Kinder sagen Malaria in Simbabwe den Kampf an

Foto: Plan International/Keira Dempsey

Malaria ist eine der häufigsten Todesursachen in Simbabwe. In sogenannten Malaria-Schulclubs werden Kinder über die Krankheit und Präventionsmaßnahmen aufgeklärt. Darüber hinaus geben sie ihr Wissen an ihre Familien, Bekannten und Gemeinden weiter, um Ansteckungen vorzubeugen,

Immer noch gilt Malaria als eine der weitverbreitetsten Krankheiten in Simbabwe und stellt eine der häufigsten Todesursachen des Landes dar. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben weltweit jährlich knapp eine halbe Million Menschen an Malaria. 90 Prozent der Erkrankten leben auf dem afrikanischen Kontinent. Malaria wird von Stechmücken (Anophelesarten) übertragen. In Simbabwe lebt über die Hälfte der Bevölkerung in Gebieten mit einem hohen Ansteckungsrisiko. Besonders gefährlich kann die Krankheit für Kinder sein, da sich ihr Immunsystem erst noch entwickeln muss und eine Infektion nicht so leicht abwehren kann.

Um über die Krankheit aufzuklären und Ansteckungen vorzubeugen, haben viele Schulkinder in Simbabwe sogenannte Malaria-Schulclubs gegründet.

„Wir haben einen Malaria-Schulclub als Pilotprojekt gestartet, um eine Aufklärung auf Augenhöhe zu ermöglichen. Wir wollten ein Umdenken in der Prävention von Malaria an vierzig Schulen in vier verschiedenen Regionen in Simbabwe bewirken, wo die Ansteckungsraten sehr hoch waren“, erklärt Rameck Makokove, national verantwortlicher Koordinator für den Kampf gegen Malaria für Plan International Simbabwe.

An einer Schule im Lupane Distrikt hat die Malaria-Arbeitsgruppe inzwischen 88 Mitglieder. 57 Mädchen und 31 Jungen im Alter von sechs bis 15 Jahren erhalten im Club nicht nur Informationen über effektive Präventions- und Eindämmungsmaßnahmen von Malariainfektionen wie die Verwendung von Moskitonetzen oder dem Abdecken beliebter Brutstätten der Stechmücken. Sie übernehmen auch die wichtige Aufgabe, das gewonnene Wissen an ihre Familien und Bekannten weiterzugeben. Denn nur wenn die Gemeinden genau wissen, wie sie sich schützen oder wo sie sich im Ernstfall behandeln lassen können, kann die Verbreitung und die Schwere der tödlichen Krankheit abgeschwächt werden.

„Im Malariaclub mitzumachen heißt für mich, eine große Verantwortung zu übernehmen.“

Candice (11), Schülerin und Projektteilnehmerin

„Im Malariaclub mitzumachen heißt für mich, eine große Verantwortung zu übernehmen. Ich spiele eine wichtige Rolle im Kampf gegen die Krankheit in meiner Gemeinde. Malaria ist eine sehr ernste Sache. Indem ich mein Wissen mit anderen teile, helfe ich dabei, die Verbreitung der Infektionen in unserem Distrikt aufzuhalten“, weiß die elfjährige Candice.

Candice und ihre Mitschülerinnen und Mitschüler nutzen für die Aufklärung über Malaria auch kreative Methoden wie Theaterstücke, Gedichte oder Musik. Darüber hinaus organisiert die Gruppe regelmäßig Aktivitäten, die ihren Gemeinden zu Gute kommen und gleichzeitig für mehr Bewusstsein für die Krankheit sorgen sollen. Hierzu zählen beispielsweise Kampagnen zu einfachen Schutzmaßnahmen wie die überall günstig erhältlichen Moskitonetze.

Kenneth Zakeyo, einer der teilnehmenden Schulleiter des Projektes, ist sehr stolz darauf, wie toll seine Schülerinnen und Schüler auf den Aufruf reagiert haben: „Die Kinder haben sich als sehr effektive Akteure erwiesen, wenn es um den Anstoß zu einem generellen Umdenken und einem veränderten Verhalten seitens der möglichen Präventionsmaßnahmen geht. Sie haben neben ihren Gemeinden auch die nicht dem Club beigetretenen Schülerinnen und Schüler intensiv über die Ursachen, Symptome, mögliche Behandlungsmethoden und Ansteckungskontrollen von Malaria aufgeklärt.“

„Bei Malaria geht es immer um eine Frage von Leben oder Tod.“

Candice (11), Schülerin und Projektteilnehmerin

Die Malariaclubs haben sich als so erfolgreich erwiesen, dass inzwischen auch die Erwachsenen angefangen haben, eigene Arbeitsgruppen zu gründen, um ihre Kinder im Kampf gegen die Krankheit zu unterstützen. Gemeinsam organisieren sie Maßnahmen wie das Abdecken offener Schächte und Gruben und dem Stutzen von hohem Graswuchs in der Nähe von Feuerstellen, wo sich Stechmücken häufig in Schwärmen sammeln.

Candice und die anderen Teilnehmenden sind mit ihren Aktionen weiterhin auf Schulversammlungen, Elternabenden und den lokalen Dorfmärkten präsent und haben für die Zukunft noch viel vor, denn: „Bei Malaria geht es immer um eine Frage von Leben oder Tod. Wenn wir alle wissen, wie wir uns besser vor einer Ansteckung schützen können, übernehmen wir nicht nur Verantwortung für uns selbst, sondern für unsere ganze Gemeinde“, sagt sie.

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