Ihr Mann zögerte. Weshalb all die Arbeit als Leiterin? Gegen die anfänglichen Bedenken ihres Partners hat Rosa aus der Projektregion Quiché in Guatemala schließlich doch die Leitung einer Frauengruppe übernommen. Plan International unterstützte sie auf diesem Weg. In ihrer ländlichen Heimat versorgt sie sich und ihre Kinder nun gesund: mit einem selbst angelegten Gemüsegarten. Die 22-Jährige gehört zur indigenen Gruppe Maya Kʼicheʼ und ist Teil des Plan-Projektes „Gesunde Kinder trotz Klimawandel“. Die Stiftung Hilfe mit Plan unterstützt das Vorhaben mit der Projektkomponente „Gesunde Kinder durch starke Mütter“. Im Plan Post-Interview berichtet Rosa von Ihren Erfahrungen.
Rosa, wie hat Ihnen das Projekt bislang geholfen?
Die Teilnahme hat mein Leben verändert. Ich wurde zur Leiterin unserer Frauengruppe, die für Ernährungssicherung in der Gemeinde steht. Die anderen Teilnehmerinnen schrieben mir besondere Führungsqualität und Einfühlungsvermögen zu. Es erfüllt mich, meine Ideen einzubringen und andere Mütter zu motivieren, das Erlernte anzuwenden. Wir pflanzen nun unser eigenes Gemüse an – vor allem Zwiebeln, Salat und Kohl – das wir selbst nutzen und auf dem städtischen Markt verkaufen. Mit dem Grundeinkommen kann ich anderes Gemüse und Obst kaufen und meine Kinder besser ernähren.
Was haben Sie und ihre Kinder vor der Teilnahme an dem Projekt gegessen?
Bevor mich die Plan-Teams zur Schulung einluden, wusste ich nicht, wie wichtig eine gesunde Ernährung ist. Wir haben nur eine Art von Essen gehabt. Und immer, wenn ich etwas Geld hatte, kaufte ich Fertigsuppen, Süßigkeiten, Chips und Limonade für meine Kinder.
Welche Probleme hatten Sie früher?
Am Anfang hatte ich Probleme, am Projekt teilzunehmen, weil mein Mann mir keine Erlaubnis erteilen wollte, und weil ich die Hausarbeit erledigen musste. Jetzt bin ich froh, dass ich mitmachen kann, weil ich gelernt habe, wie man Gemüse anpflanzt und wie ich meine Kinder richtig versorgen kann.
Was haben Sie über Ernährung, Unternehmertum und Frauenrechte erfahren?
Ich habe gelernt, wie wichtig Vitamine für das Wachstum meiner Kinder sind und auch für uns Erwachsene. Vor allem Schwangere benötigen nährstoffreiche Mahlzeiten, damit auch die Kinder in ihren Körpern gesund heranwachsen können. Ich bin mir inzwischen bewusst, regelmäßig das Gesundheitszentrum aufzusuchen, um die Entwicklung der Kinder, aber auch unser aller Gesundheit im Blick zu haben. Und ich bin froh, jetzt wirtschaftlich auf eigenen Füßen stehen. Ich kann etwas zur Entwicklung meiner Familie beitragen. Das hat mir viel Selbstbewusstsein gegeben.