Yagmur-Gedächtnispreis für Kinderschutzprojekt

Foto: Jasper Ehrich

Am Sonntag, den 18. Dezember, wurde das Projekt „Kinderfreundliche Unterkunft“ von Plan International Deutschland und seinen Kooperationspartnern im Hamburger Rathaus mit dem Yagmur Gedächtnispreis ausgezeichnet.

Feierliche Stimmung im großen Festsaal des Hamburger Rathauses: Rund 250 Gäste waren gekommen, um der Verleihung des Preises der Yagmur Gedächtnisstiftung beizuwohnen. Der ging dieses Jahr an das Projekt „Kinderfreundliche Unterkunft“, ein gemeinsames Projekt von Plan International Deutschland, der Jugendhilfe der Großstadt-Mission Hamburg, dem Bezirk Altona und der Fachärztin und Kinderpsychiaterin Meike Nitschke-Janssen. Seit 2016 wird der Yagmur-Gedächtnispreis jedes Jahr am 18. Dezember verliehen. Er soll an das Schicksal des Mädchens Yagmur aus Hamburg und anderer Kinder erinnern, die von ihren Eltern zu Tode misshandelt wurden.

Festsaal des Hamburger Rathauses
Die siebte Gedenkveranstaltung für Yagmur fand im großen Festsaal des Hamburger Rathauses statt. Jasper Ehrich

„Kinder aus Krisenregionen brauchen besonderen Schutz.“

Kathrin Hartkopf, Sprecherin der Geschäftsführung von Plan International Deutschland

Kinder brauchen besonderen Schutz, vor allem auch Mädchen und Jungen, die mit ihren Familien aus Krisenregionen nach Deutschland geflüchtet sind. Sie leiden oft unter einer großen psychischen und gesundheitlichen Belastung. Ihre ohnehin schon prekäre Lage wird durch die angespannte Situation in den Unterkünften und die erschwerten Wohn- und Lebensbedingungen verschärft. Folge: Kinder und ihre Eltern, die eigentlich Schutz suchen, geraten in eine weitere Krise.

Um dem entgegenzuwirken und seine globale Expertise aus den Flüchtlingscamps dieser Welt auch in Deutschland umzusetzen, hat Plan International seine Programmarbeit bereits 2016 ausgeweitet und in Deutschland ein eigenes Kinderschutzprogramm ins Leben gerufen. In Zusammenarbeit mit der Kinder- und Jugendpsychiaterin Dr. Meike Nitschke-Janssen hat das Inland-Team von Plan International Deutschland das Projekt Kinderfreundliche Unterkunft – für ein gesundes Aufwachsen geflüchteter Kinder“ konzipiert und mit Unterstützung des Quartierfonds Altona bereits in zwei Hamburger Unterkünften umgesetzt. Aufbauend darauf wird das Projekt nun von der Bundesstiftung Frühe Hilfen in Kooperation mit der Jugendhilfe der Großstadt-Mission gefördert und in vier weiteren Unterkünften in Hamburg durchgeführt.

Kooperationsprojekt "Kinderfreundliche Unterkunft"
Das mit dem Yagmur-Preis ausgezeichnete Projekt ist ein Kooperationsprojekt. Jasper Ehrich
Spielzimmer in Hamburger Unterkunft
Kleine Oase für Kinder: Spielzimmer in einer Unterkunft für geflüchtete Menschen in Hamburg-Bahrenfeld Stephanie Culeca

„Kinder, die aus Krisenregionen zu uns kommen, brauchen einen geschützten Rahmen“,  sagt Kathrin Hartkopf, Sprecherin der Geschäftsführung von Plan International Deutschland. „Unser Ziel ist es, den Kindern und ihren Familien eine nachhaltige Teilhabe an der Gesellschaft zu ermöglichen.“ Im Fokus des Projekts steht der ‚kinderfreundliche Raum‘.  Dort können Mädchen und Jungen im Alter bis zu acht Jahren außerhalt der beengten Wohnverhältnisse in einem geschützten Rahmen spielen und lernen. Die Räumlichkeiten sind ganz auf die Bedarfe der Kinder ausgerichtet. Dies fördert nicht nur ihre Entwicklung, sondern stärkt auch die Bindung zwischen den Kindern und ihren Eltern. Zusätzlich führt Plan International Schulungen durch, um pädagogische Fachkräfte im Umgang mit Mädchen und Jungen in dieser besonders belastenden Ausnahmesituation zu sensibilisieren.

„Hier wird nachhaltige und gute Arbeit für die Kinder geleistet.“

Michael Lezius, Gründer der Yagmur-Gedächtnisstiftung

Michael Lezius, der Gründer und Stifter des Yagmur-Preises setzt sich mit der Yagmur-Gedächtnisstiftung seit vielen Jahren für den Schutz und das Wohl von Kindern ein. „Hier wird gute und nachhaltige Arbeit für die Kinder geleistet“, sagte Lezius über das Hamburger Kooperationsprojekt „Kinderfreundliche Unterkunft“.

Abschlussfoto mit Preisträgerinnen
Helge Adolphsen, Anna Hampe, Sabine Schröder-Lezius und Michael Lezius (vlnr. hinten), Agnes Mali, Ines Greizer, Claudia Meyerhöfer und Dr. Meike Nitschke Janssen (vlnr. vorne) Jasper Ehrich

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