Die Auswirkungen des Klimawandels treffen nicht alle Menschen gleichermaßen. Diskriminierende soziale und geschlechtsspezifische Normen verschärfen die Herausforderungen, mit denen auch und gerade Mädchen sowie Frauen konfrontiert sind. Sie haben die wenigsten Ressourcen, um die Klimakrise zu bewältigen und sich zu schützen. Dies bremst die Gleichberechtigung der Geschlechter; eine Zunahme von Kinder-, Früh- und Zwangsverheiratung sowie geschlechtsspezifischer Gewalt und unbezahlter Haus- und Pflegearbeit sind die Folgen.
Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, muss den Stimmen der am stärksten betroffenen Menschen Gehör verschafft werden. Vor diesem Hintergrund brachte Plan International in Nepal 20 junge Menschen zusammen, um an einem „Art is Power“-Workshop (auf Deutsch: Kunst ist Macht) teilzunehmen. Dort wurden sie ermutigt, ihre künstlerischen Fähigkeiten zu nutzen, um ihre Gedanken und Gefühle über die Zusammenhänge zwischen Geschlechterungleichheit und Klimawandel auszudrücken.
Die 21-jährige Krispi malte eine Frau, die von einer Welt träumt, in der die Flüsse voller Fische sind, mit üppigen grünen Wäldern und Feldern, auf denen Getreide wächst. „Farben geben mir die Möglichkeit, meine Gedanken in Kunst auszudrücken“, erklärt sie.
In der Klimakrise sind Mädchen und Frauen unverhältnismäßig stark betroffen, da sie häufiger für die Beschaffung von Lebensmitteln, Wasser und Brennstoff verantwortlich sind – Ressourcen, die jetzt schon immer knapper werden. Dies übt zusätzlichen Druck auf die Mädchen aus, die oft Unterricht versäumen müssen, um ihren Müttern bei der Bewältigung der erhöhten Belastung zu helfen.
„Mädchen sind die ersten, die die Schule abbrechen, schwanger werden oder früh heiraten müssen, wenn ihre Familien und Gemeinschaften von Krisen betroffen sind“, berichtet Swastika, 20, die ihr künstlerisches Talent nutzte, um eine Welt zu zeigen, die unter den Auswirkungen der Verbrennung fossiler Brennstoffe leidet. Sie fordert: „Mädchen, Frauen und Jugendliche müssen ein größeres Mitspracherecht in der Klimapolitik erhalten, damit sie die Welt um sie herum mitgestalten können.“
Diese eindrucksvolle Darstellung unterstreicht die dringende Notwendigkeit einer inklusiven Klimapolitik, die die aktive Beteiligung von Mädchen, Frauen und jungen Menschen an der Gestaltung einer widerstandsfähigen und gerechten Zukunft für alle gewährleistet. Durch die Schaffung von Räumen, in denen junge Menschen, insbesondere Mädchen, ihre Stimme durch das Medium der Kunst erheben können, schärft die Bewegung "Kunst ist Macht" das Bewusstsein und fördert den Dialog über einige dieser kritischen Themen.
„Mädchen, Frauen und Jugendliche müssen ein größeres Mitspracherecht in der Klimapolitik erhalten, damit sie die Welt um sie herum mitgestalten können.“
„Der Klimawandel wirkt sich auf das Leben von Frauen und Mädchen auf der ganzen Welt aus.“
Das Bild der 19-jährigen Manisha zeigt eine überschwemmte Welt, in der Menschen, Tiere und Ernten weggespült wurden. Eine einsame Frau sitzt in einem Baum und schaut zu. „Der Klimawandel wirkt sich auf das Leben von Frauen und Mädchen auf der ganzen Welt aus und setzt sie einem erhöhten Risiko sexueller und geschlechtsspezifischer Gewalt aus“, ergänzt die junge Aktivistin.
Im Anschluss an den Workshop standen die Bilder der Aktivist:innen bei der Vorstellung des neuen Plan-Berichts „For Our Futures: Youth Voices on Climate Justice and Education“ (Für unsere Zukunft: Stimmen der Jugend zu Klimagerechtigkeit und Bildung) im Mittelpunkt. Die Dokumentation beleuchtet exemplarisch die tiefgreifenden Auswirkungen der Klimakrise auf den Zugang zu Bildung für Mädchen und junge Frauen in drei Ländern der Asien-Pazifik-Region.
Der Bericht wurde in Zusammenarbeit mit 30 jungen Aktivist:innen aus Indonesien, Nepal und Australien erarbeitet. Ein Drittel der befragten Jugendlichen war im vergangenen Jahr von klimabedingten Schulschließungen, Beschädigungen oder Zerstörungen betroffen. Darüber hinaus gab fast die Hälfte der Befragten an, sich auf dem Weg zu Schule aufgrund der Auswirkungen von Katastrophen unsicher zu fühlen.
Die bei der Eröffnungsveranstaltung gezeigte Kunst war eine ergreifende visuelle Darstellung der von den Aktivist:innen beschriebenen Herausforderungen. Sie betont auf kreative Weise die Notwendigkeit, die Klimakrise wirksam zu bekämpfen und das Grundrecht auf Bildung zu schützen.
Der Artikel wurde mit Material aus dem nepalesischen Plan-Büro erstellt.