dokumentieren, wo und warum sie sich an bestimmten Orten oder in bestimmten Situationen unsicher fühlen, um schließlich Maßnahmen dagegen zu ergreifen.
Das Projekt Sichere Städte für Mädchen in Kairo
Champions of Change
Champions of Change: Being Safe in the City
Champions of Change für die Rechte von Mädchen und die Gleichstellung der Geschlechter ist Plans weltweite Strategie zur Förderung der Gleichstellung der Geschlechter und Veränderung der sozialen Normen durch Jugendengagement und Peer-to-Peer-Mobilisierung.
Dieses Modul wurde für den Einsatz im Programm Sichere Städte für Mädchen im Alter von 13 bis 18 Jahren entwickelt.
Auf den Seiten 33ff wird beschrieben, wie Sicherheitsrundgänge und mappings der realen und der idealen Stadt durchgeführt werden können. Übungen vorweg bereiten die Jugendlichen darauf vor. Dieses Material gibt es nur in Englisch.