SDGs in a Box mit Plan-Botschafter Jan Möller

Foto: Katharina Hofmann

Jan Möller ist nicht nur „Fitfluencer“ und Personal Coach – er engagiert sich auch für Kinder und Jugendliche: Zum einen als „Kinder brauchen Fans!“-Botschafter für Plan International, zum anderen als Lehrkraft in einem Schulprojekt. Beide Engagements brachte er im September zusammen und besuchte uns im „Haus der Patenschaften“ mit seiner Klasse, um das Spiel „SDGs in a Box“ zu spielen.

An einem Dienstag im September besucht Jan Möller das Hamburger Büro von Plan International. Und er kommt nicht allein: Der Personal Coach, der sein Wissen über Sport und Fitness auch über Instagram teilt, hat zehn Jungen mitgebracht – die Achtklässler nehmen an dem Projekt „Move your Body and Mind“ ihrer Schule teil, das über zwei Schuljahre geht. Jan Möller engagiert sich an der Hamburger Stadtteilschule seit diesem Schuljahr und unterstützt die Jugendlichen in ihrer Persönlichkeitsentwicklung: „Es geht in meinem Unterricht um mentale Stabilität, um mehr Bewegung und Potenzialentfaltung“, erklärt der 35-Jährige.

Seit 2020 ist Jan Möller auch Teil der Sportinitative „Kinder brauchen Fans!“ von Plan International. Als Plan-Pate von Valantine aus Ruanda setzt er sich für die Rechte von Kindern, insbesondere Mädchen weltweit ein. Zudem unterstützt er uns als Kinderrechtsorganisation darin, unsere Arbeit und unsere Themen bekannter zu machen – sei es mit Informationen zum Welt-Mädchentag oder auch zu den Nachhaltigen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen, die eng mit unserer Arbeit verknüpft sind.

Jan Möller steht in einem weiten Raum und begrüßt die Schüler lächelnd
Jan Möller (35) begrüßt die Schüler mit einem Aufwärmspiel Katharina Hofmann

Als Kinderrechtsorganisation orientieren wir uns in unserer strategischen Ausrichtung an den Entwicklungszielen (auch Sustainable Development Goals, kurz SDGs). Dabei konzentrieren wir uns insbesondere auf sieben der SDGs und rücken diese ins Zentrum unseres Wirkens – vier von ihnen spielen an diesem Dienstag im September, an dem uns Jan Möller mit seiner Schulklasse besucht, eine wichtige Rolle: SDG 3 „Gesundheit und Wohlergehen“, SDG 4 „Hochwertige Bildung“, SDG 5 „Geschlechtergleichheit“ und SDG 6 „Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen“.

Zwei Schüler sitzen auf einer Bank und schauen Jan Möller an. Dieser sitzt ebenfalls auf der Bank und spricht mit den Schülern.
Jan wiederholt mit den Schülern, was sie über das Thema Bedürfnisse gelernt haben Katharina Hofmann

„Die Ziele der SDGs haben menschliche Bedürfnisse zur Grundlage – Bedürfnisse nach Bildung, Selbstbestimmung oder nach Schutz. Auch Sauberes Trinkwasser und Zugang zu Toiletten sind Grundbedürfnisse“, sagt Jan Möller. „Wir haben uns im Unterricht deshalb vorab mit der Frage beschäftigt, was Bedürfnisse sind und welche Bedürfnisse die Schülerinnen und Schüler, aber auch Kinder und Jugendliche generell haben.“ Jetzt wollen sie dieses Wissen gemeinsam weiter vertiefen und gleichzeitig mehr über die Nachhaltigen Entwicklungsziele lernen – und das ganz spielerisch.

Zwei Schüler sitzen hinter einer großen Holzkiste, die aufgeklappt ist. Ein Schüler steht neben der Kiste und beugt sich darüber. Auf er Kiste steht: 5 Geschlechtergleichheit
Schüler spielen das „SDGs in a Box“-Spiel Katharina Hofmann

SDGs in a Box: Ein Erlebnisworkshop 

Plan International bietet mit „SDGs in a Box“ ein spannendes Planspiel zu den Nachhaltigen Entwicklungszielen für Schulgruppen ab Klasse 7. Heute spielt Jan Möller das Spiel zusammen mit seinen Schülern. Die zehn Jungen sitzen im „Haus der Patenschaften“ und scannen bereits mit ihren Augen die vier großen Boxen, die in dem großen Raum stehen. Doch bevor es losgeht, startet Jan Möller das wöchentliche Ritual, mit dem er seine Klasse begrüßt: Alle stehen auf, stellen sich in einen Kreis und schließen die Augen. „Jetzt atmen wir tief ein“, leitet der Personal Coach seine Schüler an. „Atem halten“, schließt er an. Einen kurzen Moment später atmen alle gemeinsam wieder aus. Sie wiederholen die Übung ein paar Mal. Dann kann es losgehen.

Vier große Holzkisten, die aufgeklappt sind und in deren Deckel ein Bildschirm ist, stehen nebeneinander. Über den Kisten ist ein Bildschirm, auf dem vier Jugendliche zu sehen sind, über denen steht: „Willkommen in Plandoria“.
In diesen vier Boxen verstecken sich kniffelige Aufgaben zu vier der Nachhaltigen Entwicklungsziele Katharina Hofmann

Die Schüler erhalten einen kurzen Einblick in die Arbeit von Plan International – und schon kommen die ersten neugierigen Fragen: Gibt es Plan auch in anderen Ländern? Wer hat Plan gegründet? (Die Antworten finden Sie hier und hier). Anschließend werden die Schüler in das Spiel und die Regeln eingeführt: Sie reisen nach Plandoria – ein Land, in dem nicht Mädchen sondern Jungen benachteiligt werden. Als Bewohner des Landes sollen sich die zehn Schüler aktiv an der Erreichung der vier SDGs Gesundheit und Wohlergehen, Hochwertige Bildung, Geschlechtergleichheit und Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen beteiligen. Sie werden dafür in vier Gruppen aufgeteilt. 

