Junge Frauen weben ihren Weg zum Erfolg

Foto: Plan International/Erik Thallaug

In Peru hat eine Gruppe von Mädchen und jungen Frauen ihre eigene Weberei gegründet, in der sie bunte kunsthandwerkliche Stoffe für Touristen herstellen. Mit der Unterstützung von Plan International konnten sie ihr Unternehmen „Pick a Flower“ (dt. etwa: „Pflücke eine Blume“) Ende 2017 starten und können mittlerweile von den Einkünften leben. Jetzt hoffen sie, ihr Unternehmen durch weitere Produkte ausbauen zu können.

Fast 4.000 Meter über dem Meeresspiegel in einem abgelegenen Dorf in den peruanischen Anden wehen bunte Schals, Tischdecken, Gürtel und kleine Taschen im Wind. Die gewebten Produkte hängen unter einer Plane, um sie vor den starken Regenfällen zu schützen, die die Berge häufig erreichen.

In dem Raum, den die Frauen von der Gemeinde gemietet haben, hört man das gleichmäßige Summen von sechs modernen Nähmaschinen und einer Strickmaschine.

„Wir alle haben in den letzten sechs Jahren Kunsthandwerk hergestellt, aber erst vor gut einem Jahr haben wir uns dazu entschieden, uns zusammenzuschließen und diese Firma zu gründen“, erklärt Delia, eine der jungen Unternehmerinnen.

 

„Nach und nach fingen wir an, mit unserer Arbeit und unseren Produkten Geld zu verdienen. Das Weben ermöglicht uns mittlerweile ein Einkommen, von dem wir alle leben können.“

Delia, Unternehmerin von “Pick a Flower“

Unabhängigkeit durch Weberei

Elf junge Frauen im Alter von 16 bis 24 Jahren und zwei junge Männer, 16 und 20 Jahre alt, arbeiten in dem Unternehmen „Pick a Flower“ weit oben in den Bergen. Sie stellen verschiedene Produkte her, die sie an Geschäfte in der Stadt Cusco verkaufen. Diese wird vor allem von vielen Touristen auf ihrer Reise zum Machu Picchu besucht, der berühmten Ruinenstadt der Inkas.

Nach dem ersten Jahr macht das Unternehmen nun Profit. Die Frauen sind jetzt nicht mehr von dem Lohn ihrer Ehemänner oder Eltern abhängig, sondern konnten sich durch ihre eigene Arbeit unabhängig machen.

„Nach und nach fingen wir an, mit unserer Arbeit und unseren Produkten Geld zu verdienen. Das Weben ermöglicht uns mittlerweile ein Einkommen, von dem wir alle leben können“, sagt Delia stolz.

Neun Weber:innen von “Pick a Flower“
Plan Internationals Unterstützung ermöglichte es den Weberinnen und Webern, ihr Unternehmen zu starten. Plan International/Erik Thallaug
Mann und Frau färben einen Stoff in gelb.
“Pick a Flower“ spinnt die Wolle und färbt sie mit natürlichen Wirkstoffen, bevor sie gewebt wird. Plan International / Erik Thallaug

Die Gründung von „Pick a Flower“ wurde durch die finanzielle Unterstützung im Rahmen des Plan-Projekts „Preparing Myself for Life“ (dt. etwa: „Sich selbst auf das Leben vorbereiten“) gefördert. Dabei arbeitet Plan International mit jungen Unternehmerinnen und Unternehmern in Peru zusammen und unterstützt wirtschaftliche Aktivitäten in den Programm-Gemeinden. Die Zusammenarbeit mit der lokalen Regierung und Jugendverbänden, insbesondere mit Mädchen und jungen Frauen, ist besonders wichtig.

Finanzielle Unterstützung von Plan

Um sich für die finanzielle Unterstützung zu qualifizieren, müssen die Bewerberinnen und Bewerber einen Geschäftsplan entwickeln, der dann von Repräsentanten von Plan, der lokalen Regierung und des Landwirtschaftsministeriums bewertet wird. Bei der Auswahl sind ein nachhaltiges Geschäftsmodell, sowie die Bereitschaft, den Geschäftsplan umzusetzen, entscheidend. Erfolgreichen Bewerberinnen und Bewerbern wird dann mit finanzieller und technischer Unterstützung geholfen, sodass die jungen Unternehmerinnen und Unternehmer die besten Chancen bekommen, ihr Unternehmen erfolgreich aufzubauen.

Die Frauen von „Pick a Flower“ zählten zu den erfolgreichen Bewerberinnen des Projekts und erhielten so eine finanzielle Unterstützung von 2.500 Dollar von Plan International und der Gemeinde, um ihr Unternehmen zu gründen. Die Gruppe kaufte von dem Geld Näh- und Strickmaschinen, sowie Materialen. Eine Marktanalyse zeigte, dass alte, traditionelle Muster mit kleinen Blumen besonders beliebt sind. Damit stellen sie seitdem ihre Produkte her und nannten ihr Unternehmen aus diesem Grund „Pick a Flower“.

„Wir möchten nicht nur unseren Betrieb vergrößern, sondern auch uns selbst fortbilden und unsere Führungsqualitäten verbessern.“

Delia, Unternehmerin von “Pick a Flower“

Delia trägt einen der bunten, traditionellen Schals. Sie sagt, dass man zwei Tage und ungefähr sechs Dollar für Garn und Materialien benötige, um einen solchen Schal herzustellen. Die Frauen nutzen Wolle von Baby-Alpakas und Schafen. Sie weben, spinnen, entwerfen und nähen die Muster selbst. Ein fertiger Schal kann anschließend für 30 Dollar in Läden, auf Festivals und auf Märkten in der Umgebung verkauft werden.

Aber die Unternehmerinnen von „Pick a Flower“ sind produktiv und stellen mehr her, als sie verkaufen können. Deshalb suchen sie nun nach neuen Absatzmärkten – auch im Ausland. „Dazu bewerben wir uns jetzt für zusätzliche Förderungen“, berichtet Delia optimistisch von den großen Plänen der Unternehmerinnen.

„Wir möchten aber nicht nur unseren Betrieb vergrößern, sondern auch uns selbst fortbilden und unsere Führungsqualitäten verbessern.“

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