Spielfeld für mehr Gleichberechtigung
Österreich ist in diesem Jahr neben Ungarn und der Schweiz offizieller Austragungsort der Frauenhandball Europameisterschaft der EHF (European Handball Federation). Doch nach wie vor wird der Frauensport in den Medien nicht gleichwertig repräsentiert. So dominiert die Übertragung von Männermannschaften medial die der Damen. Besonders deutlich wird das in der Ballsportart Nummer 1 – dem Fußball. Beim Handball ist die Situation ähnlich.
„Es ist wichtig, dass Mädchen die gleichen Chancen bekommen, um ihr volles Potenzial auszuschöpfen.“
Mit prominenter Unterstützung machen wir uns für einen Wandel und echte Gleichberechtigung auch im Sport stark. Damir Dukic, ehemaliger österreichischer Handballnationalspieler und Trainer, engagiert sich als Sportbotschafter für Plan International.
Besonders wichtig ist ihm die Chancengleichheit: „Der große Unterschied bei der Förderung von Nachwuchsspieler:innen ist die Qualität der Jugendtrainer. Da die ,Spielermasse' bei den Buben auf ganz Österreich gesehen größer ist, bekommen diese auch die besseren Trainer. Auch wenn das hart klingt, so ist die Realität. Ich finde es super, dass Österreich in diesem Jahr die Frauenhandball Europameisterschaft austrägt. Es ist wichtig, dass der Frauensport mehr Beachtung und vor allem mehr Repräsentation in den Medien erhält. So sehen vor allem junge Mädchen Vorbilder, denen sie sportlich nacheifern können. Wir als Vereine, Verbände, Trainer:innen und Sportler:innen müssen dafür sorgen, dass beide Geschlechter die gleichen Chancen und Möglichkeiten bekommen.“, so Damir.
„Im Frauenhandball liegen wir immer noch hinter dem Männerhandball zurück.“
„Im Frauenhandball liegen wir immer noch hinter dem Männerhandball zurück. Und wir sind uns dessen bewusst“, ergänzt Andrea Lekic, ehemalige serbische Nationalspielerin.
„Ich denke, wir sollten das Marketing stärker nutzen, um Frauenhandball und Frauensport zu fördern. Und wir alle sollten Teil dieser Veränderung sein. Jeder Spieler und jede Spielerin kann heute seine eigenen sozialen Medien und seine Macht nutzen, um dafür zu werben. Wir sollten bei uns selbst beginnen, unser Bestes geben und wenn wir hart genug arbeiten, können wir weltweit etwas bewirken. Wir haben diese Macht.“
Auch für die Nationalspielerinnen der österreichischen Mannschaft ist die kommende Heim-EM mehr als nur ein Spiel: „Die Chance, eine Europameisterschaft im eigenen Land zu spielen, bekommen nicht viele Sportlerinnen. Das gilt es wertzuschätzen und wir wollen das auch den Fans und dem Land zurückgeben und hoffen, dass wich viele Kinder danach denken: Hey, cooler Sport!“, sagt Patricia Kovacs, österreichische Handball Nationalspielerin.
Ein besonderes Anliegen für mehr Teamgeist
Sport vermittelt universelle Werte wie Fairness, Respekt und Teamwork, die für eine gerechte Gesellschaft unerlässlich sind. So kann Sport zu Gleichberechtigung und zur Stärkung von Mädchen und jungen Frauen einen wertvollen Beitrag leisten. Diese Werte werden sowohl bei der weltweiten Projektarbeit von Plan International als auch im Sport hierzulande vermittelt.
„Für alle Sportbegeisterten ist diese Handball EM der Frauen definitiv ein Muss! Ich hoffe, dass vor allem viele Mädchen und Frauen in die Hallen kommen und die Handballdamen aller Nationen anfeuern. Volle Hallen bedeuten mehr Aufmerksamkeit und das bedeutet wiederum mehr Medienpräsenz und mehr Gelder für Förderungen“, so Damir Dukic, „ich bin auf jeden Fall dabei.“
