Eine Tochter hinterfragt Geschlechterrollen

Foto: Plan International

Ein Kinderrechtsclub half der 16-jährigen Proby, die Ungerechtigkeit starrer Geschlechterrollen in ihrer Familie zu erkennen und mutig Veränderungen anzustoßen.

Proby lebt in Ruanda und ist das einzige Mädchen unter vier Geschwistern. Aufgrund ihres Geschlechts wurde sie mit anderen Erwartungen konfrontiert als ihre Brüder. Während diese frei von Haushaltspflichten waren, musste sie Wasser holen, Kleidung waschen und kochen. Ihre Mutter sagte: „Du sollst eine vorbildliche Mutter werden, das gehört sich in unserer Kultur so“, erinnert sich Proby. 

Doch Proby begann, diese scheinbare Normalität zu hinterfragen. Der Wendepunkt kam, als sie einem Kinderrechtsclub an ihrer Schule beitrat – einem Ort, an dem sie zum ersten Mal erfuhr, dass sie Rechte hat. „Ich hatte früher nie darüber nachgedacht, ob etwas fair war. Ich habe einfach alles getan, was von mir verlangt wurde“, erzählt sie.

Proby arbeitet im Garten
Früher musste Proby täglich neben der Schule viele Stunden im Haushalt helfen Plan International
Proby hält Schulhefte im Arm
Heute hat Proby mehr Zeit, um für die Schule zu lernen Plan International

Kinderrechte verstehen und Geschlechterstereotype brechen

Der Club öffnete Proby die Augen für Themen wie Gleichberechtigung und persönliche Rechte. Sie erkannte, dass die ungleiche Behandlung zwischen ihr und ihren Brüdern nicht gerecht war. Besonders die Unterstützung des Clubs half ihr, das Gespräch mit ihrer Mutter Alphonsine zu suchen. „Ich sprach mit ihr über die Verteilung der Aufgaben. Schließlich stimmte sie zu, etwas zu ändern“, sagt Proby stolz.

Im Club gewann Proby Selbstvertrauen und lernte, ihre Stimme zu nutzen. Heute spricht sie öffentlich über Gewalt gegen Kinder und wirbt für offene Dialoge. „Viele Kinder leiden still aus Angst. Deshalb brauchen sie Verbündete, die ihnen zuhören und sie ermutigen“, erklärt sie.

Wandel in der Familie 

Der Wandel begann in Probys Familie. Heute werden die Aufgaben im Haushalt gerecht aufgeteilt – und abends sitzen alle zusammen, um über ihren Tag zu sprechen. Alphonsine, Probys Mutter, sagt: „Ich wusste wenig über die Rechte meiner Kinder. Kulturelle Normen beeinflussen uns Eltern oft negativ, ohne dass wir es bemerken.“

Alphonsine selbst musste die Schule frühzeitig abbrechen und hatte nur begrenzten Zugang zu Bildung. Durch die Unterstützung des Generation-Change-Programms von Plan International und der Schwedischen Internationalen Entwicklungszusammenarbeit (SIDA) konnte sie jedoch ihr Bewusstsein für Kinderrechte schärfen.

„Elternbildung ist entscheidend, um kulturelle und geschlechtsspezifische Normen zu hinterfragen und ein gerechteres Umfeld für unsere Kinder zu schaffen“, sagt sie.

„Der Schutz von Kindern ist der Schlüssel zu einer besseren Gesellschaft“

Edison Mugabo, Projektleiter des Generation-Change-Programms in Ruanda

Wandel in der Familie 

Der Wandel begann in Probys Familie. Heute werden die Aufgaben im Haushalt gerecht aufgeteilt – und abends sitzen alle zusammen, um über ihren Tag zu sprechen. Alphonsine, Probys Mutter, sagt: „Ich wusste wenig über die Rechte meiner Kinder. Kulturelle Normen beeinflussen uns Eltern oft negativ, ohne dass wir es bemerken.“

Alphonsine selbst musste die Schule frühzeitig abbrechen und hatte nur begrenzten Zugang zu Bildung. Durch die Unterstützung des Generation-Change-Programms von Plan International und der Schwedischen Internationalen Entwicklungszusammenarbeit (SIDA) konnte sie jedoch ihr Bewusstsein für Kinderrechte schärfen.

„Elternbildung ist entscheidend, um kulturelle und geschlechtsspezifische Normen zu hinterfragen und ein gerechteres Umfeld für unsere Kinder zu schaffen“, sagt sie.

Proby und ihr Bruder machen gemeinsam den Abwasch
Heute werden die Aufgaben im Haushalt gerecht unter den Geschwistern aufgeteilt Plan International
Mutter und Tochter sitzen auf einer Decke vor dem Haus, lachen und umarmen sich
Alphonsine hatte nur begrenzt Zugang zu Bildung. Sie wünscht sich eine faire Zukunft für ihre Tochter Plan International

Programme, die nachhaltig verändern

Das Generation-Change-Programm in Ruanda hat sich zum Ziel gesetzt, Kinder zu stärken – besonders Mädchen und Kinder mit Behinderungen. Über fünf Jahre hinweg wird nicht nur der Schutz ihrer Rechte gefördert, sondern auch ihr Zugang zu Bildung und ihre Selbstbestimmung gestärkt.

Edison Mugabo, Projektleiter bei Plan International, hebt die langfristige Bedeutung hervor und macht deutlich, warum Programme wie dieses für eine gerechtere Zukunft unverzichtbar sind: „Der Schutz von Kindern ist der Schlüssel zu einer besseren Gesellschaft. Wenn wir ihnen ihre Rechte vorenthalten, gefährden wir die Zukunft unserer Gemeinschaft.“

Bildung als Schlüssel zum Wandel

Proby zeigt eindrucksvoll, wie Bildung und Mut das Leben verändern können – nicht nur das eigene, sondern weit darüber hinaus. Denn ihr Beispiel macht Hoffnung: Wandel beginnt immer mit einer Stimme, die sich erhebt. Ihr Engagement inspiriert nicht nur ihre Familie, sondern auch ihre Gemeinde. Indem Kinder wie Proby lernen, ihre Rechte einzufordern, werden langfristig auch starre Rollenbilder und schädliche Traditionen aufgebrochen.

Proby hat eine klare Botschaft: Es braucht sowohl Kinder als auch Eltern, um eine gerechtere Gesellschaft zu schaffen, in der alle – unabhängig vom Geschlecht – die gleichen Chancen haben.

Die Geschichte von Proby wurde mit Material aus dem Plan-Büro in Ruanda erstellt.

Mädchen und junge Frauen stärken

Plan International engagiert sich für den Schutz, die Bildung, Gesundheit, politische Teilhabe und Einkommenssicherung von Mädchen und jungen Frauen. Sie sind von Geburt an oftmals stärker benachteiligt als Jungen. Mit Ihrer Spende in unseren Mädchen-Fonds unterstützen Sie weltweit Hilfsprojekte für Mädchen und Frauen.

Seit 2003 leistet der Mädchen-Fonds einen wichtigen Beitrag zur Beseitigung von Benachteiligung, Armut und Gewalt.

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