Geschlechterungleichheit hat eine Ursache: ungleiche Machtstrukturen. Daraus resultiert Diskriminierung – etwa in Form von sozialen Normen oder Gesetzen, die Mädchen und Frauen benachteiligen. Wir von Plan International verpflichten uns, dies wirksam und nachhaltig zu verändern, um die Gleichstellung und Inklusion der Geschlechter zu verwirklichen. Dieser Ansatz nennt sich gendertransformativ, das heißt: die Geschlechterverhältnisse umwandelnd. Sichtbar wird dies beispielsweise im Rahmen unseres „Girls Lead“-Programms im mittelamerikanischen Guatemala. Dort unterstützen indigene Jungen nun gleichaltrige Mädchen, anstatt sie zu diskriminieren. In einem Video demonstrieren die Jugendlichen, wie sie den Normenwandel selbst vorantreiben und dazu beitragen, dass überholte Geschlechterstereotype und -verhältnisse überwunden – also transformiert – werden.
Unter Empowerment (Befähigung oder Ermächtigung) verstehen wir Aktivitäten und Maßnahmen, mit denen wir Projektteilnehmer:innen aufklären, schulen und so stärken, dass sie selbstbestimmt Entscheidungen treffen und Handlungen vollziehen können. Sie sollen die sozialen und politischen Rahmenbedingungen, die ihr Leben betreffen, selbst beeinflussen können.
Mädchen, Jungen und Jugendliche werden von Plan International dahingehend trainiert, wie sie ihre Umgebung kritisch reflektieren, sich austauschen und voneinander lernen können. Die Trainings ermöglichen es den Teilnehmer:innen, gesellschaftliche Veränderungen in ihrer Gemeinde anzustoßen. Diese Handlungsfähigkeit nennen wir Agency. Im südostasiatischen Kambodscha führen Jugendliche beispielsweise selbst entwickelte Rollenspiele auf, die Normen, Traditionen und Bräuche thematisieren, etwa frühe Schwangerschaft oder Kinderheirat. Das Publikum soll für soziale Probleme und deren Auswirkungen auf junge Menschen sensibilisiert werden und somit ein Beitrag für Veränderungen geleistet werden.
Wir sehen Jugendliche und Jugendorganisationen als gleichberechtigte Partner:innen und arbeiten auf Augenhöhe mit ihnen. Wir von Plan International wollen Jugendliche nicht nur als Empfänger:innen unserer Maßnahmen sehen; wir wollen sie vielmehr so weit stärken, dass sie selbst Verantwortung für die Projekte übernehmen können, die ihnen zugutekommen sollen. Uns ist es mit der Zusammenarbeit auf Augenhöhe ernst – beispielsweise im westafrikanischen Togo, wo es diesbezüglich Vereinbarungen mit allen Plan-Partnerorganisationen gibt. Unsere jugendlichen Partner:innen erhalten Gestaltungsspielraum und ein Budget, um ihre Maßnahmen eigenverantwortlich umsetzen zu können.