In Äthiopien ist weibliche Genitalverstümmelung Tradition, obwohl es eine extreme Verletzung der Rechte von Mädchen und Frauen darstellt. Laut UNICEF sind in dem afrikanischen Land rund 65 Prozent der Mädchen und Frauen zwischen 15 und 30 Jahren beschnitten. Damit liegt Äthiopien im weltweiten Vergleich im oberen Drittel der Länder, in denen diese Technik am weitesten verbreitet ist. Viele Mädchen und Frauen setzen sich jedoch dafür ein, dass die Tradition endet – so auch Alminesh und die über 50 Mädchen, die dem „Uncut Girls‘ Club“ angehören. Plan International unterstützt sie dabei.
„Plan International erklärte uns die negativen Auswirkungen weiblicher Genitalverstümmelung und half uns, den Mädchenclub in unserer Schule zu starten. Von dem Zeitpunkt an haben wir anderen Schülerinnen und Schülern und der Gemeinde unser Wissen weitergegeben“, sagt Alminesh.
„Plan International erklärte uns die negativen Auswirkungen weiblicher Genitalverstümmelung und half uns, den Mädchenclub in unserer Schule zu starten.“
Der Club spielt eine entscheidende Rolle, um die Gemeinde für dieses Thema zu sensibilisieren. Die wachsende Mitgliederzahl zeigt, dass bereits eine Veränderung stattfindet.
„Wir arbeiten mit Schulen und religiösen Gruppen in verschiedenen Gemeinden zusammen, um ein Bewusstsein dafür zu schaffen, wie schädlich diese Praktiken sind. Wir hoffen, dass Informationen und Bildung diese Tradition in unserer Gemeinde beenden können“, erklärt Alminesh. Mittlerweile sind erste Veränderungen sichtbar. „Sogar die Mädchen, die beschnitten sind, erklären nun anderen, warum man die Praktik nicht weiterführen sollte.“
Dank der Entschlossenheit von Mädchen wie Alminesh, ist eine positive Veränderung für Mädchen der nächsten Generation möglich. Alminesh blickt optimistisch in ihre Zukunft: „Unsere Mütter unterstützen und motivieren uns, unsere Arbeit gegen weibliche Genitalverstümmelung in der Gemeinde fortzusetzen. Hätte ich nicht an dem Training von Plan teilgenommen, wäre ich auch beschnitten worden. Zum Glück wurde ich das nicht – und meinen zukünftigen Kindern werde ich das auch nicht antun.“