In einem kleinen Dorf im Norden Guineas betreiben Ousmane und Mariama ein kleines Restaurant und leben eine Partnerschaft vor, die auf gegenseitiger Unterstützung und Solidarität basiert – Werte, die nicht immer selbstverständlich sind.
„Wir teilen uns die Arbeit, unterstützen einander und sorgen dafür, dass unsere Kinder zur Schule gehen“, sagt Ousmane mit einem Lächeln. Während Mariama täglich kocht, serviert Ousmane die Gerichte an ihre Kund:innen. Ihr Geschäft ist mehr als nur ein Weg, ihren Lebensunterhalt zu verdienen; es ist ein Symbol für ihre Liebe und gegenseitige Unterstützung.
In einer Gemeinde, in der Geschlechterrollen oft streng definiert sind, ist Ousmane eine Ausnahme. Dass er die Arbeit im Haushalt und im Geschäft mit seiner Frau teilt, stößt nicht nur auf Bewunderung, sondern auch auf Spott. Doch das lässt ihn kalt. „Manche Leute lachen mich aus, wenn sie sehen, wie ich im Haushalt helfe, aber das stört mich nicht, denn ich bin glücklich“, sagt er entschlossen.
Mariama ist stolz auf ihren Mann. Sie hofft, dass ihre Partnerschaft als Beispiel für andere Paare dient, die Verantwortung in einer Beziehung gleichberechtigt zu teilen. Für sie ist die Zusammenarbeit mit Ousmane ein Zeichen von Respekt und Liebe – Werte, die sie auch ihren Kindern vermitteln möchten.
Die Veränderung in Ousmanes Einstellung ist kein Zufall. Er nimmt an einem Männerclub teil, der Teil des Projekts „Sahel Women’s Empowerment and Demographic Dividend“ (SWEDD, Stärkung der Frauen im Sahel und demografische Dividende) von Plan International ist. Dieses von der Weltbank finanzierte Projekt zielt darauf ab, Geschlechterungleichheiten abzubauen und das Leben von Mädchen und Frauen in Subsahara-Afrika zu verbessern.
Im Männerclub lernen Teilnehmer wie Ousmane, was es bedeutet, ein respektvoller Ehemann und Vater zu sein. Sie werden dazu angeregt, kritisch über traditionelle Rollenbilder nachzudenken und Wege zu finden, ihre Familien aktiv zu unterstützen. Für Ousmane war die Teilnahme ein Wendepunkt. „Der Start des SWEDD-Projekts in unserer Gemeinde hat meine Überzeugung nur gestärkt, und ich bin entschlossen, die Unterstützung für meine Frau zu verdoppeln“, sagt er.
„Ehepaare sollten sich gegenseitig unterstützen und gemeinsam eine Zukunft auf der Grundlage von Liebe und Solidarität aufbauen.“
Die Geschichte von Ousmane und Mariama zeigt, wie soziale Programme wie das SWEDD-Projekt Familien und ganze Gemeinden verändern können. Gemeinsam stellen sie unter Beweis, dass es möglich ist, gesellschaftliche Normen zu hinterfragen und Gleichberechtigung zu leben.
„Ehemänner und Ehefrauen sind im Haushalt gleichberechtigt, denn sie sind Partner. Ehepaare sollten sich gegenseitig unterstützen und gemeinsam eine Zukunft auf der Grundlage von Liebe und Solidarität aufbauen“, betont Ousmane.
Mit ihrer Geschichte inspirieren Ousmane und Mariama nicht nur ihre eigene Gemeinde, sondern auch Menschen weltweit. Sie sind ein lebendiges Beispiel dafür, dass Liebe, Respekt und Teamarbeit die Grundlage für ein glückliches Leben bilden – unabhängig von kulturellen oder sozialen Zwängen. Ihre Botschaft: Gemeinsam können Männer und Frauen die Herausforderungen des Alltags meistern und eine bessere Zukunft gestalten.