Wenn Kinder, ihre Familien und Gemeinden durch unsere Projekte so weit gestärkt werden konnten, dass sie ohne Hilfe von außen ihre Lebenssituation weiter verbessern können, haben wir von Plan International unser Ziel erreicht. Einen großen Schritt in diese Richtung haben wir im Berichtszeitraum beispielsweise im Plan-Patenschaftsgebiet Morang im Osten Nepals gemacht. Eine Ende 2017 durchgeführte Studie zum Stand der Entwicklungen dort zeigt viele positive Veränderungen im Leben der Kinder und Familien.
Bildung, Gesundheit sowie ein geschütztes und gleichberechtigtes Aufwachsen sind verbriefte Kinderrechte, die eigentlich auch für alle Mädchen und Jungen im südasiatischen Nepal gelten sollten. Doch die wenigsten Erwachsenen kennen diese Rechte und missachten sie aus Unwissenheit. Mit unserer Aufklärungsarbeit haben wir Kinderrechtsverletzungen in der Region Morang entgegengewirkt. Dass wir auf diesem Gebiet messbare Erfolge erzielen konnten, geht auch auf die vielen neuen Kindergärten zurück, die mit Unterstützung von Plan International entstanden sind. Die frühkindliche Entwicklung von Mädchen und Jungen in Morang wird mittlerweile in 900 anstatt vormals 400 solcher Zentren gefördert. Fast 90 Prozent der drei- bis fünfjährigen Kinder in unseren Partnergemeinden erreichen wir mit altersgerechten Spiel-, Lern- und Bastelangeboten.
„Mehr als 80% der Mädchen und Frauen in Morang fühlen sich gestärkt, selbst für ihre eigenen Rechte einzutreten“
Mit Schulungen und politischer Einflussnahme bewirkten wir, dass sich mehr als 80 Prozent der Mädchen und jungen Frauen in Morang darin gestärkt fühlen, selbst für ihre Rechte einzutreten. Ganz im Sinne unserer Kampagne für die Rechte von Mädchen erheben sie nun ihre Stimmen gegen Missbrauch, Gewalt oder Diskriminierung. Nicht nur die Familien der Patenkinder haben ein Bewusstsein für die Themen Kinderrechte sowie Missbrauch und Gewalt gegen Mädchen und Frauen entwickelt, auch die Kinder im gesamten Programmgebiet wissen über ihre Rechte und damit auch über bestehende Probleme Bescheid. Die Zahl der Übergriffe und Fälle von Gewalt in Morang ist gesunken. Nur noch 2 Prozent der Haushalte berichteten über Fälle von häuslicher Gewalt.
Zu dieser positiven Entwicklung trugen auch unsere weitreichenden Informationskampagnen bei. Mit öffentlichkeitswirksamen Auftritten wie Theaterstücken oder Kundgebungen zum Thema Kinderrechte machten wir auf die Problematik der Kinderheirat aufmerksam – und konnten deren Zahl deutlich senken: von 24 Prozent im Jahr 2004 auf unter 8 Prozent im Jahr 2015.
Außerdem sorgten unsere Teams dafür, dass nun 95 Prozent der Mädchen und Jungen in ein Geburtenregister eingetragen (zuvor 45 Prozent) sind. Ohne eine Geburtsurkunde können Kinder ihr Recht auf den Besuch einer weiterführenden Schule oder den Schutz vor Ausbeutung und Missbrauch nicht wahrnehmen. Im späteren Erwachsenenleben bleiben ihnen dadurch Bürgerrechte wie der Zugang zu Krediten oder die Teilnahme an Wahlen verwehrt.
Mit unseren Projekten zur kindorientierten Gemeindeentwicklung sowie in Kooperation mit der Bevölkerung, Regierungsstellen und anderen Nichtregierungsorganisationen haben wir Grundlagen für einen positiven Wandel geschaffen – und können nun einem positiven Programmabschluss entgegenblicken.