Ein Bildschirm, auf dem ein jugendliches Mädchen und eine Sprechblase mit Text zu sehen ist. Eine Hand hält eine rote Karte unterhalb des Bildschirms gegen eine Fläche, um die Karte zu scannen
Bevor das Spiel losgehen kann, müssen die Jungen ihre Karten am Bildschirm scannen Katharina Hofmann
Drei Jungen sitzen vor einer Box mit Bildschirm, einer zeigt auf das, was auf dem Screen zu sehen ist.
Auf dem Bildschirm erfahren die Jungen mehr über ihr SDG und erhalten Aufgaben, die sie lösen müssen Katharina Hofmann

Zu jedem SDG gehört eine große Box mit einem Bildschirm. Die Gruppen verteilen sich im Raum und halten ihre Karten, die ihnen ihre Rolle im Spiel zuteilen, an den Scanner unter dem Bildschirm. Das Spiel geht los. Auf dem Screen wird jeder Gruppe ihre erste Aufgabe erklärt. In der folgenden Stunde diskutieren sie Projekte im Zusammenhang mit ihrem SDG und lösen kniffelige Rätsel. Mit jeder richtigen Lösung dürfen sie eine weitere Schublade der Box öffnen, die neue Informationen und Aufgaben für sie bereithält. Das Ziel ist es, das eigene Nachhaltigkeitsziel zu erreichen – dabei müssen sie die Finanzierung ihrer Projekte im Auge behalten und zudem auch die Umweltaspekte im Sinne des SDGs zum Schutz des Klimas beachten.

Jan Möller sitzt und schaut einen Schüler an, der neben ihm steht. Sie unterhalten sich.
Ein Schüler sammelt Unterschriften für eine seiner Aufgaben. Auch Jan Möller spielt mit und wird gefragt Katharina Hofmann
Man sieht ein Papier auf dem Tisch und die Hände von Jan Möller. Er hält einen Stift in der linken Hand und unterschriebt das Papier.
Der Schüler konnte Jan Möller überzeugen, auf seinem Aufgaben-Zettel zu unterschreiben Katharina Hofmann

An einem Strang ziehen

Hin und wieder flitzt ein Schüler durch den Raum zu einer anderen Gruppe und versucht, diese von seinem Anliegen zu überzeugen. Auch Jan Möller nimmt am Spiel teil. Als einer seiner Schüler zu ihm kommt, um eine Unterschrift zu erhalten, diskutieren sie darüber: „Warum sollte ich das unterschreiben“, fragt der 35-Jährige. „Was habe ich davon?“ Sein Schüler argumentiert erfolgreich für sein Projekt – und erhält schließlich seine Unterschrift. An einer anderen Stelle im Raum knobeln drei Schüler über vier bunten Würfeln. Eine Box weiter lesen sich drei Jungen bereits die nächste Aufgabe durch.

Für die letzte Aufgabe kommen dann alle wieder zusammen: Im Plenum sollen sie gemeinsam entscheiden, wie viel Geld Plandoria für das Erreichen der einzelnen SDGs bereitstellt. Die Herausforderung: Es steht etwas weniger Geld zur Verfügung als für die einzelnen Projekte insgesamt erforderlich ist. Wie soll das Geld verteilt werden? Die vier Gruppen stellen nacheinander ihr Entwicklungsziel und ihr Projekt vor. Mit guten Argumenten wollen sie die anderen Gruppen von ihrem eigenen Vorhaben überzeugen. Dann stimmen sie ab. 

Ein Schüler steht im Vordergrund und schaut drei andere Schüler, die vor ihm im Hintergrund stehen, an. Die drei Schüler stehen vor ihrer Box und sprechen in den Raum
Im Plenum stellen alle Teams ihr SDG und ihr Anliegen vor. Die anderen hören zu und können Nachfragen stellen Katharina Hofmann

Auf dem großen Bildschirm im Raum erscheint direkt nach der Abstimmung das Ergebnis: Haben sie es geschafft, ihre vier Entwicklungsziele bis 2030 zu erreichen? Die Lösung des Spiels soll an dieser Stelle nicht verraten werden – nur so viel: Was die Schüler heute unter anderem gelernt haben, ist, dass ihr Handeln auch Einfluss auf die anderen Themen hat und dass die SDGs nur erreicht werden können, wenn alle an einem Strang ziehen. Keines der SDGs kann für sich allein stehen, sie alle wirken aufeinander ein und stehen miteinander im Zusammenhang. 

Und so fasst ein Schüler am Ende des Tages seine Erfahrungen auch mit den Worten zusammen: „Mir hat es gut gefallen, weil man das Spiel nicht allein gewinnen konnte und man zusammenarbeiten musste.“

Spielen Sie mit!

Sie haben Interesse an einem Erlebnisworkshop mit Ihrer Schulklasse? Wir bieten das Planspiel kostenfrei für Schulklassen aller Schulformen ab Klasse 7 in unserem Hamburger Büro an. Der Workshop dauert etwa 90 Minuten und gibt genug Raum für Diskussionen und Fragen der Schüler:innen rund um die globalen Entwicklungsziele. 

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