Zainab wohnt im Sudan und wurde schon mit 17 Jahren verheiratet. Nur ein Jahr später brachte sie ihre Tochter Mashallah zur Welt. Ihr Ehemann und ihre Gemeinde erwarteten, dass sie ihr Studium abbricht und sich voll der Rolle der Hausfrau und Mutter widmet. Aber Zainab weigerte sich, ihren Traum vom Universitätsabschluss aufzugeben. „Ich sagte mir: ‚Wenn ich meine Ausbildung mache und mein Diplom erhalte, dann kann ich das Leben meiner Tochter verändern.‘ Ich will, dass sie weiß, dass sie genau wie ich Probleme überwinden kann. Ich möchte ein Vorbild für sie sein.“
Um ihren Willen durchzusetzen und ein selbstbestimmtes Leben zu führen, trennte sie sich von ihrem Ehemann. Inzwischen engagiert die 21-Jährige sich als Lehrerin und Aktivistin in ihrer Gemeinde und setzt sich dafür ein, dass Mädchen in der Schule bleiben und nicht von ihren Eltern verheiratet werden.
„Mädchen stellen sich den Diskriminierungen, die sie erleben, selbstbewusst entgegen.“
Alia war gezwungen, gemeinsam mit ihrem Mann und ihren Kindern ihr Heimatland Syrien zu verlassen, nachdem dort der Krieg ausgebrochen war. Ihre Familie lebt derzeit in Azraq, einem Camp für geflüchtete Menschen in Jordanien. Dort leitet sie eine Gruppe von Freiwilligen, die sich für die Bedarfe von Kindern und vor allem Mädchen im Camp stark macht. Sie bemerkt einen großen Unterschied zum Camp vor einigen Jahren, als Mädchen kaum im öffentlichen Raum zu sehen waren. Jetzt treffen sie sich in Gruppen, spielen und machen Sport. „Mädchen stellen sich den Diskriminierungen, die sie erleben, selbstbewusst entgegen“, berichtet Alia.
Phon ist Mutter zweier Kinder und wohnt in einem kleinen Dorf im Nord-Westen von Laos. Ihre Gemeinde hatte keinen guten Zugang zu sauberem Wasser. Als Plan International den Bau eines Wassersystems vorschlug, trat die 28-Jährige in Aktion. Sie nahm an allen Meetings teil und beteiligte sich an allen Entscheidungen: von der Auswahl der Wasserquelle, über die Standorte der Wassertanks und -hähne bis hin zu den Materialien und Bauprozessen. „Das Projekt tat gut daran, mich und die anderen Frauen in der Gemeinde über die Dinge entscheiden zu lassen, die uns direkt betreffen“, meint Phon. So konnte Plan von der lokalen Expertise der Frauen profitieren, die häufig ohnehin für die Beschaffung des Wassers Verantwortung trugen.
„Es fühlt sich toll an, andere Frauen zu bestärken und Mädchen zu beschützen.“
In Sierra Leone ist die Praktik der weiblichen Genitalbeschneidung (FGM/C) noch weit verbreitet. Der Tradition der Bondo-Gemeinschaft zufolge ist man erst dann eine „vollständige“ Frau, wenn man beschnitten wurde. Kandiatu hat früher diese Praktik an Mädchen durchgeführt. Durch ihre Enkelin lernte sie aber, wie gefährlich diese Prozedur ist, und dass sie oft langwierige, schmerzhafte Folgen hat. Seitdem klärt Kandiatu selbst zu dem Thema auf und verhindert, dass Mädchen beschnitten werden: „Es fühlt sich toll an, andere Frauen zu bestärken und Mädchen zu beschützen. Inzwischen gibt es hier so viele Gruppen, die dafür kämpfen, dass FGM nicht mehr praktiziert wird“, erzählt sie stolz.
Becca arbeitet für Plan International als Gemeindeentwicklungshelferin in den Philippinen. Ihre Expertise ist vielschichtig: von finanzieller Unabhängigkeit über Gleichberechtigung bis hin zu Unternehmensberatung und Life Skills. Ein Thema, das ihr besonders am Herzen liegt, ist der Kampf gegen geschlechtsspezifische Gewalt, da sie selbst vor sieben Jahren aus einer Ehe voller Missbrauch und Gewalt entkommen ist. „Ich bin eine Frau und ich bin noch so viel mehr: junge alleinerziehende Mutter, Freundin, Krankenschwester, Aktivistin für Kinderrechte, Entwicklungshelferin und Kämpferin“, sagt sie über sich selbst. „Ich erziehe meine Söhne so, dass sie unabhängig und empathisch sind und dass sie Diversität und Inklusion respektieren. Meine gute Beziehung mit ihnen ist das Wertvollste in meinem Leben.“