
Frösche, Nüsse und der Mut zum Neuanfang
Kia ist 19 Jahre alt und hat einen Plan. Sie will ihre Zukunft selbst gestalten. Den ersten Schritt machte sie im Community Innovative Learning Centre (CILC), einem Ausbildungszentrum in ihrer Heimatprovinz Bokeo im Norden von Laos. Dort lernte sie nachhaltige landwirtschaftliche Anbaumethoden kennen und legte so den Grundstein für ein selbstbestimmtes Leben.
Neue Wege gehen
Kia wuchs in einer Großfamilie auf – ihre Eltern und sieben Geschwister lebten gemeinsam unter einem Dach. Eine weiterführende Schulbildung blieb für sie und ihre Geschwister aufgrund der finanziellen Lage der Familie unerreichbar. Wie viele junge Frauen in ihrer Gemeinde heiratete Kia früh. Doch sie wollte mehr. „Ich wollte lernen und meiner Familie etwas zurückgeben“, erklärt sie.
„Für mich war das Ausbildungszentrum ein Sprungbrett, um meine eigene Zukunft zu gestalten.“

Im CILC fand Kia den Raum, um zu wachsen – persönlich und fachlich. In nur einem Jahr eignete sie sich umfassende Kenntnisse in der Zucht von Fröschen und Welsen an. Diese Form der Aquakultur gilt in ländlichen Regionen, die besonders stark vom Klimawandel betroffen sind, als vielversprechende Einkommensquelle. „Für mich war das Ausbildungszentrum ein Sprungbrett, um meine eigene Zukunft zu gestalten“, sagt Kia.
Heute ist die junge Frau eine von drei Gemeindebetreuerinnen im Lernzentrum. Sie gibt ihr Wissen weiter, motiviert andere und zeigt, dass junge Menschen wie sie nachhaltige Perspektiven schaffen können. „Wir müssen anderen zeigen, dass das, was wir tun, funktioniert“, sagt sie. „Frösche zu züchten ist eine gute Möglichkeit, andere junge Leute zu inspirieren, ein eigenes kleines Unternehmen zu gründen.“


Wissen säen, Hoffnung ernten
Etwa 40 Kilometer entfernt schreiben Sengphon und ihr Ehemann Bounsy ihre eigene Erfolgsgeschichte. Beide nutzen das im CILC erworbene Wissen zum Anbau von Sacha Inchi, einer eiweißreichen Pflanze, auch bekannt als Berg-Erdnuss.
„Für unsere Familie kam das genau zur richtigen Zeit“, sagt Sengphon, die regelmäßig an Angeboten des Ausbildungszentrums teilnimmt. „Wir bekamen Saatgut zur Verfügung gestellt und entschieden uns, den Anbau auf einem 350 Quadratmeter großen Feld zu versuchen.“
Ihr Mann Bounsy, von Beruf Grundschullehrer, unterstützt sie nach Feierabend bei der Feldarbeit. Gemeinsam meistern sie den Spagat zwischen Klassenzimmer und Landwirtschaft.
Die Geschichten von Kia, Sengphon und Bounsy zeigen, wie Bildung, Gemeinschaft und der Mut zum Neuanfang Leben verändern können. Projekte wie dieses eröffnen Perspektiven, stärken lokale Strukturen – und machen Gemeinden widerstandsfähiger gegenüber den Herausforderungen des Klimawandels.
Plan International Deutschland setzt sich im Rahmen des Projekts Zukunftschancen durch nachhaltige Landwirtschaft und Klimaschutz für genau diese Ziele ein.
Die Geschichten von Kia, Sengphon und Bounsy wurden mit Material aus dem laotischen Plan-Büro erstellt.