Die Provinz Paucartambo liegt im Hochgebirge der Anden in der Region Cusco. Es ist eine karge Landschaft. Hochwertige Lebensmittel sind knapp und die Ernährung oft einseitig. Viele Kinder leiden unter Mangelernährung und Anämie.
Hier in Paucartambo haben wir das Projekt „Allin Mikuna – Kinder gesund ernähren“ umgesetzt. „Allin Mikuna“ bedeutet „gute Ernährung“ in der lokalen Sprache Quechua. Im Dezember 2022 haben wir das Projekt erfolgreich beendet.
Während der Projektlaufzeit lernten mehr als 600 Mütter, wie sie Gemüsegärten anlegen und die Ernährung ihrer Kinder verbessern. In Kochkursen bereiteten sie gesunde, nahrhafte Speisen aus lokal erhältlichen Lebensmitteln. Außerdem wurden junge Mütter über das Stillen aufgeklärt. So lernten sie, wie wichtig das Stillen in den ersten sechs Monaten für die gesunde Entwicklung ihrer Kinder ist.
In Hygieneschulungen stärkten die Eltern ihr Wissen zu sicherem Wasser und Krankheitsprävention. Kinder lernten das richtige Händewaschen mit Seife. Viele Familien organisierten nach den Schulungen ihren Haushalt um: Sie optimierten ihre Sanitäranlagen und richteten neue kindgerechte Waschgelegenheiten ein.
Zu den Hauptaktivitäten des Projektes zählten landwirtschaftliche und unternehmerische Schulungen. 400 junge Mütter nahmen daran teil und gründeten mit unserer Unterstützung eigene Kleinstunternehmen in der Produktion von landwirtschaftlichen und tierischen Erzeugnissen, der Kleintierhaltung und dem Handel.
„Im Projekt habe ich Startkapital für eine Meerschweinchenzucht erhalten“, erzählt die 28-jährige Cristina. „Ich habe Meerschweinchen verkauft und mit dem Gewinn konnte ich Kraftfutter und Medikamente kaufen. Inzwischen habe ich dreimal so viele Tiere wie zuvor.“
Cristina baut auch ihr eigenes Gemüse an und kann damit sich und ihre zwei Töchter ernähren. „Früher haben wir nicht selbst angebaut, sondern unser Gemüse im Laden gekauft. Aber im Projekt habe ich Saatgut erhalten, von dem ich das meiste schon angepflanzt habe. Jetzt, wo wir selbst anbauen, geben wir kein Geld mehr dafür aus.“
Mehr als 1.000 Kinder und Jugendliche haben im Projekt an Workshops teilgenommen, in denen sie sich mit gesunder Ernährung, Umwelt- und Klimaschutz beschäftigten. Die 15-jährige Carmen hat beim Bau des Biogartens an ihrer Schule geholfen. „Unser Projekt soll die gesunde Ernährung fördern“, erklärt sie. „Ich bin glücklich, weil meine Gruppe einen Aktionsplan entworfen hat, der die Blutarmut reduzieren soll.“
Aus insgesamt 17 Projektschulen präsentierten Jugendgruppen ihre Aktionspläne für gesunde Ernährung und Umweltschutz. So lernten die Kinder, wie sie selbstbewusst für ihre Belange eintreten und die Entwicklung ihrer Gemeinden beeinflussen können.
Viele weitere Aktivitäten stärkten das Wissen der Eltern zu Kindergesundheit, Gleichberechtigung und Umweltschutz. Auch die Väter wurden in die Projektmaßnahmen mit einbezogen und ermutigt, sich stärker in die Kindererziehung einzubringen. Welche Erfolge das Projekt erzielen konnte, lesen Sie in unserem Abschlussbericht.